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Entschuldigung gerechtfertigt

Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Heidemarie Wieczorek-Zeul, hat am Mittwoch im Bundestag ihre Entschuldigung bei den Gedenkfeiern auf Ohamakari vor ca. vier Wochen gerechtfertigt. Wie sie weiter sagte, sei die Versöhnung zwischen dem namibischen Volk und Deutschland gelungen.

Windhoek / Berlin - Auf ihren Namibia-Besuch ging die SPD-Politikerin während ihrer Rede zur Debatte um den Bundeshaushalt 2005 ein. "Es war an der Zeit, denke ich, das Richtige und Notwendige zu tun und das Richtige und Notwendige zu sagen", so Wieczorek-Zeul. Und weiter: "Ich bin sicher - Ihre Reaktionen eben haben es bestätigt -: Ich konnte mit der Zustimmung von Ihnen im Deutschen Bundestag bei der Gedenkveranstaltung (...) das sagen, was ich gesagt habe: Wir Deutschen bekennen uns zu unserer historisch-politischen, moralisch-ethischen Verantwortung und zu der Schuld, die Deutsche damals auf sich geladen hanen. Ich habe im Sinne unseres gemeinsamen Vaterunsers um Vergebung gebeten." Wie die Ministerin weiter sagte, sei es ihr Ziel gewesen, das Jahr 2004 zum Jahr "der Versöhnung zwischen dem namibischen Volk und Deutschland" zu machen. "Das ist gelungen", führte sie aus.

Ganz klar wies die Ministerin erneut etwaige Entschädigungsforderungen der Herero zurück. "Juristische Schritte würden die Versöhnung erschweren." Es käme nun vielmehr darauf an, den Dialog mit der namibischen Regierung, den Kirchen und der Zivilgesellschaft fortzusetzen, wofür es bereits konkrete Pläne gebe. So unterstütze Wieczorek-Zeul den Vorschlag der Bischöfe Kameeta und Keding zur Bildung eines Versöhnungsrates zwischen Deutschen und Namibiern. "Im November werden wir den Vorschlag bei einer Konferenz, die in Bremen stattfinden wird, gemeinsam weiterentwickeln", so die SPD-Frau. Um welche Konferenz es sich dabei handelt und wer der Veranstalter ist, vermochte die Pressesprecherin des Ministeriums gestern auf AZ-Nachfrage aber nicht zu sagen.

Wieczorek-Zeul zeigte sich in ihrer Rede außerdem erfreut darüber, dass der Etat für ihr Ressort im Haushaltsentwurf 2005 um ein Prozent auf ca. 3,78 Milliarden Euro angehoben worden sei. Es seien dabei auch "deutliche Steigerungen bei den Mitteln für die Entwicklungszusammenarbeit" vorgesehen. Innerhalb des Budgets sei der Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria von 38 auf 72 Mio Euro aufgestockt worden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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