Einige Herero reagieren erbost
Die Kongressdemokraten, CoD, sehen Zynismus in der kolonialen Gedenkresolution des Deutschen Bundestags vom 16. Juni 2004. Hererochef Kuaima Riruako erwartet darauf neue Anfeindungen und Rudolph Kamburona vom Herero-Senat reagiert "mit Schock".
Windhoek - Die Resolution des Deutschen Bundestages unter dem Titel "Zum Gedenken an die Opfer des Kolonialkrieges im damaligen Deutsch-Südwestafrika" ist bei zwei Hereroführern sowie bei der oppositionellen CoD auf scharfe Kritik und Ablehnung gestoßen. Der leitende Hererochef Kuaima Riruako vermisst die Begriffe "Genozid" und "Ausrottungsbefehl" in der Resolution, wie er in einem Interview mit der Deutschen Welle erklärte. Die Frage müsse durch Dialog beigelegt werden. Die Deutschen sollten auch mit "etwas Konkretem" aufwarten.
Die CoD knüpft an die Reparationsforderungen Riruakos an: "Was vor 100 Jahren geschehen ist, berührt die heutigen Namibier tief. Die gerechtfertigten Forderungen von Chef Kuaima Riruako als Oberhaupt des Hererovolks sind daher kein Ergebnis seiner fruchtbaren Fantasie, sondern beruhen auf Tatsachen der Geschichte." Die Partei hält die Bundestagsresolution für eine zynische Maßnahme der deutschen Regierung, sich aus ihrer Verantwortung "herauszuwinden", für "völkermordartiges Handeln" während der Kolonialperiode von 1884 bis 1915 ihre historische Verantwortung zu übernehmen. Die CoD verlangt vor allem für "Genozid an den Herero und den von 1903 bis 1907" ein Schuldgeständnis. Vor dieser Schilderung fordert die Partei die Zusammenarbeit der deutschen Regierung mit allen namibischen Parteien, der namibischen Regierung und lokalen Gemeinschaften, "um gegenseitige Aussöhnung und die Wiederherstellung der Menschenwürde" zu versichern. Die CoD besteht vor allem auf Mitspracherecht, wie die Deutsche Bundesregierung ihre seit 1989 deklarierte "besondere Verantwortung für Namibia" gestalten soll.
Rudolph Kamburona, ansonsten DTA-Generalsekretär, erklärte Ende letzter Woche im Namen einer traditionellen Organisation, des "Herero-Senats", dass die Bundestagsresolution "den notorischen und babarischen Genozidbefehl" gegen die Herero nicht unterdrücken könne. Die gesamte Hereronation werde die Bundesregierung durch Petitionen und mit sympathisierenden internationalen Organisationen unter Druck setzen, Entschädigung zu zahlen, so dass die zerstörte Kultur wieder belebt werden könne. Kamburona sucht auch eine Entschuldigung.
Der deutsche Botschafter Wolfgang Massing bezeichnete gestern eine Zeitungsschlagzeile (New Era, 28. Juni: "German ambassador apologises") als "falsch zitiert". Sinngemäß habe er bei seinem Auftritt in Warmbad in der Region Karas vor den anwesenden Bondelswarts gesagt: "Es tut uns leid. Sie (Anrede) haben viel durchgemacht." Die Bundestagsresolution bezeichnet Massing als "gut und zukunftsweisend". Er bedauert, dass viele Kritiker darin nur das sehen wollten, was nicht drin stehe. Bei den Schlagwörtern drehe sich die Diskussion nur im Kreise.
Windhoek - Die Resolution des Deutschen Bundestages unter dem Titel "Zum Gedenken an die Opfer des Kolonialkrieges im damaligen Deutsch-Südwestafrika" ist bei zwei Hereroführern sowie bei der oppositionellen CoD auf scharfe Kritik und Ablehnung gestoßen. Der leitende Hererochef Kuaima Riruako vermisst die Begriffe "Genozid" und "Ausrottungsbefehl" in der Resolution, wie er in einem Interview mit der Deutschen Welle erklärte. Die Frage müsse durch Dialog beigelegt werden. Die Deutschen sollten auch mit "etwas Konkretem" aufwarten.
Die CoD knüpft an die Reparationsforderungen Riruakos an: "Was vor 100 Jahren geschehen ist, berührt die heutigen Namibier tief. Die gerechtfertigten Forderungen von Chef Kuaima Riruako als Oberhaupt des Hererovolks sind daher kein Ergebnis seiner fruchtbaren Fantasie, sondern beruhen auf Tatsachen der Geschichte." Die Partei hält die Bundestagsresolution für eine zynische Maßnahme der deutschen Regierung, sich aus ihrer Verantwortung "herauszuwinden", für "völkermordartiges Handeln" während der Kolonialperiode von 1884 bis 1915 ihre historische Verantwortung zu übernehmen. Die CoD verlangt vor allem für "Genozid an den Herero und den von 1903 bis 1907" ein Schuldgeständnis. Vor dieser Schilderung fordert die Partei die Zusammenarbeit der deutschen Regierung mit allen namibischen Parteien, der namibischen Regierung und lokalen Gemeinschaften, "um gegenseitige Aussöhnung und die Wiederherstellung der Menschenwürde" zu versichern. Die CoD besteht vor allem auf Mitspracherecht, wie die Deutsche Bundesregierung ihre seit 1989 deklarierte "besondere Verantwortung für Namibia" gestalten soll.
Rudolph Kamburona, ansonsten DTA-Generalsekretär, erklärte Ende letzter Woche im Namen einer traditionellen Organisation, des "Herero-Senats", dass die Bundestagsresolution "den notorischen und babarischen Genozidbefehl" gegen die Herero nicht unterdrücken könne. Die gesamte Hereronation werde die Bundesregierung durch Petitionen und mit sympathisierenden internationalen Organisationen unter Druck setzen, Entschädigung zu zahlen, so dass die zerstörte Kultur wieder belebt werden könne. Kamburona sucht auch eine Entschuldigung.
Der deutsche Botschafter Wolfgang Massing bezeichnete gestern eine Zeitungsschlagzeile (New Era, 28. Juni: "German ambassador apologises") als "falsch zitiert". Sinngemäß habe er bei seinem Auftritt in Warmbad in der Region Karas vor den anwesenden Bondelswarts gesagt: "Es tut uns leid. Sie (Anrede) haben viel durchgemacht." Die Bundestagsresolution bezeichnet Massing als "gut und zukunftsweisend". Er bedauert, dass viele Kritiker darin nur das sehen wollten, was nicht drin stehe. Bei den Schlagwörtern drehe sich die Diskussion nur im Kreise.
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Allgemeine Zeitung
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