Einer geht noch

Jetzt kommen wir mos in die Zeit, wo wir Grenzen testen und erfahren. Die Tjorries werden zur Zeit, da das Jahr in die Schieflage kommt, bepackt, was Achse und Teerpad nur hergeben wollen. Die Sonne scheint Busch, Tier und Mensch in die Dornen und auf den Buckel, um zu sehen, wieviel die Kreatur aushalten kann. Die Zeit von Oktober bis zum Jahreswechsel ist Testzeit, nich nur in den Examenslokalen, wo Studenten und Schüler demnächst schon schwitzen oder auch nich, wenn sie gut gepaukt und dazu noch etwas mit Grips ausgestattet sind. Durch biekie gut angwandten Grips sparst Du mos Zeit.
Das is anderswo mos auch so. So biekie Ordnung und ein Schuss Begabung dazu kann stief Zeit sparen. Chaotische Unordnung macht auch Spaß, solange daraus nix produziert werden muss. Aber wehe, wenn das Kerndokument unter dem Sauhaufen begraben ist oder der Autoschlüssel sommer so zufällig an der falschen Stelle liegen geblieben is.
Der Vorabend zum Oktober hat in Ovenduka jetzt schon biekie Regen gebracht, was man in der diesigen Luft net nich vermutet hätte. Aber es hat gereicht, dass das Wasser sogar aus der Traufe gelaufen is und so'n paar Baumringe gefüllt hat. Kleiner Vorschuss auf die Kleine Regenzeit? Die Wetterfrösche behaupten, wir würden eine mittelmäßige bis gute Regenzeit kriegen.
Mit Optimismus strahlen die ersten blauen Jakarandablüten - und beim Tintenpalast kommen noch weiße dazu - jetzt dem Oktober entgegen und signalisieren, dass mit einer Reihe anderer Bäume und Sträucher die Zeit des Nektars und des Blütenstaub noch voll im Schwange is.-
Oktober is auch so 'ne Jahreszeit, wo mitten im Frühling am Wendekreis des Steinbocks manche Leute net nich lekker sin, Oktoberitis kriegen - was etwas mit Heuschnupfen zu tun hat und manche in dem Gefahrenmonat sogar an selbst angezettelten Ausstieg ins Jenseits denken, um die Grenze ohne Umkehr zu überwinden.
Aber lassen wir das, denn Gefahren lauern schon anderswo dicke genug und tragen zur Alltagsspannung, zum Alltagsrisiko bei. Das besteht allein schon darin, dass jeder Klub und jede Instanz jetzt noch xhou-xhou Versammlungen und sonstige Pflichten unterbringen will, bevor das Jahr entfleucht, das auf der Neige liegt. Da wird die Zeit so eng und Paniksymptome treten auf.
Die Großen wollen so auf die Schnelle 'mal die Arbeitsprobleme lösen und haben dazu noch hastach einen Palavertreff durchgezogen.
Wenn es an schönen Worten läge, hätten wir mos huka schon alle Probleme gelöst. Der Löwe läge neben dem Schaf, der Dieb brächte die Handtasche zurück und die Leute würden nich so lekker übereinander, voneinander und miteinander skindern.
In dieser Jahreszeit müssen die Grenzen getestet werden, wieviele Punkte der Schüler erobern kann, wieviel Gepäck auf den Anhänger des Überlandtaxis passt, wieviele Wöckschopps noch untergebracht werden können, wieviel Zaster und Ovimariva die Donors noch rausrücken - kann auch wie auf Afrikaans "donders" ausgesprochen werden, denn da is mos auch mancher Bliksem darunter, der allein dafür sorgt, dass der Zaster fremder Steuerzahler berechenbar ausgegeben wird. Damit die Organisation auch das nächste und übernächste Jahr noch am Tropf hängen kann.
Jong, der Oktober bringt Dich dürmekaar.