Ende eines hässlichen Kapitels
Rugby Australia und Israel Folau legen Rechtsstreit nieder
Von Jakob Schulze Pals
Windhoek/Sydney
Rund acht Monate nach seiner Kündigung wegen einer Hasstirade gegen Homosexuelle hat der australische Rugby-Star Israel Folau seinen Rechtsstreit mit dem australischen Rugbyverband „Rugby Australia“ beigelegt. Man werde sich nicht weiter zu den Bedingungen der vertraulichen Einigung äußern, teilten beide Seiten am vergangenen Mittwoch in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.
Der Verband hatte im Mai den millionenschweren Vierjahresvertrag, der ursprünglich noch bis 2022 gegangen wäre, mit dem 30-Jährigen beendet. Grund dafür waren verschiedene Botschaften Folaus in sozialen Netzwerken. Zuvor hatte der streng gläubige Christ unter anderem auf seinem Instagram-Konto an die Adresse von „Trinkern, Homosexuellen, Ehebrechern“ geschrieben: „Die Hölle wartet auf Euch. Tut Buße! Nur Jesus kann euch retten.“ Mit der Auflösung des Vertrags gilt die Karriere des 73-maligen Nationalspielers als praktisch beendet.
Folau ging daraufhin juristisch gegen seine Kündigung durch „Rugby Australia“ vor. Er argumentierte, dass sein Vertrag rechtswidrig aus religiösen Gründen aufgekündigt worden sei. Als Schadenersatz forderte Folau 14 Millionen Australische Dollar (rund 8,6 Millionen Euro). Zugleich verlangte er eine Wiedereinstellung.
Der Beitrag habe Folaus aufrichtige religiöse Überzeugungen widergespiegelt, hieß es nun in der Mitteilung. Er habe damit niemandem schaden oder keinen beleidigen wollen. Rugby Australia sei „in keiner Weise mit dem Inhalt des (Beitrags) einverstanden“. Der Verband entschuldigte sich jedoch bei Folau und seiner Familie „für die verursachten Schmerzen oder Schäden“.
Israel Folau zeigte sich auf dem Videoportal YouTube erleichtert über das Ende dieses hässlichen Kapitels. Im Beisein seiner Frau Maria sagte er: „Mit der heutigen Entscheidung und Entschuldigung der Verbandsseite fühlen wir uns bestätigt und können nun unser Leben im Zusammensein unserer Familie und im Zeichen des Glaubens fortsetzen.“
Ein Ende, das auch kritisch gesehen wird. Verbandschefin Raelene Castle wehrte sich nun gegen Vorwürfe, der Verband habe kapituliert. Die Einigung sei eine “wirtschaftliche Entscheidung“ gewesen. Ein Prozess wäre schlicht nicht im Sinne des Spiels gewesen.
Vertrauliche Details wie die Summe des Vergleichs würden “nicht weiter kommentiert“. Spekulationen über Zahlungen in Höhe mehrerer Millionen Dollar wies Rugby-Australia-Chefin Castle entschieden zurück. Laut mehrerer Medienberichte läge die Summe nun bei nicht einmal einer halben Million. Castle sagte dazu nur, die Einigung gebe dem Verband Planungssicherheit, sie sei schlicht günstiger als ein Prozess.
Die sportliche Zukunft Folaus ist derweil noch völlig unklar, wenn gleich eine Fortsetzung der Karriere nur schwer vorstellbar wäre. Zwar ist die sportliche Qualität des 30-jährigen für jeden Club der Welt hilfreich. Dass sich ein Verein jedoch noch auf eine Zusammenarbeit mit einem offensichtlichen Rassisten einlässt dagegen kaum vorstellbar.
Windhoek/Sydney
Rund acht Monate nach seiner Kündigung wegen einer Hasstirade gegen Homosexuelle hat der australische Rugby-Star Israel Folau seinen Rechtsstreit mit dem australischen Rugbyverband „Rugby Australia“ beigelegt. Man werde sich nicht weiter zu den Bedingungen der vertraulichen Einigung äußern, teilten beide Seiten am vergangenen Mittwoch in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.
Der Verband hatte im Mai den millionenschweren Vierjahresvertrag, der ursprünglich noch bis 2022 gegangen wäre, mit dem 30-Jährigen beendet. Grund dafür waren verschiedene Botschaften Folaus in sozialen Netzwerken. Zuvor hatte der streng gläubige Christ unter anderem auf seinem Instagram-Konto an die Adresse von „Trinkern, Homosexuellen, Ehebrechern“ geschrieben: „Die Hölle wartet auf Euch. Tut Buße! Nur Jesus kann euch retten.“ Mit der Auflösung des Vertrags gilt die Karriere des 73-maligen Nationalspielers als praktisch beendet.
Folau ging daraufhin juristisch gegen seine Kündigung durch „Rugby Australia“ vor. Er argumentierte, dass sein Vertrag rechtswidrig aus religiösen Gründen aufgekündigt worden sei. Als Schadenersatz forderte Folau 14 Millionen Australische Dollar (rund 8,6 Millionen Euro). Zugleich verlangte er eine Wiedereinstellung.
Der Beitrag habe Folaus aufrichtige religiöse Überzeugungen widergespiegelt, hieß es nun in der Mitteilung. Er habe damit niemandem schaden oder keinen beleidigen wollen. Rugby Australia sei „in keiner Weise mit dem Inhalt des (Beitrags) einverstanden“. Der Verband entschuldigte sich jedoch bei Folau und seiner Familie „für die verursachten Schmerzen oder Schäden“.
Israel Folau zeigte sich auf dem Videoportal YouTube erleichtert über das Ende dieses hässlichen Kapitels. Im Beisein seiner Frau Maria sagte er: „Mit der heutigen Entscheidung und Entschuldigung der Verbandsseite fühlen wir uns bestätigt und können nun unser Leben im Zusammensein unserer Familie und im Zeichen des Glaubens fortsetzen.“
Ein Ende, das auch kritisch gesehen wird. Verbandschefin Raelene Castle wehrte sich nun gegen Vorwürfe, der Verband habe kapituliert. Die Einigung sei eine “wirtschaftliche Entscheidung“ gewesen. Ein Prozess wäre schlicht nicht im Sinne des Spiels gewesen.
Vertrauliche Details wie die Summe des Vergleichs würden “nicht weiter kommentiert“. Spekulationen über Zahlungen in Höhe mehrerer Millionen Dollar wies Rugby-Australia-Chefin Castle entschieden zurück. Laut mehrerer Medienberichte läge die Summe nun bei nicht einmal einer halben Million. Castle sagte dazu nur, die Einigung gebe dem Verband Planungssicherheit, sie sei schlicht günstiger als ein Prozess.
Die sportliche Zukunft Folaus ist derweil noch völlig unklar, wenn gleich eine Fortsetzung der Karriere nur schwer vorstellbar wäre. Zwar ist die sportliche Qualität des 30-jährigen für jeden Club der Welt hilfreich. Dass sich ein Verein jedoch noch auf eine Zusammenarbeit mit einem offensichtlichen Rassisten einlässt dagegen kaum vorstellbar.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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