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Einmal Lissabon und zurück - bis zum nächsten Versuch

An seinem Handgelenk hängt ein Armband des Sportereignisses, das Seinesgleichen sucht. "Und das Armband nehme ich nicht mehr ab, bis ich wirklich an der Rallye Dakar teilgenommen habe" sagt Ingo Waldschmidt entschlossen. Einmal die Rallye Dakar fahren, das wohl legendärste Wüstenrennen der Welt. Dabei sein, wenn die Motoren im Fahrerlager aufheulen, wenn der Startschuss erfolgt. Und die eigenen Grenzen austesten, wenn die extremen klimatischen Bedingungen Geist und Körper an den Rand der Verzweiflung bringen und jeden Fahrer zwingen, sich jeden Tag aufs Neue zu überwinden.

Ein Traum, der lange schon in Gedanken existierte, bevor er verwirklicht werden sollte. "Ohne die Hilfe vieler Freunde wäre es nicht möglich geworden, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen" so Waldschmidt, der als erster Namibier überhaupt an dem Rennen teilnehmen wollte. Schon seit einigen Jahren dachte Waldschmidt immer wieder an die Rallye Dakar, die seit 30 Jahren immer wieder von Europa nach Afrika führt. Nur in diesem Jahr sahen sich die Veranstalter der Amaury Sport Organisation (ASO) zur Absage des Rennens gedrängt. Islamische Extremisten drohten mit Anschlägen in Mauretanien. "Man kann es kaum glauben, dass die Organisatoren keinen Notfallplan in der Schublade hatten" ist Waldschmidt überrascht. Unvorstellbar, welche finanziellen und logistischen Aufwendungen die großen internationalen Autokonzerne für das Motorsportspektakel bereitstellen, das auch eine lukrative Werbeplattform darstellt. Millionen Menschen fiebern an den Bildschirmen mit, wenn es kreuz und quer durch die Wüste geht.

"Ich hätte in den vergangenen Jahren auch jede andere Rallye auf der Welt fahren können" gibt sich Ingo Waldschmidt selbstbewusst. "Aber das wäre dann nicht die Rallye Dakar gewesen. Und nur darum geht es mir", so Waldschmidt, dessen Augen leuchten, wenn er von technischen Daten, Streckenabschnitten, Motorrädern und seinem Kurzauftritt im Vorfeld der abgesagten Rallye in Lissabon spricht. Allein von der portugiesischen Metropole hat Waldschmidt wenig gesehen. Dennoch, die Faszination hat den 37-Jährigen spürbar gepackt - und sie wird ihn nicht so leicht loslassen. "Bereits nach wenigen Tagen habe ich gemerkt, dass ich mich beim nächsten Mal noch viel besser vorbereiten muss" so Waldschmidt, der erkannte, dass es in Portugal in dieser Jahreszeit unerwartet kalt wird, dass eine Regenplane zum Schutz seines Motorrades sinnvoll wäre und vor allem, dass im Fahrerlager ein starker Zusammenhalt herrscht. "Jeder hilft jedem, denn bis auf die ganz großen, mit riesigen Etats ausgerüsteten, Spitzenfahrer haben alle die gleichen Sorgen. Also hilft man sich gegenseitig wo man kann." Zudem hat Waldschmidt einen Glücksgriff getan, sein britisches Team Rallye Raid UK war perfekt organisiert, dessen Techniker wahre Spezialisten ihres Faches.

Hilfe, die Waldschmidt auch in Namibia begleiteten. Seine geplante Teilnahme an der Rallye Dakar war in den vergangenen Wochen ständiges Gesprächsthema in der Öffentlichkeit. Aufmerksamkeit, die dem Motorsport in Namibia sonst oft fehlt. Waldschmidts Partner wollen auch einen erneuten Versuch, Waldschmidt bei der Rallye Dakar starten zu lassen, mittragen. In wenigen Wochen will dieser nach Abrechnung aller entstanden Kosten die übrig gebliebenen Fördermittel bis zum nächsten Jahr einfrieren und für einen erneuten Anlauf mit seiner neuen, bisher kaum benutzten Maschine bereithalten. Ob und in welcher Form es die Rallye Dakar jemals wieder geben wird, steht in den Sternen. Eine Lösung sollte bis Ende März gefunden sein, da der logistischer Aufwand einen immensen zeitlichen Vorlauf benötigt. Bis dahin heißt es für Ingo Waldschmidt weiter Warten. Und Bangen. Und den großen Motorsporttraum weiter leben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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