Eine Welt ist nicht genug
"Namibia bietet mir alle europäischen Standards und die Möglichkeit, schon nach wenigen Minuten in der Wildnis zu sein. Ich liebe dieses Land", sagt Wolfgang Knoepfler, der seit drei Jahren mit seiner Frau und Geschäftspartnerin Edna Awaras in Windhoek lebt und als Serviceproduzent im eigenen Unternehmen "Magic Touch Films" arbeitet.
Als Serviceproduzent für ausländische Firmen, die in Namibia drehen möchten, verdienen Knoepfler und Awaras ihren Lebensunterhalt. "Dokumentarfilme sind die Königsklasse des Verhungerns", erklärt Knoepfler lachend, der langfristig nicht als Serviceproduzent für andere Firmen arbeiten, sondern eigene Dokumentationen produzieren möchte. "Momentan sind wir noch ein Mietwagenverleih, mir ist aber wichtig, dass ich bald eigene Autos bauen kann", sagt Knoepfler und nutzt einen treffenden Vergleich für seine Arbeit als Dienstleister und Produzent.
Einfach wird die Erfüllung seiner Ziele nicht. Wolfgang Knoepfler weiß, dass es in Namibia bisher noch kein Geld für Filme aller Art gibt. "Die Namibia Broadcasting Corporation (NBC) verlangt Geld für die Ausstrahlung deiner Filme, daher gibt es derzeit keine Möglichkeit Filme von Einheimischen finanzieren zu lassen", erklärt Knoepfler. Doch seine realistische Einschätzung entmutigt den Filmproduzenten in keinster Weise: "Ich bin mir sicher, dass sich das Verständnis für Filme, vor allem für Dokumentarfilme verändern wird, denn sie sind ein wichtiger Teil der Kultur." Talentierte Menschen, kreative Ideen und bezahlbares Equipment, der Grundstein ist gelegt, nur die Voraussetzungen stimmen nicht. Entmutigen lässt sich Wolfgang Knoepfler davon aber nicht, viel mehr hat man das Gefühl, dass sein Optimismus und seine Liebe zu Afrika immer größer werden.
Die Liebe zu Afrika entwickelte Knoepfler in den später 1980er Jahren in Sierra Leone. "Trotz der aggressiven und unruhigen Stimmung, habe ich mich sofort zu Hause gefühlt", erinnert sich der 48-Jährige heute. Mehr als ein Drittel aller afrikanischen Länder konnten Knopfler mit verschiedenen Filmteams bereits erleben und entdecken." Aber auch in Asien, Südamerika und Europa ist Knoepfler unterwegs und präsentiert seinen Zuschauern vor den Bildschirmen, nach Monaten und Jahren voller Arbeit, bisher unbekannte Naturphänomene und faszinierende Verhaltensweisen von Pflanzen, Tieren und Menschen.
Genau für dieses Gespür wird Wolfgang Knoepfler international geschätzt und immer wieder ausgezeichnet. Die großen deutschen und österreichischen öffentlich-rechtlichen TV-Sender, aber auch National Geographic und die British Broadcasting Corporation (BBC) schätzen die Erfahrung von Wolfgang Knoepfler. Nach mehr als 25 Jahren mit verschiedenen Dokumentationen über die Natur, Tiere und Menschen ist es nicht leicht sich für ein Lieblingsprojekt zu entschieden, aber Wolfgang Knoepfler antwortet schnell und entscheidet sich für die dreiteilige BBC-Serie "Beyond Boundaries" aus den Jahren 2005 bis 2008.
Eine Gruppe von körperlich und geistig behinderten Menschen und ein Filmteam machen sich in Nicaragua zu Fuß auf dem Weg von dem Atlantischen- zum Pazifischen Ozean. Im zweiten Teil ist das Filmteam mit einer Gruppe von Jugendlichen in Ecuador unterwegs, sie überqueren zu Fuß die Anden. Im dritten Teil ist Wolfgang Knoepfler und sein Team wieder mit einer Gruppe von körperlich und geistig behinderten Menschen unterwegs, die zu Fuß von den Victoria Falls, durch Caprivi, Etosha und der Namib bis zur Skelettküste gehen. Bis auf den Weg war nichts vorgegeben. "Auf diese Produktion bin ich wirklich stolz, denn ich habe niemals zuvor so viele interessante Menschen mitten in der Wildnis kennen gelernt, die trotz ihrer ganz persönlichen, schrecklichen Schicksale so mutig und ehrgeizig sind. Ich habe so viel gelernt", erklärt Knoepfler.
Doch nicht immer spielen Menschen die Hauptrolle in seinen Dokumentationen. Wichtig ist nur, dass die Dokumentationen eine Geschichte, Emotionen und eine Aussage haben. "Ohne diese Grundsätze werden Dokumentarfilme zu tollen Diashows mit atemberaubender Bildern", sagt Knoepfler. Doch Dokumentarfilme sind mehr als nur eine Aneinanderreihung faszinierender Bilder, "in der Natur spielen sich rund um die Uhr Dramen ab, man muss sie nur entdecken." Wie das funktioniert, beweist Knoepfler mit seinem Team bereits jetzt in zwei eigenen Produktionen.
