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Energiegeladene Rössingmine: Rekordabbau

Noch im Jahr 2003 hat das Bergbauunternehmen Rössing Uranium Ltd, etwa 70 Kilometer östlich von Swakopmund und eine Tochtergesellschaft des Rohstoffkonzerns Rio Tinto, kurz vor dem Aus gestanden. Auf dem Weltmarkt wurde damals Uranoxid zu 11,55 US-Dollar pro Pfund gehandelt, ein Preis, der den Abbau-Aufwand nicht mehr rechtfertigte. Doch die Nachfrage nach der radioaktiven Substanz stieg und mit ihr der Preis. Im vergangenen Jahr hatte Uranoxid inzwischen schon den Spitzenwert von 98,50 Dollar pro Pfund erreicht. Die steigende Tendenz ist nicht nur ein Ansporn für die Aktieninhaber, sondern auch ein Antrieb für die Mitarbeiter. Die rentablen Aussichten ließen das Produktionsziel von 3617 Tonnen Uran pro Jahr auf 4000 Tonnen (elf Tonnen pro Tag) ansteigen. Am 12. Juli 2008 stellten die Minenarbeiter sogar einen Rekord auf: 23,2 Tonnen Uranoxid wurden an diesem einen Tag produziert. "Bisher hat die Mine 80000 Tonnen Uranoxid hergestellt", sagte Zebra Kasete am Freitag in einem Gespräch zu den Medien: "Das sind 3,2 Mio. Megawatt Elektrizität".

30 Kipplaster (haul trucks) fahren - bis auf Wartungsausfällen und während der Sprengzeiten - ununterbrochen 24 Stunden, sieben Tage die Woche eine Ladung nach der anderen aus dem drei Kilometer breiten, anderthalb Kilometer langen und 346 Meter tiefen, ovalen Loch des derzeit noch größten Tagebaus Namibias. Etwa 1200 Kilogramm Sprengstoff wird pro Sprengung benötigt um 200000 bis 500000 Tonnen Gestein auf einmal in Schutt und kleinere Bruchstücke zu zertrümmern.
Inzwischen wird es aber eng in der trichterartigen Schlucht. Die Mine muss ihren Tagebau erweitern um bei der Nachfrage nach nuklearem Brennstoff mithalten zu können. Für die Modernisierung und Ausweitung hatte der Hauptaktionär Rio Tinto deshalb im Jahr 2006 grünes Licht gegeben und 112 Mio. US-Dollar zur Verfügung gestellt. Neben der Erweiterung des ersten Tagebaus soll nämlich eine neue Tagegrube ausgebaut werden. Zudem stehen die Errichtung einer Schwefelsäureanlage und der Bau einer neuen Sortieranlage für radiometrisches Erz kurz bevor. Rio Tinto ist mit 69 Prozent am Rössing Unternehmen beteiligt. Iran besitzt 15 Prozent Aktienanteil, der südafrikanischen Entwicklungskörperschaft für Industrie und Handel (Industrial Development Corporate, IDC) gehören zehn Prozent, dreizehn kleinere Teilhaber teilen sich drei Prozent und auch die namibische Regierung ist mit drei Prozent beteiligt. Dafür habe die Regierung aber ein 51-prozentiges Einspruchsrecht, so Kasete. "Damit stellen wir sicher, dass alles im Interesse des Landes geschieht", sagt er. Iran sei übrigens seit Beginn Teilhaber von Rössing Uranium. "Der Schah von Persien hatte damals Rio Tinto finanziell unterstützt", berichtet Rössings Pressesprecher Alwyn Lubbe. Die Bedenken, Iran könne Rössings Produkt möglicherweise für andere Zwecke als die Energiegewinnung gebrauchen, wurden von Kasete dementiert. "Namibia hat den Kernwaffensperrvertrag unterschrieben und Rössing darf nur an Länder verkaufen, die ebenfalls den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet haben", sagt Kasete, "zudem haben die Aktieninhaber keine Anrechte auf das Uranoxid." Zu Rössings Kunden gehören Nord-Amerika mit 30 Prozent, Europa (13 Prozent), Asien (29 Prozent) und Japan (28 Prozent). Seit 2006 habe sich nun auch China als Uranabnehmer hinzugesellt, so Kasete abschließend.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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