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Elefant fühlt sich zuhause

Dickhäuter soll nach Tiger Woods oder Ernie Els benannt werden
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund

„Es ist alles sehr neu für alle - für uns sowie den Elefanten“, meinte Dr. Gert Cloete, Geschäftsführer des Swakopmunder Golfplatzes, gestern im Gespräch mit der AZ. Damit reagierte er auf den neusten Mitbewohner des Rössmund-Komplexes vor der Stadt: ein junger Elefantenbulle hält sich seit Sonntag dort auf. Cloete zeigt sich aber auch begeistert, denn es sei eine einzigartige Attraktion.

„Alle Einwohner wurden informiert und sie sind auf der Hut. Sie respektieren unseren neuen Mitbewohner“, sagte er weiter. Dies sei allerdings nicht bei allen Einwohnern des Küstenorts der Fall. Es gebe Menschen, die seither kreuz und quer im Rivier unterwegs seien, nur um den Elefanten zu sehen. „Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass der Dickhäuter in Ruhe gelassen werden muss. Die Umgebung ist neu für ihn und er muss sich auch erst zurechtfinden. Wenn zu viele Leute ihn reizen, wird er mit Sicherheit am Ende als Problemtier klassifiziert und abgeschossen werden. Das müssen und wollen wir natürlich vermeiden“, so Cloete.

Der junge Elefantenbulle hat sich scheinbar nach seinem ersten Besuch in Swakopmund zur Weihnachtszeit, nun am Golfplatz niedergelassen. Beamte des Umweltministeriums behalten ihn dort weiter im Auge. „Wenn es ihm hier nicht gefällt, dann wird er schon von allein weiterziehen“, meinte Cloete, der den Dickhäuter als sehr friedlich beschreibt. Der Elefant habe in der Nacht von Montag auf Dienstag den Golfplatz besucht und sei über das Grün des 8. Lochs gelaufen. Er soll sich an einem Baum bedient und schließlich Wasser aus einem Schwimmbad getrunken haben. „Er ist über die Hofmauer einer Wohnung geklettert, hat aber keine Schäden hinterlassen“, berichtete er weiter.

Der Rössmund-Golfplatz bei Swakopmund ist für seine dort ansässigen Antilopen bekannt. Aktuell sollen sich dort geschätzte 120 Springböcke aufhalten. „Beim Golfplatz in Oranjemund gibt es eine große Anzahl Oryx-Antilopen, die sich an Menschen gewöhnt haben. Wir hoffen, dass es bei dem Elefanten der gleiche Fall sein wird“, so Cloete. Unterdessen vertritt er - genauso wie das Umweltministerium - die Meinung, dass dem Dickhäuter kein Name gegeben werden sollte. Trotzdem wurden erste Vorschläge aus der Gemeinschaft laut: Demnach würden Namen wie Tiger Woods oder Ernie Els in Frage kommen.

Über den neuen Mitbewohner des Nobelviertels gibt es indessen gemischte Gefühle. Einige Einwohner halten es für eine einzigartige Attraktion, derweil andere meinen, dass der permanente Aufenthalt des Dickhäuters auf dem Gelände langfristig nicht tragbar sei. Es werde voraussichtlich zu einem Mensch-Tier-Konflikt kommen. „Elefanten gehören nicht dorthin. Leider wurden werden die Tiere durch die wachsende Bevölkerung aus ihren Gebieten verdrängt. Daran tragen die Elefanten natürlich keine Schuld“, meinte einer der Einwohner.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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