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Entschuldigung bleibt aus

Generalsekretärin Shaningwa: keine Einzelperson kann eine Partei retten
WAZon-Redakteur
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek



Eigentlich wollte die regierende SWAPO den Parteikritiker Phil ya Nangoloh gestern Vormittag bei einer Pressekonferenz offiziell „wieder zurück in der Partei willkommen heißen“, nachdem ya Nangoloh im Mai dieses Jahres seine Mitgliedschaft beantragt hatte. So zumindest lautete die offizielle SWAPO-Einladung. „Das ist aber nicht der Fall“, sagte SWAPO-Generalsekretärin Sophia Shaningwa. Ihr zufolge sollte die Pressekonferenz lediglich als Plattform für ya Nangoloh dienen, um sich öffentlich bei Altpräsident Sam Nujoma, der Parteiführung und den Parteigenossen zu entschuldigen.

Der Direktor der namibischen Menschenrechtsorganisation NamRights und SWAPO-Kritiker ya Nangoloh war bei der Gelegenheit aber nicht anwesend.

Ya Nangoloh ist vor mehr als einem Jahrzehnt bei der SWAPO und deren Mitgliedern in Verruf geraten, weshalb sein Antrag auf die Parteimitgliedschaft viele Fragezeichen aufwirft. Denn, ya Nangoloh hatte sich im Jahr 2006 an den Internationalen Strafgerichtshof gewandt und eine Untersuchung gegen Nujoma und andere hochrangige SWAPO-Mitglieder gefordert. Er wirft ihnen vor, während des Unabhängigkeitskampfes unschuldige Namibier getötet zu haben, die im Verdacht geraten waren, Spione des Apartheid-Regimes gewesen zu sein.

SWAPO-Generalsekretärin Shaningwa erklärte gestern in Windhoek, dass ya Nangoloh in diesem Jahr einen Antrag auf eine Parteimitgliedschaft gestellt habe und sich das Politüro der Partei Anfang September geeinigt habe, jene unter der Bedingung auszustellen, dass sich ya Nangoloh öffentlich entschuldigt. „Er muss sich auch für den Rufschaden entschuldigen, den er in den vergangenen Jahren der Partei zugefügt hat“, erklärte Shaningwa. Ihr zufolge habe ya Nangoloh sich Mitte September dazu bereit erklärt. „Das ist der Grund des heutigen Anlasses. Es war nie unsere Absicht, einen roten Teppich für ya Nangoloh auszurollen“, erklärte die Generalsekretärin. Da die Entschuldigung aber bis gestern ausblieb, werde Shaningwa seine SWAPO-Parteikarte nicht signieren.

Ya Nangoloh hat laut Medienberichten behauptet, dass er der SWAPO beitreten will, um die Partei „zu retten“. Dazu reagierte Shaningwa gelassen: „Ich habe noch nie eine Partei gesehen, die von einer Einzelperson gerettet wurde. Die Rettung einer Partei ist eine Aufgabe des Kollektivs.“

Dass SWAPO dem Parteikritiker die Mitgliedschaft erteilen will, hat aber intern für Stirnrunzeln gesorgt. So hat der SWAPO-Führer des Wahlkreises Windhoek Ost, Sakarias Uunona, das „Willkommenheißen“ von ya Nangoloh verurteilt. In einer Erklärung bezeichnet er ya Nangoloh als „Gegner von SWAPO und Nujoma seit mehreren Jahrzehnten“. „Wir fordern die oberste Führung auf, bei der internen und externen Kommunikation Vorsicht walten zu lassen, um weitere Verwirrung und Spaltung in der Partei zu vermeiden“, heißt es. Ähnlich hat der Verband der Kinder des Befreiungskampfes, die sogenannten „Struggle Kids“ (NEKA) in einer Erklärung reagiert und ebenfalls eine Entschuldigung von ya Nangoloh gefordert: „Die Entscheidung hat viele in Namibia verärgert.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-21

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