Eine Reise im Zeichen der Freundschaft
Deutsche Hobby-Kicker zu Besuch in Namibia – Spiele gegen SKW und DTS
Von Jonas Reihl, Windhoek
Die Idee zu dieser ungewöhnlichen Mannschaftsfahrt – in Deutschland ist ein obligatorischer Besuch auf der Balearen-Party-Insel Mallorca eher Usus – kam von Holger Gerdes schon Ende des Jahres 2016. Ausgangspunkt war Gerdes, ein deutscher Bankkaufmann, der schon seit rund zwei Jahren in Namibia lebt. Obwohl Gerdes und seine Familie bereits im Juni 2016 „komplett in dem neuen Heimatland angekommen” sind, werden sie Ende dieses Jahres zurück nach Deutschland gehen. Für den Bankkaufmann Grund genug, seine alten Mannschaftskameraden vom TuS Haren noch einmal in seine Heimat auf Zeit einzuladen, um - wie er sagte – neue Freundschaften zu knüpfen.
Als er seine Idee dem Vorsitzenden der Alt-Herren-Mannschaft von Haren, Heinz Pinkernell, zunächst im Scherz vorschlägt, erwartet er nicht, „dass sich gleich 20 Spieler melden und tatsächlich Interesse zeigen”, wie er später mit einem Lachen erklärt. Ein Anzahl, die ihm ob des großen Organisationsaufwandes noch einiges Kopfzerbrechen bereiten sollte. Fortan erarbeitete er gemeinsam mit dem SKW, seinem neuen Verein, ein Programm, das den deutschen Besuchern nicht nur die vielfältigen Landschaften Namibias zeigen, sondern sie auch an ihre sportliche Leistungs- und Leidensfähigkeit bringen sollte.
Ende September landeten die 20 Herren dann in Windhoek. Viel Zeit, sich in der neuen Umgebung zu akklimatisieren hatten sie jedoch nicht. Schon am Abend sollten die 44- bis 67-jährigen Fußballer gegen die Mannschaft des SKW antreten. Es zeigte sich schnell, dass die Spieler auch in fortgeschrittenem Alter noch eine gewisse Portion Ehrgeiz besitzen. Das Ziel, neue Freundschaften zu knüpfen, schien für die Dauer des Spiels ausgesetzt. Zu groß war der Wille beider Mannschaften, ihr Land würdig zu vertreten – das Geschehen auf dem Platz blieb jedoch stets fair und der Umgang miteinander respektvoll. Trotz aller Mühen mussten die Deutschen von Beginn an der anstrengenden Reise und auch dem deutlichen Höhenunterschied – immerhin rund 1650 Meter – Tribut zollen. So verloren sie am Ende recht deutlich.
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel” – eine Devise, die schon Deutschlands Weltmeistertrainer von 1954, Sepp Herberger, zu Trost in schweren Stunden verhalf, sollte auch die Harener begleiten – allerdings in einer etwas abgeänderten Form. „Nach dem Spiel ist vor der Reise”, das schien eher passend für das weitere Programm der Niedersachsen. Schon am zweiten Tag machten sie sich nämlich auf den Weg in den Norden Namibias. Eine Reise in den Ethoscha-Nationalpark stand auf der Agenda. Außerdem besuchten sie die Küstenregion um Swakopmund.
Und dann folgte erneut eine abgeänderte Form von Herbergers berühmten Aussprch : „Nach der Reise ist vor dem Spiel.” Anders, aber in diesem Fall nicht minder wahr. Nach rund einer Woche auf Namibias Straßen kam der TuS Haren nämlich zurück in die Hauptstadt – den Willen, sich dieses Mal besser zu verkaufen, mit im Gepäck. Wieder fanden die Aufeinandertreffen der Nationen auf dem Platz des SKW statt. Wieder war eine SKW-Mannschaft der Gegner der Harener. Aber anders als eine Woche zuvor sollten die Harener an diesem Abend ein zweites Spiel bestreiten, nämlich das gegen den DTS. Tatsächlich zeigten sich die Deutschen auf dem Platz nun von ihrer besseren Seite. Gegen den SKW, der teilweise mit deutlich jüngeren Akteuren in die Partie gestartet war, waren die Besucher aus Haren streckenweise überlegen, verloren jedoch schließlich denkbar knapp. Eine besonders schöne Belohnung sprang für die aufopferungsvoll kämpfenden Deutschen jedoch noch heraus: Das erste Tor eines Hareners auf afrikanischem Boden. In der Folge trat der TuS gegen den DTS an. Zwar spielten die Harener auch hier eine gute Rolle, von einem schnellen Doppelpack zu Beginn der Partie erholten sie sich jedoch nicht mehr.
