Enduro-Piloten trotzen eisiger Kälte
Von Arne Putensen, Windhoek
Zum Halbzeitlauf der vom Finanzinstitut Bank Windhoek gesponserten Enduro Championship kam es am Samstag zu hochbrisanten Rennen auf der Tony-Rust-Strecke westlich der Hauptstadt. Neben den gebirgigen und schnellen Abschnitten verlangte das sogenannte Schlangen-Rivier den Fahrern alles ab. Dazu mussten die Protagonisten besonders am Morgen eisiger Kälte trotzen. Dementsprechend umkämpft fielen die Duelle in den verschiedenen Wertungsklassen aus.
Besonders spannend ging es in der 200cm-Kategorie zu. Der 16 Jahre alte Roedolf „RJ“ Visser, der bis zum Wochenende nie über den vierten Rang in diesem Jahr hinausgekommen war, sicherte sich entgegen aller Erwartung den Sieg. Ein Warnschuss an die Konkurrenz. Auch Marcel Henle machte von sich reden. Das talentierte Ass mit der Rennnummer 94 landete nach zuletzt zwei dritten Plätzen in Folge diesmal auf Rang zwei, obwohl er eine 20-minütige Zeitstrafe kassierte.
Die als Top-Fahrer der Klasse 1 angetretenen Ingo Waldschmidt und Pascal Henle erlebten indes kein so gutes Wochenende. Der Routinier Waldschmidt, der die international angesehene Africa Eco Rallye zu Beginn des Jahres auf dem beachtlichen dritten Rang beendet hatte, erkämpfte sich trotz einer 60-minütigen Zeitstrafe noch den Bronzeplatz und sammelte damit 15 wichtige Zähler. Pascal Henle konnte das Rennen hingegen nicht beenden und blieb somit ohne Punkte.
In der Gesamtwertung dieser Kategorie bietet sich nun ein aufsehenerregendes Szenario. Waldschmidt bleibt mit nunmehr 72 Zählern die Nummer eins. Den zweiten Rang übernahm Visser mit jetzt 55 Punkten. Pascal Henle rutschte auf Rang drei ab (54 Punkte), während sein Bruder Marcel (47) zur Führungsgruppe aufschließen konnte. In den verbleibenden vier Wettläufen des Jahres wird sich diese Konstellation aufgrund der nun deutlich gewordenen Klasse aller vier Fahrer vermutlich noch deutlich ändern. Hinzu kommt, dass alle Teilnehmer ihr schlechtestes Ergebnis des Jahres am Saisonende streichen können. So ist also noch lange nichts entschieden – packende Rennen sind vorprogrammiert.
Wirklich Sorgen um seine Titelverteidigung muss sich Henner Rusch in der offenen Klasse unterdessen nicht machen. Mit seinem vierten Sieg in Folge baute er seine Führung weiter aus. Dabei profitierte der Berufspilot von der Disqualifikation seines bis jetzt ärgsten Verfolgers Dirkie Baard, der die Heimreise nach zuletzt drei zweiten Plätzen ohne einen einzigen Punkt antreten musste. Nutznießer war Kai Hennes. Der Windhoeker hatte alle drei vorigen Läufe an dritter Stelle beendet und damit Anschluss an die Spitze gehalten. Durch den Zwangsausstieg von Baard übernahm er Platz zwei im Gesamtklassement. Allerdings beträgt der Abstand zum Primus bereits 18 Zähler.
Bei den Quad-Damen fand Maike Bochert zurück auf die Siegerstraße. Die Titelverteidigerin behielt in Aranos vor einem Monat erstmals in dieser Saison nicht die Oberhand über das restliche Fahrerfeld. Am Samstag reicht es dann wieder zum Erfolg. Der zweite Platz ging an die Studentin Julia Moths, die seit Anfang des Jahres zur Weiterbildung in Südafrika lebt und aktuell ihre Semesterferien in der Heimat genießt. Moths gelang zudem die schnellste Rennrunde in dieser Klasse. Shannan Rowland wurde Dritte, bleibt aber in der Gesamtwertung auf Platz zwei und in Reichweite von Bochert.
In der Quad-Kategorie der Herren eilt Dimo Eloff den Konkurrenten weiter davon. Mit der Maximalausbeute von 80 Punkten scheint kein Weg an dem Ausnahmekönner vorbeizuführen. Uwe Brockmann holte Platz zwei, hat aber bereits 31 Zähler weniger als Eloff auf dem Konto. Lotario van Wyk, der Eloff auf den Fersen war, aber am Wochenende pausierte, ist bereits 35 Punkte hinter dem Primus.
Auch für den jungen, bis dato ungeschlagenen Lenny Bagwitz rückt der Titel in der Entwicklungsklasse langsam aber sicher in greifbare Nähe. Allerdings zeigte Noam Babluki auf Platz zwei, dass in der Zukunft mit ihm zu rechnen ist. Weitere Sieger im Überblick: Klasse 7: Phillip Baard, Klasse 8: Klossie Fourie, Klasse 10: Peter Weber. Bemerkenswert: In der Klasse fünf gab es keinen Gewinner, da vier Starter auf der Strecke blieben und die beiden übrigen Teilnehmer disqualifiziert wurden.
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Allgemeine Zeitung
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