Eingeweihte haben Frauen und Kinder evakuiert
Vor dem Separatistenangriff auf Katima Mulilo am 2. August 1999 haben einige Rebellen ihre Frauen und Kinder aus der Stadt in Sicherheit gebracht. Diese Aussage stammt vom Staatszeugen, dessen Identität auf Gerichtsbefehl anonym gehalten wird.
Windhoek - Der Zeuge wird seit vergangenem Dienstag vom Ankläger Taswald July verhört. Den Vorsitz im Caprivi-Hochverratsverfahren gegen 120 Angeklagte führt Richter Elton Hoff. Die Angeklagten sind in der Regel allesamt im Gerichtssaal am Zentralgefängnis anwesend.
Der Zeuge befolgte am Freitag der Aufforderung Julys, den Zeugenstand zu verlassen, um unter den Angeklagten solche Personen namentlich und per Fingerzeig zu identifizieren, die er vor dem Angriff als Beteiligte und Involvierte gekannt hatte.
Er ging zum Angeklagten Nr. 68, Geoffrey Mwilima, den er im Geschäftszentrum von Katima Mulilo angetroffen habe. Bei Mwilima handelt es sich um den Angeklagten, der von den namibischen Sicherheitskräften nach seiner Verhaftung 1999 intensiv gefoltert worden war. Ferner identifizierte der Staatszeuge noch Matheus Pangula (Nr. 59), seinerzeit Polizist, und Joseph Kamwi Kamwi (Nr. 3), zu dem er den Verwandtschaftsgrad "mein Cousin" hinzufügte. Kamwi habe er mit einer Schusswaffe gesehen. Das Gerücht, dass Katima Mulilo angegriffen werde, war laut dem Zeugen schon in den Shebeens zu erfahren. Darauf sei er zur Polizei gegangen, um zu melden, dass es sich um ehemalige Flüchtlinge aus dem Lager von Dukwe in Botswana handle, die losschlagen wollten. "Haben Sie an dem Angriff teilgenommen", wollte Anwalt July von ihm wissen. "Nein, die (Rebellen) hätten mich erschossen." Der Zeuge hatte sich nach seiner eigenen Rückkehr aus Dukwe immer wieder in Kreisen der Freischärler bewegt, die ihn jedoch als Informanten der Regierung oder der SWAPO bezeichnet hätten. Sie hätten ihn von ihren Treffen ausgeschlossen und er habe nicht am Angriff auf Katima Mulilo teilgenommen. Der damalige Polizist Matheus Pungula, den er vor dem Angriff mit einem ehemaligen Dukwe-Insassen auf der Straße angetroffen habe, so sagte der Zeuge weiter aus, habe ihm direkt gedroht: "Wenn es losgeht, bist Du die erste Zielscheibe."
Geoffrey Mwilima habe ihn (den Zeugen) nach seiner Rückkehr als "verrückt" erklärt. Ankläger July wollte vom Zeugen wissen, was er darunter verstehe. Zeuge: "Jemand, der in Mülltonnen wühlt und daraus isst." Weil er auch auf Hexerei (witchcraft) hinwies, die zu der Zeit in seinem Erfahrungskreis eine Rolle spielte, verlangte der Ankläger eine Definition dafür. Zeuge: "Einfluss auf andere ausüben, ohne persönliche Anrede und ohne direkt zu handeln." Er selbst glaube aber nicht daran.
Ekandjo in Dukwe
nicht willkommen
Zu Beginn wollte July vom selbigen Zeugen vor allem mehr über das Geschehen im botswanischen Flüchtlingslager von Dukwe im Jahre 1998 (vor dem Separatistenangriff) erfahren. Ein Unita-Vertreter und ein Mann aus Sambia hätten ihn besucht. "Ansonsten haben viele Beamte Botswanas das Lager besucht."
Dann traf Namibias Innenminister Jerry Ekandjo in Begleitung des Caprivi-Gouverneus Bernard Sibalatani und des Polizeichefs von Katima Mulilo im Lager ein. Die Mehrzahl namibischer Exilanten weigerte sich ihn zu sehen. Sie sangen Lieder und ignorierten ihn, aber die Lagerpolizei zwang sie schließlich, den Minister anzuhören. Die namibische Regierung habe ihnen nichts angetan. Ekandjo forderte die Insassen auf, freiwillig über den UN-Flüchtlingskommissar heimzukehren. Der Zeuge und vier andere Bewohner seines Zeltes meldeten sich schließlich zur Repatriierung, obwohl der Führer der Exilanten beteuert hatte, dass "niemand" dazu bereit sei. Die Freiwilligen seien wegen ihrer Absicht zu Abreise von den anderen Lagerinsassen bedroht worden.
Die Fünf wurden zuerst nach Gaborone gebracht und dort tauchte plötzlich der ehemalige DTA-Führer Mishake Muyongo im Büro des UN-Flüchtlingskommissars auf, wo sie betreut wurden. Muyongo und ein gewisser Sindala hätten ihnen gedroht: "Warum seid Ihr fortgelaufen. Wir werden mit Euch abrechnen!" Er habe der Drohung Muyongos mit traditioneller Zauberkunst widerstanden,
"ohne Schuss- oder anderen Waffen". Die Repatriierung seiner Gruppe erfolgte von Dukwe im Landrover nach Gaborone, dann per Flugzeug über Johannesburg nach Windhoek. In Katima Mulilo habe er einen gemischten Empfang erhalten: "Manche haben sich gefreut, mich zu sehen, andere haben mich gemieden."
