Enorme Vorteile - wenig Verdunstung
Der Wasserfachmann Günter Ruppel geht in einer ergänzenden Stellungahme auf einen AZ-Bericht über einen Farmertag auf Oupembameva ein.
Unter dem Titel "Grundwasser bedroht" hatte die AZ aus einem Vortrag von Dr. Jürgen Kirchner zitiert. Ruppel befasst sich hiernach mit der Bedeutung der Sandstaudämme.
Unser Grundwasser ist tatsächlich enorm bedroht und es wird viel zu wenig getan, um den Grundwasserspiegel anzureichern. Wir können und dürfen uns nicht davon abhängig machen, dass in den wenigen guten Regenjahren das Grundwasser wieder angefüllt wird. Gerade in den schwachen Regenjahren müssen wir alles tun, um das Grundwasser zu schützen und sogar anzureichern.
Ich nahm als Gastredner an dem Farmertag vom 30. Juli in Omaruru teil, und möchte hiermit einige wichtige Punkte wiederholen.
In den Jahren 1954 bis 1965 wurde vom Wasserbauamt unter der Leitung von Dr. Otto Wipplinger sehr viel unternommen, um die enorme Verdunstung von offenem Wasser einzuschränken, Grundwasser anzureichern und Erosion zu bekämpfen. Diese Aktivitäten standen unter der direkten Leitung von Hans Stengel, als dessen Assistent ich sehr viele Versuche im Feld ausführen konnte. Wir kamen zu dem Schluss, dass die wirksamste und kostengünstigste Art der Wasserkonservierung die Speicherung im Sand ist. Die Verdunstung ist minimal. Ein mittelgroßer offener Farmstaudamm ist gewöhnlich um einen Hektar groß und hat einen Wasserinhalt von ungefähr 25000 Kubikmetern (cbm). Die tägliche Verdunstung in Namibia beträgt etwa 120 cbm. Tränkt man dort 300 Stück Großvieh, so sind das 12 cbm täglich, also ein Zehntel der Menge der Verdunstung.
Vorteile von Sandstaudämmen
1. Diese Stauanlagen sollten auf Farmen in Rivieren von drei bis sechs Metern Breite konstruiert werden. Der Bau ist technisch sehr einfach, sehr arbeitsintensiv. Der Kostenaufwand ist gering, da keine großen Maschinen benötigt werden.
2. Diese kleinen Riviere laufen nach jedem mittleren Regenschauer von etwa 20 mm. Durch die ganze Regenzeit wird der angestaute Sand ständig wieder mit Wasser gesättigt, welches entweder benutzt werden kann, oder in das Grundwasser eindringt und in die anliegenden Ufer.
3. Gras und Busch wachsen an den Ufern und verhindern wirksam die Erosion.
4. Bei richtiger Konstruktionsmethode entsteht unter einem Sandstaudamm keine wasserundurchlässige Schlickschicht.
5. Das unterhalb der Staustufe herausdringende Wasser ist sauber gefiltert.
6. Diese Art Dämme benötigen einen Bruchteil des Wassers, was von offenen Staudämmen verschwendet wird.
Nachteile offener Staudämme für Farmgebrauch
1. Enorm hohe Baukosten.
2. Es verdunstet fast zehnmal mehr Wasser, als was benötigt wird.
3. Nach wenigen Jahren bildet sich eine Schlammschicht auf dem Dammboden, die das Eindringen von Wasser in den Untergrund verhindert.
4. Der Bau vieler solcher Dämme im Einzugsgebiet großer Riviere verhindert deren Abkommen, was unserer Volkswirtschaft großen Schaden zufügt.
5. Das offene Wasser ist nach kurzer Zeit total verdreckt und oft gesundheitsschädlich, siehe Goreangab Damm.
Befinden sich etwa 100 Staudämme im Einzugsgebiet eines großen Riviers, so stauen sie etwa eine Wassermenge von zweieinhalb Millionen Kubikmetern und die Verdunstung beträgt etwa 12000 cbm pro Tag oder 360000 cbm monatlich. Jedes weitere Abkommen der Riviere wird wiederum von diesen Dämmen aufgenommen, so dass die großen Riviere ohne Zufluss bleiben.
Über sehr erfolgreiche Sandstaudämme gibt es sehr viele Beispiele, jedoch würde es zu weit führen, sie in diesem Artikel alle zu beschreiben.
Ich möchte darauf hinweisen, dass über Sandstaudämme mehrere Schriften erschienen sind, von denen noch einige in der "Wissenschaftlichen Gesellschaft erhältlich sind.
Das Werk: "The Storage of Water in Sand" von Professor Dr. Wipplinger hat in der Fachwelt für großes Interesse gesorgt. Hier wurden die Ergebnisse der vielen Experimentier-Anlagen in wissenschaftliche Formeln gefasst.
Leider wurde nach der Übernahme des Wasserbauamtes durch Südafrika Ende der 60ziger Jahre in dieser Richtung sehr wenig unternommen.
