Elefanten in der Wüste werden noch intensiver erforscht
Für die kommenden zwei Monate wird das Forscherehepaar Laura Brown und Rob Ramey erneut die Elefanten im Hoanib erforschen, die sich dem Wüstenleben angepasst haben. Bereits seit 2005 führen beide eine jährliche Erhebung in den Trockenflüssen Uniab, Hoarusib und Hoanib durch, um die Bestandsaufnahme der Population auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu wurde von jedem Elefanten eine fotografische Identifikation angelegt, um die Individuen voneinander unterscheiden und die Lebensumstände besser zuordnen zu können.
„Unser Hoanib-Forschungszentrum ist nahezu fertiggestellt und wir freuen uns, dieses als Basis für Lauras und Robs Projekt zur Verfügung stellen zu können“, erklärt Mike Wassung, Geschäftsführer von Wilderness Safaris Namibia. Damit wird sich weiteres Wissen über diese besonderen Elefanten ergeben, die sich den harten Lebensbedingungen angepasst haben.
Wie die Forschungsergebnisse zeigen, ist in den vergangenen zehn Jahren die Population dieser Elefanten im unteren Teil des Hoanib sowie im Hoarusib-Rivier um 30 Prozent zurückgegangen. Dies wurde neben natürlichen Todesfällen vor allem durch die Tötungen durch Menschen sowie Geburtenrückgang und Abwanderung verursacht. Wie die beiden Forscher berichten, leben diese Elefanten in losen Familienverbänden, die früher im ganzen Nordwesten Namibia verstreut waren.
Das Studium dieser Elefanten brachte auch erstaunliche Einblicke in deren Einzigartigkeit. Oft werden sie fälschlicherweise als Wüstenelefanten bezeichnet. Allerdings zählen sie genetisch zur Spezies des Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) und sind deshalb keine eigene Art.
Was die Elefanten von Hoanib auszeichnet, ist, dass sie gelernt haben, unter extremen Bedingungen in der Wüste zu leben. „Intelligenz baut sich über eine lange Lebensdauer auf. Ebenso das Sozialverhalten sowie die Fähigkeit wichtigste Verhaltensweisen zu erlernen. All dies führt dazu, dass sich diese Elefanten zusammenschließen und auch während einer Dürre in dieser unwirtlichen Umgebung überleben können" , erklärte Laura Brown vergangenes Jahr in ihrem Forschungsbericht. Deshalb sei es wichtig, dass Kenntnisse über die Matriarchin der verbleibenden Bestände gewonnen werden, um zu erfahren, was diese an die nächste Generation weitergibt.
Wiebke Schmidt
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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