Ekandjo offensiv

Windhoek - Innenminister Jerry Ekandjo will landesweit junge Reservisten ausbilden lassen, um der Kriminalität in Namibia Herr zu werden. Die Zielgruppe müsse hier arbeitslose Jugendliche sein, "die einen Großteil der überführten Verbrecher im Lande ausmachen", so Ekandjo bei einem Treffen mit Vertretern der Namibischen Industrie- und Handelskammer (NCCI) in Windhoek.

Um "potenzielle Kriminelle in Verbrechensbekämpfer umzuwandeln", will der Innenminister vor allem auf die Zusammenarbeit der Öffentlichkeit bauen. "Ohne die Kooperation der Gemeinschaften werden wir das Problem der Kriminalität nicht lösen können."


Ekandjos Konzept beruht auf Gemeinschafts-Fonds, die in Eigeninitiative gegründet, finanziert und verwaltet werden müssen. Mit dem Geld sollen die Reservisten, die von der Polizei ausgewählt und ausgebildet werden, bezahlt werden. Auf Grund der begrenzten Ressourcen, die in diesen Fonds zusammengetragen werden können, will Ekandjo geeigneten Kandidaten einen weiteren Anreiz bieten, die Polizeiarbeit aufzunehmen: Sie sollen bei der Rekrutierung vollwertiger Polizeibeamter künftig Vorzug erhalten.


Ekandjos ambitionierter Plan soll schon im kommenden Jahr in einigen Gemeinschaften umgesetzt werden.


Beim Treffen mit dem Innenminister wies NCCI-Präsident Dr. Leake Hangala darauf hin, dass der hiesige Privatsektor bereit wäre, die Polizei in dieser Sache finanziell und materiell zu unterstützen.