Ab Montag ist Wolfgang Knoepfler wieder mit seiner Crew unterwegs und filmt den dritten Teil seiner Dokumentation über die mysteriösen Feenkreise in Namibia und anderen südlichen afrikanischen Ländern. Dabei formieren sich Pflanzen in Kreisform in einer Grasfläche und hinterlassen einen völlig kahlen Kreis, der zwischen wenigen Dezimetern und zwölf Metern groß sein kann. Wie diese Kreise entstehen ist nicht vollends geklärt, wahrscheinlich ist aber, dass Erntetermiten im Umfeld ihres Nests das Gras abfressen.
Verantwortlich ist Wolfgang Knoepfler auch für eine 40 teilige Nachmittagsserie für die ARD und alle dritten Programme im deutschen Fernsehen. In wenigen Wochen startet Knoepfler mit seinem Team die Dreharbeiten auf der Harnas Farm in der Kalahari. Für eine Stunde Material wird eine Woche gedreht. Ungewöhnlich ist das nicht, "denn Dokumentationen benötigen sehr viel Zeit und Geld", sagt Knoepfler.
Ein ebenso faszinierendes Kapitel der namibischen Geschichte ist bereits zum Teil im Kasten, denn als Geologen im April 2008 vor der namibischen Küste ein 500 Jahre altes Schiffswrack entdecken, ist Wolfgang Knoepfler mit seinem Team vor Ort und filmt Goldmünzen, Elefantenstoßzähne, Kupferbarren und Kanonen. Mit diesem Film könnten Knoepfler und sein Team ihren Zuschauern Weltgeschichte aus der Zeit von Columbus präsentieren. Doch nach der anfänglichen Offenheit und Unterstützung der namibischen Regierung stockt das Projekt seit vielen Monaten. Wo sich die Fundstücke befinden und wer diese untersucht, ist nicht bekannt.
Auf einen reibungslosen Ablauf hofft Wolfgang Knoepfler vor allem zu Beginn dieses Jahres, denn der Filmproduzent möchte sich seinen größten Traum erfüllen und den Dokumentarfilm "Die Wüste lebt" aus dem Jahr 1953 von James Algar neu auflegen. Mit der Planung und Finanzierung hat Knoepfler bereits begonnen. Dabei rechnet Knoepfler mit einer Planung von zwei Jahren, einem Budget von fünf Millionen Euro und einer Drehzeit von 400 Tagen, um eineinhalb Stunden lang die Wüste auf der großen Kinoleinwand lebendig werden zu lassen.
Als Serviceproduzent für ausländische Firmen, die in Namibia drehen möchten, verdienen Knoepfler und Awaras ihren Lebensunterhalt. "Dokumentarfilme sind die Königsklasse des Verhungerns", erklärt Knoepfler lachend, der langfristig nicht als Serviceproduzent für andere Firmen arbeiten, sondern eigene Dokumentationen produzieren möchte. "Momentan sind wir noch ein Mietwagenverleih, mir ist aber wichtig, dass ich bald eigene Autos bauen kann", sagt Knoepfler und nutzt einen treffenden Vergleich für seine Arbeit als Dienstleister und Produzent.
Einfach wird die Erfüllung seiner Ziele nicht. Wolfgang Knoepfler weiß, dass es in Namibia bisher noch kein Geld für Filme aller Art gibt. "Die Namibia Broadcasting Corporation (NBC) verlangt Geld für die Ausstrahlung deiner Filme, daher gibt es derzeit keine Möglichkeit Filme von Einheimischen finanzieren zu lassen", erklärt Knoepfler. Doch seine realistische Einschätzung entmutigt den Filmproduzenten in keinster Weise: "Ich bin mir sicher, dass sich das Verständnis für Filme, vor allem für Dokumentarfilme verändern wird, denn sie sind ein wichtiger Teil der Kultur." Talentierte Menschen, kreative Ideen und bezahlbares Equipment, der Grundstein ist gelegt, nur die Voraussetzungen stimmen nicht. Entmutigen lässt sich Wolfgang Knoepfler davon aber nicht, viel mehr hat man das Gefühl, dass sein Optimismus und seine Liebe zu Afrika immer größer werden.
Die Liebe zu Afrika entwickelte Knoepfler in den später 1980er Jahren in Sierra Leone. "Trotz der aggressiven und unruhigen Stimmung, habe ich mich sofort zu Hause gefühlt", erinnert sich der 48-Jährige heute. Mehr als ein Drittel aller afrikanischen Länder konnten Knopfler mit verschiedenen Filmteams bereits erleben und entdecken." Aber auch in Asien, Südamerika und Europa ist Knoepfler unterwegs und präsentiert seinen Zuschauern vor den Bildschirmen, nach Monaten und Jahren voller Arbeit, bisher unbekannte Naturphänomene und faszinierende Verhaltensweisen von Pflanzen, Tieren und Menschen.