Günter Ruppel, Postfach 20 430, Windhoek
Unter dem Titel "Grundwasser bedroht" hatte die AZ aus einem Vortrag von Dr. Jürgen Kirchner zitiert. Ruppel befasst sich hiernach mit der Bedeutung der Sandstaudämme.
Unser Grundwasser ist tatsächlich enorm bedroht und es wird viel zu wenig getan, um den Grundwasserspiegel anzureichern. Wir können und dürfen uns nicht davon abhängig machen, dass in den wenigen guten Regenjahren das Grundwasser wieder angefüllt wird. Gerade in den schwachen Regenjahren müssen wir alles tun, um das Grundwasser zu schützen und sogar anzureichern.
Ich nahm als Gastredner an dem Farmertag vom 30. Juli in Omaruru teil, und möchte hiermit einige wichtige Punkte wiederholen.
In den Jahren 1954 bis 1965 wurde vom Wasserbauamt unter der Leitung von Dr. Otto Wipplinger sehr viel unternommen, um die enorme Verdunstung von offenem Wasser einzuschränken, Grundwasser anzureichern und Erosion zu bekämpfen. Diese Aktivitäten standen unter der direkten Leitung von Hans Stengel, als dessen Assistent ich sehr viele Versuche im Feld ausführen konnte. Wir kamen zu dem Schluss, dass die wirksamste und kostengünstigste Art der Wasserkonservierung die Speicherung im Sand ist. Die Verdunstung ist minimal. Ein mittelgroßer offener Farmstaudamm ist gewöhnlich um einen Hektar groß und hat einen Wasserinhalt von ungefähr 25000 Kubikmetern (cbm). Die tägliche Verdunstung in Namibia beträgt etwa 120 cbm. Tränkt man dort 300 Stück Großvieh, so sind das 12 cbm täglich, also ein Zehntel der Menge der Verdunstung.
Vorteile von Sandstaudämmen
1. Diese Stauanlagen sollten auf Farmen in Rivieren von drei bis sechs Metern Breite konstruiert werden. Der Bau ist technisch sehr einfach, sehr arbeitsintensiv. Der Kostenaufwand ist gering, da keine großen Maschinen benötigt werden.
2. Diese kleinen Riviere laufen nach jedem mittleren Regenschauer von etwa 20 mm. Durch die ganze Regenzeit wird der angestaute Sand ständig wieder mit Wasser gesättigt, welches entweder benutzt werden kann, oder in das Grundwasser eindringt und in die anliegenden Ufer.
3. Gras und Busch wachsen an den Ufern und verhindern wirksam die Erosion.
4. Bei richtiger Konstruktionsmethode entsteht unter einem Sandstaudamm keine wasserundurchlässige Schlickschicht.
5. Das unterhalb der Staustufe herausdringende Wasser ist sauber gefiltert.
6. Diese Art Dämme benötigen einen Bruchteil des Wassers, was von offenen Staudämmen verschwendet wird.
Nachteile offener Staudämme für Farmgebrauch
1. Enorm hohe Baukosten.
2. Es verdunstet fast zehnmal mehr Wasser, als was benötigt wird.
3. Nach wenigen Jahren bildet sich eine Schlammschicht auf dem Dammboden, die das Eindringen von Wasser in den Untergrund verhindert.
4. Der Bau vieler solcher Dämme im Einzugsgebiet großer Riviere verhindert deren Abkommen, was unserer Volkswirtschaft großen Schaden zufügt.
5. Das offene Wasser ist nach kurzer Zeit total verdreckt und oft gesundheitsschädlich, siehe Goreangab Damm.
Befinden sich etwa 100 Staudämme im Einzugsgebiet eines großen Riviers, so stauen sie etwa eine Wassermenge von zweieinhalb Millionen Kubikmetern und die Verdunstung beträgt etwa 12000 cbm pro Tag oder 360000 cbm monatlich. Jedes weitere Abkommen der Riviere wird wiederum von diesen Dämmen aufgenommen, so dass die großen Riviere ohne Zufluss bleiben.
Über sehr erfolgreiche Sandstaudämme gibt es sehr viele Beispiele, jedoch würde es zu weit führen, sie in diesem Artikel alle zu beschreiben.
Ich möchte darauf hinweisen, dass über Sandstaudämme mehrere Schriften erschienen sind, von denen noch einige in der "Wissenschaftlichen Gesellschaft erhältlich sind.
Das Werk: "The Storage of Water in Sand" von Professor Dr. Wipplinger hat in der Fachwelt für großes Interesse gesorgt. Hier wurden die Ergebnisse der vielen Experimentier-Anlagen in wissenschaftliche Formeln gefasst.
Leider wurde nach der Übernahme des Wasserbauamtes durch Südafrika Ende der 60ziger Jahre in dieser Richtung sehr wenig unternommen.
Günter Ruppel, Postfach 20 430, Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen