Eine Stadt mit großen Visionen

Wenn es nach Stadtdirektor Robert Kahimise geht, dann wird Windhoek wie ein Unternehmen verwaltet, das Kundendienst an erste Stelle stellt, sich neuester Technik und cleveren Innovationen bedient und für das finanzielle Rechenschaft nicht nur eine zukünftiges Vorhaben, sondern ein absolutes Muss ist. Entsprechend optimistisch zeigt sich der neue Hauptgeschäftsführer der Stadt, dass „sein“ transformierender Strategieplan der Jahre 2017 bis 2022 eine neue Ära für Windhoek einläuten wird. Bis zum Jahr 2022 rund 4000 neue Wohnungen, 4500 neue erschlossene Grundstücke, mehr Fokus auf Dienstleistungen und informelle Siedlungsgebiete, „saubere“ Rechnungsprüfungen, schnellere Arbeit, zahlreiche Kapitalprojekte – das am Freitag vorgestellte Dokument ist recht umfassend und beinhaltet reichlich griffige Ziele, die auch eher mehr als weniger realistisch sind. Und nicht zu vergessen: Der zu Beginn des Jahres eingestellte Robert Kahimise, der zuvor den Stromanbieter ErongoRED an der Küste geführt hat, genießt große politische Unterstützung; Ministerin Sophia Shaningwa nannte ihn ihren „Fahrer“ der Transformationsstrategie Windhoeks. Unter Kahimises Führung hat die Regierung der Hauptstadt nun auch wesentliche finanzielle Unterstützung zugesagt.

Doch so zuversichtlich Kahimise auch ist und so umfangreich die Fünf-Jahres-Strategie auch wirkt – Optimismus und Planung werden nicht reichen. Denn mit 500 Millionen N$ Schulden, großer finanzieller Abhängigkeit, einer erheblichen Anzahl zahlungsunfähiger Schuldner, unmotivierten Angestellten usw. ist es keine leichte Aufgabe, einen defizitären Konzern wie die Stadt Windhoek für die Zukunft fit zu machen.

Clemens von Alten