Windhoek - Der Zeuge wird seit vergangenem Dienstag vom Ankläger Taswald July verhört. Den Vorsitz im Caprivi-Hochverratsverfahren gegen 120 Angeklagte führt Richter Elton Hoff. Die Angeklagten sind in der Regel allesamt im Gerichtssaal am Zentralgefängnis anwesend.
Der Zeuge befolgte am Freitag der Aufforderung Julys, den Zeugenstand zu verlassen, um unter den Angeklagten solche Personen namentlich und per Fingerzeig zu identifizieren, die er vor dem Angriff als Beteiligte und Involvierte gekannt hatte.
Er ging zum Angeklagten Nr. 68, Geoffrey Mwilima, den er im Geschäftszentrum von Katima Mulilo angetroffen habe. Bei Mwilima handelt es sich um den Angeklagten, der von den namibischen Sicherheitskräften nach seiner Verhaftung 1999 intensiv gefoltert worden war. Ferner identifizierte der Staatszeuge noch Matheus Pangula (Nr. 59), seinerzeit Polizist, und Joseph Kamwi Kamwi (Nr. 3), zu dem er den Verwandtschaftsgrad "mein Cousin" hinzufügte. Kamwi habe er mit einer Schusswaffe gesehen. Das Gerücht, dass Katima Mulilo angegriffen werde, war laut dem Zeugen schon in den Shebeens zu erfahren. Darauf sei er zur Polizei gegangen, um zu melden, dass es sich um ehemalige Flüchtlinge aus dem Lager von Dukwe in Botswana handle, die losschlagen wollten. "Haben Sie an dem Angriff teilgenommen", wollte Anwalt July von ihm wissen. "Nein, die (Rebellen) hätten mich erschossen." Der Zeuge hatte sich nach seiner eigenen Rückkehr aus Dukwe immer wieder in Kreisen der Freischärler bewegt, die ihn jedoch als Informanten der Regierung oder der SWAPO bezeichnet hätten. Sie hätten ihn von ihren Treffen ausgeschlossen und er habe nicht am Angriff auf Katima Mulilo teilgenommen. Der damalige Polizist Matheus Pungula, den er vor dem Angriff mit einem ehemaligen Dukwe-Insassen auf der Straße angetroffen habe, so sagte der Zeuge weiter aus, habe ihm direkt gedroht: "Wenn es losgeht, bist Du die erste Zielscheibe."
Geoffrey Mwilima habe ihn (den Zeugen) nach seiner Rückkehr als "verrückt" erklärt. Ankläger July wollte vom Zeugen wissen, was er darunter verstehe. Zeuge: "Jemand, der in Mülltonnen wühlt und daraus isst." Weil er auch auf Hexerei (witchcraft) hinwies, die zu der Zeit in seinem Erfahrungskreis eine Rolle spielte, verlangte der Ankläger eine Definition dafür. Zeuge: "Einfluss auf andere ausüben, ohne persönliche Anrede und ohne direkt zu handeln." Er selbst glaube aber nicht daran.
Ekandjo in Dukwe
nicht willkommen
Zu Beginn wollte July vom selbigen Zeugen vor allem mehr über das Geschehen im botswanischen Flüchtlingslager von Dukwe im Jahre 1998 (vor dem Separatistenangriff) erfahren. Ein Unita-Vertreter und ein Mann aus Sambia hätten ihn besucht. "Ansonsten haben viele Beamte Botswanas das Lager besucht."
Dann traf Namibias Innenminister Jerry Ekandjo in Begleitung des Caprivi-Gouverneus Bernard Sibalatani und des Polizeichefs von Katima Mulilo im Lager ein. Die Mehrzahl namibischer Exilanten weigerte sich ihn zu sehen. Sie sangen Lieder und ignorierten ihn, aber die Lagerpolizei zwang sie schließlich, den Minister anzuhören. Die namibische Regierung habe ihnen nichts angetan. Ekandjo forderte die Insassen auf, freiwillig über den UN-Flüchtlingskommissar heimzukehren. Der Zeuge und vier andere Bewohner seines Zeltes meldeten sich schließlich zur Repatriierung, obwohl der Führer der Exilanten beteuert hatte, dass "niemand" dazu bereit sei. Die Freiwilligen seien wegen ihrer Absicht zu Abreise von den anderen Lagerinsassen bedroht worden.
Die Fünf wurden zuerst nach Gaborone gebracht und dort tauchte plötzlich der ehemalige DTA-Führer Mishake Muyongo im Büro des UN-Flüchtlingskommissars auf, wo sie betreut wurden. Muyongo und ein gewisser Sindala hätten ihnen gedroht: "Warum seid Ihr fortgelaufen. Wir werden mit Euch abrechnen!" Er habe der Drohung Muyongos mit traditioneller Zauberkunst widerstanden,
"ohne Schuss- oder anderen Waffen". Die Repatriierung seiner Gruppe erfolgte von Dukwe im Landrover nach Gaborone, dann per Flugzeug über Johannesburg nach Windhoek. In Katima Mulilo habe er einen gemischten Empfang erhalten: "Manche haben sich gefreut, mich zu sehen, andere haben mich gemieden."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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