Eine verpasste Gelegenheit
Lockdown, Wirtschaftsmisere und kaum Hilfe vom Staat: die Zukunft in Namibia sieht düster aus. Aufbau oder Abhauen? Viele Namibier fragen sich, ob sie auswandern und woanders neuanfangen sollen? Das Thema wird zunehmend angesprochen - sei es an der Theke oder im Gespräch auf der Straße, oder bei einem einfachen Familien-Braai. Viele eingefleischte, deutschsprachige Namibier, die seit Generationen in Namibia zuhause sind (und immer und unvermindert vom guten alten „Südwest“ schwärmten), sind langsam soweit, dass sie aufgeben und auswandern wollen. Die erste Wahl fällt auf Deutschland, aber auch andere Länder Europas sowie Australien oder Kanada kommen in Frage. Einige werfen den Blick auf Südamerika und nehmen sich vor allem Chile unter die Lupe.
Dass viele Namibier auswandern wollen oder es bereits getan haben, scheint ein Stück weit verständlich. Namibia ist nicht mehr was es mal war. Nach der Unabhängigkeit wurde im Bildungs- und Gesundheitsbereich zu wenig unternommen. Im Gegenteil, die vor der Unabhängigkeit gebauten Schulen sind teilweise marode, in Krankenhäusern fehlt es an grundlegenden Medikamenten und Einrichtung. Die Regierung hat sich zu wenig um das eigene Volk gekümmert und hat eine Kultur der Selbstbereicherung geschaffen. Regelmäßig erfundene Begriffe wie Fishrot, SME-Bank, Avid/SCC, 5G und viele mehr, belegen diese Behauptung. Hinzu kommt die Tatsache, dass Gesetze wie NEEEF kaum ein freundliches Umfeld für hiesige Unternehmer schaffen.
Dem Lande droht somit, viele hartarbeitende und produktive Namibier zu verlieren. Auswandern steht auf vieler Stirn geschrieben, doch ist das Gras woanders tatsächlich grüner? Hierzulande gibt es noch eine gewisse Freiheit, eine Natur, die mit anderen Teilen der Welt nicht zu vergleichen ist. Allerdings fragen sich dann viele, ob von dieser Idylle noch etwas für die nächste Generation bleiben wird? Wird Namibia ein zweites Simbabwe? Namibia hat die einmalige Gelegenheit verpasst, die Schweiz Afrikas zu werden!
Erwin Leuschner
Dass viele Namibier auswandern wollen oder es bereits getan haben, scheint ein Stück weit verständlich. Namibia ist nicht mehr was es mal war. Nach der Unabhängigkeit wurde im Bildungs- und Gesundheitsbereich zu wenig unternommen. Im Gegenteil, die vor der Unabhängigkeit gebauten Schulen sind teilweise marode, in Krankenhäusern fehlt es an grundlegenden Medikamenten und Einrichtung. Die Regierung hat sich zu wenig um das eigene Volk gekümmert und hat eine Kultur der Selbstbereicherung geschaffen. Regelmäßig erfundene Begriffe wie Fishrot, SME-Bank, Avid/SCC, 5G und viele mehr, belegen diese Behauptung. Hinzu kommt die Tatsache, dass Gesetze wie NEEEF kaum ein freundliches Umfeld für hiesige Unternehmer schaffen.
Dem Lande droht somit, viele hartarbeitende und produktive Namibier zu verlieren. Auswandern steht auf vieler Stirn geschrieben, doch ist das Gras woanders tatsächlich grüner? Hierzulande gibt es noch eine gewisse Freiheit, eine Natur, die mit anderen Teilen der Welt nicht zu vergleichen ist. Allerdings fragen sich dann viele, ob von dieser Idylle noch etwas für die nächste Generation bleiben wird? Wird Namibia ein zweites Simbabwe? Namibia hat die einmalige Gelegenheit verpasst, die Schweiz Afrikas zu werden!
Erwin Leuschner
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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