„Für Transparenz bestraft“
Einstufung als Virusvariantengebiet ist „Kurzschlussreaktion“
Erwin Leuschner
„Es wird, wie so oft wenn es um Entwicklungsländer geht, mit zweierlei Maß gemessen“, teilte das Forum Deutschsprachiger Namibier (FDN) am Wochenende mit und stellte eine klare Forderung: „Die Einstufung Namibias als Virusvariantengebiet, die Reisebeschränkungen und insbesondere die Quarantänebestimmungen müssen unverzüglich rückgängig gemacht werden.“
Laut dem Forum stürzen die neuen Reisebeschränkungen Länder wie Namibia „endgültig ins wirtschaftliche Verderben“. „Mit den neuen Reisebeschränkungen schütten die Industrieländer das Kind mit dem Bade aus und verursachen damit ganz direkt unnötig viel Leid, Hunger und finanziellen Rückgang in einem stabilen, demokratischen Entwicklungsland“, heißt es. Und: „Durch reinste Spekulation also wird ein ganzes vom Tourismus abhängiges Entwicklungsland an den Abgrund geschoben.“
Das Forum reagierte damit auf die neue Corona-Virusvariante Omicron (B.1.1.529), die zurzeit die gesamte Welt in Atem hält. Die Variante hatten südafrikanische Wissenschaftler erstmals in der vergangenen Woche bestätigt — allerdings ist die Herkunft noch nicht bekannt. Trotzdem haben sämtliche Länder, inklusive Angola, drastische Reisebeschränkungen für das südliche Afrika, inklusive Namibia, verhängt.
Am Wochenende hat sich Südafrika beschwert, dass das Land für die Entdeckung von Omicron bzw. für die Transparenz bestraft statt gelobt wird.
Bereits am Freitag meldeten zahlreiche namibische Reiseunternehmen erneut Stornierungen, dabei gab es jetzt erstmals seit Beginn der Pandemie Anzeichen, dass sich die Tourismusbranche erholt. „Wir sind wegen dieser Kurzschlussreaktion hilflos, verzweifelt und frustriert. Wir haben alles richtig gemacht und wir werden trotzdem bestraft“, sagte Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des Gastgewerbeverbandes (HAN), gestern im Gespräch mit der AZ. Sie ergänzte: „Dabei stehen wir mit unseren Ziffern millionenfach besser da als Europa. Es ist frustrierend, dass wir von der Welt abgeschnitten werden, aber andere Länder, wie Belgien oder Hong Kong, wo Omicron ebenfalls nachgewiesen wurde, nicht bestraft werden.“
Indes hat das hiesige Gesundheitsministerium Namibier aufgerufen, die Ruhe zu bewahren und alle COVID-19-Präventionsmaßnahmen einzuhalten. „Aktuell wurde in Namibia noch kein Fall der neuen Variante bestätigt“, teilte Staatssekretär Ben Nangombe mit. Er ruft die Öffentlichkeit auf sich impfen zu lassen, da es „keine Beweise gibt, dass verfügbare Impfstoffe nicht gegen die neue Variante effektiv sind“. „Das Ministerium überwacht die Situation und wird bei positiven Virusfällen geregelte Genomsequenzierung durchführen, um mögliche Varianten zu identifizieren“, so Nangombe.
Derweil sämtliche Fluglinien Flüge in das südliche Afrika gestrichen haben, hat die Lufthansa-Gruppe „eine Lebensader“ versichert. „Lufthansa (nach Südafrika) und Eurowings Discover (nach Namibia) werden weiterhin Flüge von/zu diesen beiden Märkten anbieten, somit die wichtige Lebensader zwischen diesen Ländern zu erhalten“, teilte der für das südliche und Ostafrika zuständige Geschäftsführer der Lufthansa-Gruppe, Dr. André Schulz, mit.
Namibias Inzidenzzahl liegt aktuell bei drei. In dem gestrigen COVID-19-Update wurden 20 Neuinfektionen bestätigt, die Anzahl aktiver Virusfälle wurde mit 112 angegeben. Davon werden 19 Personen in einem Krankenhaus behandelt, zwei COVID-19-Erkrankte benötigen intensivmedizinische Behandlung. In Namibia hat das Virus bis dato 3 573 Menschenleben gefordert.
