Entwicklungsbeitrag zugunsten Aller
Betr.: Kommentar von Frank Steffen: Souverän bleiben trotz Bedauern (AZ, 12.6.2018)
Lieber Frank Steffen, bei dem Thema „Schuld und Sühne“ bekomme ich immer eine Gänsehaut und werde sehr nachdenklich! Ich bin jetzt 73 Jahre alt und mit diesem Begriff älter geworden. In mir sträubt sich etwas, immer wieder mein ganzes bisheriges Leben lang bis heute, turnusmäßig mit diesen drei Worten konfrontiert zu werden. Das begann schon damals in der Schule, wo wir bei der Abschlussprüfung allesamt einen Aufsatz mit dem Thema „Schuld und Sühne“ schreiben mussten. Bestnoten bekam derjenige, der sich am meisten schuldig fühlte und sich dazu bekannte, diese Schuld ab sofort oder in seinem späteren Leben, durch eine Ausgleichsleistung aufzuheben oder wenigstens zu mindern.
Dabei beruht das heutige deutsche Strafrecht auf dem Grundsatz der individuellen Verantwortlichkeit, jegliche Kollektivschuld wird abgelehnt. Dieses Schuld und Sühne-Verhalten war eine Impfung, die ein ganzes Leben halten sollte. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn der Bremer Besuch in Namibia gemäß dieser Impfung handelt! „Es tut uns leid“, so die Bremer Ankunftsworte in Namibia, passen genau in dieses Schema und können auch die Auswirkung der kürzlich ausgestoßenen, üblen Drohungen von Paramount Chief Vekuii Rukoro gegen Deutsche und Deutschland sein, wenn nicht bald Reparationszahlungen an die Hereros erfolgen.
Aber wie sollen diese erfolgen ? Wie will man einem jungen Ovambo, Nama oder Damara erklären, dass sein gleichaltriger Schulkamerad oder Freund, allein aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Volksgruppe der Herero nach einer Zahlung Deutschlands besser gestellt ist als sie selbst?
Vor diesem Hintergrund ist der Ansatz der Bundesregierung, Namibia insgesamt bei der Bewältigung seiner Entwicklungsprobleme zu helfen, als dass sich nur einige Personen eines Stammes die Taschen mit Geld vollstopfen. Wenn es gelänge, jungen Namibiern aller Hautfarben und aller ethnischen Gruppen einen Zugang zu guter gemeinsamer Bildung zu eröffnen und weiter - wie schon seit Jahren praktiziert -, Gelder in die Infrastruktur zu investieren, dann wäre das einerseits ein erster Schritt zur Schaffung von Voraussetzungen für eine lebenslange Zukunft für alle Namibier und zweitens auch ein nachhaltiger Beitrag zur Versöhnung.
Viele Grüße, Ihr
Detlef Schiele, Wiesbaden
Dabei beruht das heutige deutsche Strafrecht auf dem Grundsatz der individuellen Verantwortlichkeit, jegliche Kollektivschuld wird abgelehnt. Dieses Schuld und Sühne-Verhalten war eine Impfung, die ein ganzes Leben halten sollte. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn der Bremer Besuch in Namibia gemäß dieser Impfung handelt! „Es tut uns leid“, so die Bremer Ankunftsworte in Namibia, passen genau in dieses Schema und können auch die Auswirkung der kürzlich ausgestoßenen, üblen Drohungen von Paramount Chief Vekuii Rukoro gegen Deutsche und Deutschland sein, wenn nicht bald Reparationszahlungen an die Hereros erfolgen.
Aber wie sollen diese erfolgen ? Wie will man einem jungen Ovambo, Nama oder Damara erklären, dass sein gleichaltriger Schulkamerad oder Freund, allein aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Volksgruppe der Herero nach einer Zahlung Deutschlands besser gestellt ist als sie selbst?
Vor diesem Hintergrund ist der Ansatz der Bundesregierung, Namibia insgesamt bei der Bewältigung seiner Entwicklungsprobleme zu helfen, als dass sich nur einige Personen eines Stammes die Taschen mit Geld vollstopfen. Wenn es gelänge, jungen Namibiern aller Hautfarben und aller ethnischen Gruppen einen Zugang zu guter gemeinsamer Bildung zu eröffnen und weiter - wie schon seit Jahren praktiziert -, Gelder in die Infrastruktur zu investieren, dann wäre das einerseits ein erster Schritt zur Schaffung von Voraussetzungen für eine lebenslange Zukunft für alle Namibier und zweitens auch ein nachhaltiger Beitrag zur Versöhnung.
Viele Grüße, Ihr
Detlef Schiele, Wiesbaden
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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