Einreiseschikane bei Behinderter

Windhoek - Vom Versehen der Grenzkontrolle beziehungsweise von der willkürlichen Bestimmung der Aufenthaltszeit bleiben selbst körperbehinderte Senioren nicht verschont. Eine deutsche Seniorin, 1922 geboren in Stettin, verbringt seit Jahren jeweils zwei Monate in Namibia. Dass sie körperbehindert ist, hat sie bisher nicht vom geregelten Namibia-Aufenthalt abgehalten. Sie ließ sich in ein führendes Hotel einbuchen.
Am 6. Februar 2009 wäre es schief gegangen, wenn sie sich dem menschenunwürdigen Schlendrian der Passkontrolle am Hosea-Kutako-Flughafen von Windhoek gebeugt hätte. Die Air-Namibia-Hostess hatte der Seniorin im Rollstuhl noch professionell beigestanden und sie zur Passkontrolle gefahren, wo sie einer Frau Uushona Pass und Einreiseformular überreichte. Die Reisende hatte wie in anderen Jahren 60 Tage Aufenthalt beantragt, aber die Beamtin trug willkürlich 30 Tage ein.
Ihre Betreuer entdeckten "das Versehen" erst in Windhoek. Sie musste aber nach Swakopmund weiterreisen. Die Betreuer riefen sofort den Flughafen an und erhielten die Auskunft, sie könnten mit dem Pass zurückkommen (35 km) und sich um eine Korrektur kümmern. Das müsste aber vor 14 Uhr des Anreisetages sein, da die Schicht der zuständigen Kraft dann zu Ende gehe. Die Freunde konnten die Korrektur erwirken. Wäre der Fehler nicht entdeckt worden, hätte die beeinträchtigte Dame sich auf den langwierigen Behördengang einstellen müssen, um gegen eine Gebühr von 390 N$ die Korrektur zu erhalten.