Nach dem Spiel ist vor dem Bier
Obwohl die Alt-Herren-Mannschaft des TuS Haren in allen drei Partien sieglos blieb, war die Enttäuschung darüber nicht allzu groß. Zum einen wegen der beeindruckenden Leistungssteigerung, die die 20 Herren innerhalb einer Woche zustande brachten, zum anderen wegen der Aussicht auf ein leckeres Essen – und natürlich ein oder zwei Bier. Dieses Vorhaben setzten die deutschen Besucher, flankiert von den Spielern des SKW und des DTS, dann im SKW-Biergarten schnell in die Tat um – schließlich ist „nach dem Spiel vor dem Bier”. Gemeinsam aßen und tranken die Hobby-Kicker aus Namibia und Deutschland, hatten Spaß und bauten schließlich zarte Freundschaften auf. „Wir überlegen schon, wann wir die beiden Mannschaften mal zu uns nach Deutschland einladen können”, sagte ein Harener am Abend. Sollte das nicht klappen, „dann kommen wir einfach wieder.” Eine Aussage, die bezeugt, wie erfolgreich der Namibia-Trip für den TuS Haren trotz negativer Ergebnisse auf dem Fußballplatz wirklich war - und wie sehr sich das vereinseigene Lied des TuS Haren wirklich bewahrheitet. Denn: „Alte Herren, junges Blut, haben immer frohen Mut. Der Fußball hält uns alle jung und gibt uns neuen Schwung.“
Die Idee zu dieser ungewöhnlichen Mannschaftsfahrt – in Deutschland ist ein obligatorischer Besuch auf der Balearen-Party-Insel Mallorca eher Usus – kam von Holger Gerdes schon Ende des Jahres 2016. Ausgangspunkt war Gerdes, ein deutscher Bankkaufmann, der schon seit rund zwei Jahren in Namibia lebt. Obwohl Gerdes und seine Familie bereits im Juni 2016 „komplett in dem neuen Heimatland angekommen” sind, werden sie Ende dieses Jahres zurück nach Deutschland gehen. Für den Bankkaufmann Grund genug, seine alten Mannschaftskameraden vom TuS Haren noch einmal in seine Heimat auf Zeit einzuladen, um - wie er sagte – neue Freundschaften zu knüpfen.
Als er seine Idee dem Vorsitzenden der Alt-Herren-Mannschaft von Haren, Heinz Pinkernell, zunächst im Scherz vorschlägt, erwartet er nicht, „dass sich gleich 20 Spieler melden und tatsächlich Interesse zeigen”, wie er später mit einem Lachen erklärt. Ein Anzahl, die ihm ob des großen Organisationsaufwandes noch einiges Kopfzerbrechen bereiten sollte. Fortan erarbeitete er gemeinsam mit dem SKW, seinem neuen Verein, ein Programm, das den deutschen Besuchern nicht nur die vielfältigen Landschaften Namibias zeigen, sondern sie auch an ihre sportliche Leistungs- und Leidensfähigkeit bringen sollte.