„Es wird, wie so oft wenn es um Entwicklungsländer geht, mit zweierlei Maß gemessen“, teilte das Forum Deutschsprachiger Namibier (FDN) am Wochenende mit und stellte eine klare Forderung: „Die Einstufung Namibias als Virusvariantengebiet, die Reisebeschränkungen und insbesondere die Quarantänebestimmungen müssen unverzüglich rückgängig gemacht werden.“
Laut dem Forum stürzen die neuen Reisebeschränkungen Länder wie Namibia „endgültig ins wirtschaftliche Verderben“. „Mit den neuen Reisebeschränkungen schütten die Industrieländer das Kind mit dem Bade aus und verursachen damit ganz direkt unnötig viel Leid, Hunger und finanziellen Rückgang in einem stabilen, demokratischen Entwicklungsland“, heißt es. Und: „Durch reinste Spekulation also wird ein ganzes vom Tourismus abhängiges Entwicklungsland an den Abgrund geschoben.“
Das Forum reagierte damit auf die neue Corona-Virusvariante Omicron (B.1.1.529), die zurzeit die gesamte Welt in Atem hält. Die Variante hatten südafrikanische Wissenschaftler erstmals in der vergangenen Woche bestätigt — allerdings ist die Herkunft noch nicht bekannt. Trotzdem haben sämtliche Länder, inklusive Angola, drastische Reisebeschränkungen für das südliche Afrika, inklusive Namibia, verhängt.
Am Wochenende hat sich Südafrika beschwert, dass das Land für die Entdeckung von Omicron bzw. für die Transparenz bestraft statt gelobt wird.
Bereits am Freitag meldeten zahlreiche namibische Reiseunternehmen erneut Stornierungen, dabei gab es jetzt erstmals seit Beginn der Pandemie Anzeichen, dass sich die Tourismusbranche erholt. „Wir sind wegen dieser Kurzschlussreaktion hilflos, verzweifelt und frustriert. Wir haben alles richtig gemacht und wir werden trotzdem bestraft“, sagte Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des Gastgewerbeverbandes (HAN), gestern im Gespräch mit der AZ. Sie ergänzte: „Dabei stehen wir mit unseren Ziffern millionenfach besser da als Europa. Es ist frustrierend, dass wir von der Welt abgeschnitten werden, aber andere Länder, wie Belgien oder Hong Kong, wo Omicron ebenfalls nachgewiesen wurde, nicht bestraft werden.“
Indes hat das hiesige Gesundheitsministerium Namibier aufgerufen, die Ruhe zu bewahren und alle COVID-19-Präventionsmaßnahmen einzuhalten. „Aktuell wurde in Namibia noch kein Fall der neuen Variante bestätigt“, teilte Staatssekretär Ben Nangombe mit. Er ruft die Öffentlichkeit auf sich impfen zu lassen, da es „keine Beweise gibt, dass verfügbare Impfstoffe nicht gegen die neue Variante effektiv sind“. „Das Ministerium überwacht die Situation und wird bei positiven Virusfällen geregelte Genomsequenzierung durchführen, um mögliche Varianten zu identifizieren“, so Nangombe.
Derweil sämtliche Fluglinien Flüge in das südliche Afrika gestrichen haben, hat die Lufthansa-Gruppe „eine Lebensader“ versichert. „Lufthansa (nach Südafrika) und Eurowings Discover (nach Namibia) werden weiterhin Flüge von/zu diesen beiden Märkten anbieten, somit die wichtige Lebensader zwischen diesen Ländern zu erhalten“, teilte der für das südliche und Ostafrika zuständige Geschäftsführer der Lufthansa-Gruppe, Dr. André Schulz, mit.
Namibias Inzidenzzahl liegt aktuell bei drei. In dem gestrigen COVID-19-Update wurden 20 Neuinfektionen bestätigt, die Anzahl aktiver Virusfälle wurde mit 112 angegeben. Davon werden 19 Personen in einem Krankenhaus behandelt, zwei COVID-19-Erkrankte benötigen intensivmedizinische Behandlung. In Namibia hat das Virus bis dato 3 573 Menschenleben gefordert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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