Genau für dieses Gespür wird Wolfgang Knoepfler international geschätzt und immer wieder ausgezeichnet. Die großen deutschen und österreichischen öffentlich-rechtlichen TV-Sender, aber auch National Geographic und die British Broadcasting Corporation (BBC) schätzen die Erfahrung von Wolfgang Knoepfler. Nach mehr als 25 Jahren mit verschiedenen Dokumentationen über die Natur, Tiere und Menschen ist es nicht leicht sich für ein Lieblingsprojekt zu entschieden, aber Wolfgang Knoepfler antwortet schnell und entscheidet sich für die dreiteilige BBC-Serie "Beyond Boundaries" aus den Jahren 2005 bis 2008.
Eine Gruppe von körperlich und geistig behinderten Menschen und ein Filmteam machen sich in Nicaragua zu Fuß auf dem Weg von dem Atlantischen- zum Pazifischen Ozean. Im zweiten Teil ist das Filmteam mit einer Gruppe von Jugendlichen in Ecuador unterwegs, sie überqueren zu Fuß die Anden. Im dritten Teil ist Wolfgang Knoepfler und sein Team wieder mit einer Gruppe von körperlich und geistig behinderten Menschen unterwegs, die zu Fuß von den Victoria Falls, durch Caprivi, Etosha und der Namib bis zur Skelettküste gehen. Bis auf den Weg war nichts vorgegeben. "Auf diese Produktion bin ich wirklich stolz, denn ich habe niemals zuvor so viele interessante Menschen mitten in der Wildnis kennen gelernt, die trotz ihrer ganz persönlichen, schrecklichen Schicksale so mutig und ehrgeizig sind. Ich habe so viel gelernt", erklärt Knoepfler.
Doch nicht immer spielen Menschen die Hauptrolle in seinen Dokumentationen. Wichtig ist nur, dass die Dokumentationen eine Geschichte, Emotionen und eine Aussage haben. "Ohne diese Grundsätze werden Dokumentarfilme zu tollen Diashows mit atemberaubender Bildern", sagt Knoepfler. Doch Dokumentarfilme sind mehr als nur eine Aneinanderreihung faszinierender Bilder, "in der Natur spielen sich rund um die Uhr Dramen ab, man muss sie nur entdecken." Wie das funktioniert, beweist Knoepfler mit seinem Team bereits jetzt in zwei eigenen Produktionen.
Ab Montag ist Wolfgang Knoepfler wieder mit seiner Crew unterwegs und filmt den dritten Teil seiner Dokumentation über die mysteriösen Feenkreise in Namibia und anderen südlichen afrikanischen Ländern. Dabei formieren sich Pflanzen in Kreisform in einer Grasfläche und hinterlassen einen völlig kahlen Kreis, der zwischen wenigen Dezimetern und zwölf Metern groß sein kann. Wie diese Kreise entstehen ist nicht vollends geklärt, wahrscheinlich ist aber, dass Erntetermiten im Umfeld ihres Nests das Gras abfressen.
Verantwortlich ist Wolfgang Knoepfler auch für eine 40 teilige Nachmittagsserie für die ARD und alle dritten Programme im deutschen Fernsehen. In wenigen Wochen startet Knoepfler mit seinem Team die Dreharbeiten auf der Harnas Farm in der Kalahari. Für eine Stunde Material wird eine Woche gedreht. Ungewöhnlich ist das nicht, "denn Dokumentationen benötigen sehr viel Zeit und Geld", sagt Knoepfler.
Ein ebenso faszinierendes Kapitel der namibischen Geschichte ist bereits zum Teil im Kasten, denn als Geologen im April 2008 vor der namibischen Küste ein 500 Jahre altes Schiffswrack entdecken, ist Wolfgang Knoepfler mit seinem Team vor Ort und filmt Goldmünzen, Elefantenstoßzähne, Kupferbarren und Kanonen. Mit diesem Film könnten Knoepfler und sein Team ihren Zuschauern Weltgeschichte aus der Zeit von Columbus präsentieren. Doch nach der anfänglichen Offenheit und Unterstützung der namibischen Regierung stockt das Projekt seit vielen Monaten. Wo sich die Fundstücke befinden und wer diese untersucht, ist nicht bekannt.
Auf einen reibungslosen Ablauf hofft Wolfgang Knoepfler vor allem zu Beginn dieses Jahres, denn der Filmproduzent möchte sich seinen größten Traum erfüllen und den Dokumentarfilm "Die Wüste lebt" aus dem Jahr 1953 von James Algar neu auflegen. Mit der Planung und Finanzierung hat Knoepfler bereits begonnen. Dabei rechnet Knoepfler mit einer Planung von zwei Jahren, einem Budget von fünf Millionen Euro und einer Drehzeit von 400 Tagen, um eineinhalb Stunden lang die Wüste auf der großen Kinoleinwand lebendig werden zu lassen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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