Ende September landeten die 20 Herren dann in Windhoek. Viel Zeit, sich in der neuen Umgebung zu akklimatisieren hatten sie jedoch nicht. Schon am Abend sollten die 44- bis 67-jährigen Fußballer gegen die Mannschaft des SKW antreten. Es zeigte sich schnell, dass die Spieler auch in fortgeschrittenem Alter noch eine gewisse Portion Ehrgeiz besitzen. Das Ziel, neue Freundschaften zu knüpfen, schien für die Dauer des Spiels ausgesetzt. Zu groß war der Wille beider Mannschaften, ihr Land würdig zu vertreten – das Geschehen auf dem Platz blieb jedoch stets fair und der Umgang miteinander respektvoll. Trotz aller Mühen mussten die Deutschen von Beginn an der anstrengenden Reise und auch dem deutlichen Höhenunterschied – immerhin rund 1650 Meter – Tribut zollen. So verloren sie am Ende recht deutlich.
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel” – eine Devise, die schon Deutschlands Weltmeistertrainer von 1954, Sepp Herberger, zu Trost in schweren Stunden verhalf, sollte auch die Harener begleiten – allerdings in einer etwas abgeänderten Form. „Nach dem Spiel ist vor der Reise”, das schien eher passend für das weitere Programm der Niedersachsen. Schon am zweiten Tag machten sie sich nämlich auf den Weg in den Norden Namibias. Eine Reise in den Ethoscha-Nationalpark stand auf der Agenda. Außerdem besuchten sie die Küstenregion um Swakopmund.
Und dann folgte erneut eine abgeänderte Form von Herbergers berühmten Aussprch : „Nach der Reise ist vor dem Spiel.” Anders, aber in diesem Fall nicht minder wahr. Nach rund einer Woche auf Namibias Straßen kam der TuS Haren nämlich zurück in die Hauptstadt – den Willen, sich dieses Mal besser zu verkaufen, mit im Gepäck. Wieder fanden die Aufeinandertreffen der Nationen auf dem Platz des SKW statt. Wieder war eine SKW-Mannschaft der Gegner der Harener. Aber anders als eine Woche zuvor sollten die Harener an diesem Abend ein zweites Spiel bestreiten, nämlich das gegen den DTS. Tatsächlich zeigten sich die Deutschen auf dem Platz nun von ihrer besseren Seite. Gegen den SKW, der teilweise mit deutlich jüngeren Akteuren in die Partie gestartet war, waren die Besucher aus Haren streckenweise überlegen, verloren jedoch schließlich denkbar knapp. Eine besonders schöne Belohnung sprang für die aufopferungsvoll kämpfenden Deutschen jedoch noch heraus: Das erste Tor eines Hareners auf afrikanischem Boden. In der Folge trat der TuS gegen den DTS an. Zwar spielten die Harener auch hier eine gute Rolle, von einem schnellen Doppelpack zu Beginn der Partie erholten sie sich jedoch nicht mehr.
Nach dem Spiel ist vor dem Bier
Obwohl die Alt-Herren-Mannschaft des TuS Haren in allen drei Partien sieglos blieb, war die Enttäuschung darüber nicht allzu groß. Zum einen wegen der beeindruckenden Leistungssteigerung, die die 20 Herren innerhalb einer Woche zustande brachten, zum anderen wegen der Aussicht auf ein leckeres Essen – und natürlich ein oder zwei Bier. Dieses Vorhaben setzten die deutschen Besucher, flankiert von den Spielern des SKW und des DTS, dann im SKW-Biergarten schnell in die Tat um – schließlich ist „nach dem Spiel vor dem Bier”. Gemeinsam aßen und tranken die Hobby-Kicker aus Namibia und Deutschland, hatten Spaß und bauten schließlich zarte Freundschaften auf. „Wir überlegen schon, wann wir die beiden Mannschaften mal zu uns nach Deutschland einladen können”, sagte ein Harener am Abend. Sollte das nicht klappen, „dann kommen wir einfach wieder.” Eine Aussage, die bezeugt, wie erfolgreich der Namibia-Trip für den TuS Haren trotz negativer Ergebnisse auf dem Fußballplatz wirklich war - und wie sehr sich das vereinseigene Lied des TuS Haren wirklich bewahrheitet. Denn: „Alte Herren, junges Blut, haben immer frohen Mut. Der Fußball hält uns alle jung und gibt uns neuen Schwung.“
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Allgemeine Zeitung
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