Erfolgreicher FEI-Probelauf
Von Frauke Röschlau, Otjiwarongo
Eine „hervorragend und einladend gebaute Strecke”, lobte am vergangenen Wochenende FEI (Internationale Reiterliche Vereinigung)-Delegierte Patricia Clifton, die mit großem Einsatz von Seiten Manfred Falks und seiner Helfer der Reitgemeinschaft Otjiwarongo in neuem Glanz erstrahlte Vielseitigkeitsstrecke in Otjiwarongo. Annette Künzle und ihr Hengst Rolling Thunder, sowie Laura Pflippen und Wallach da Capo hatten sich bereit erklärt, die FEI One Star Prüfung als „Testkaninchen” zu absolvieren. Beide präsentierten zum Start gute Dressuren, wobei Pflippen mit 54 Minuspunkten zu 60 die Nase vorn hatte.
Im Gelände waren es jedoch Künzle und Rolling Thunder, die ihre Erfahrung ausspielten. Ohne Springfehler und mit lediglich sechs Zeitfehlern kamen sie ins Ziel. Pflippen und da Capo dagegen mussten aufgrund Verweigerungen im Gelände ausscheiden. Im abschließenden Springen blieb Künzle ebenfalls fehlerfrei.
Gleichzeitig mit dem Probelauf für die internationale Prüfung, die im kommenden Oktober stattfinden soll, wurden die FNB namibischen Vielseitigkeitsmeisterschaften am vergangenen Wochenende entschieden.
In der Kinderklasse legte Karin Schommarz aus Swakopmund mit ihrem Wallach Nanuk mit einer guten Dressur (-55) vor. Doch war es Lokalmatadorin Jessica Kreiner, die mit ihren beiden Schimmeln Kiara und Cheyenne als einzige im Gelände fehlerfrei blieb, um schlussendlich mit den aus der Dressur mitgebrachten 58 Minuspunkten aus der Dressur die Meisterschaft für sich zu entscheiden.
Die besten Dressuren der Meisterschaften legte Juniorin Candice Behrens aus Windhoek mit ihren beiden Pferden Duneside Mandat und Bodenhausen Haribo hin. Als Einzige blieb sie mit beiden Pferden auf -46 und -48 unter 50 Fehlerpunkten. Diese hervorragende Leistung konnte sie leider im Gelände nicht wiederholen. Schlussendlich sprang mit insgesamt -75 Fehlerpunkten mit Duneside Mandat über 70 cm der dritte Platz heraus. Sieger dieser Kategorie wurden mit -57 Fehlerpunkten aus der Dressur, lediglich vier Zeitfehlern im Gelände und einem Nullfehlerritt im abschließenden Springen Stefne van der Westhuizen und The Outlaw aus Otjiwarongo vor Chris-Une Nel und Dara (Otjiwarongo).
Über 90 cm zeigte lediglich Sheena Duerr eine runde Leistung mit ihrer willigen Falbenstute Claratal Duneside Kiera. Sie blieb nach 57 Minuspunkten aus der Dressur im Gelände und im Springen fehlerfrei und sicherte sich wohlverdient den Titel der namibischen Meisterin der Vielseitigkeit. Auf Platz zwei rangierte Lokalmatador Olaf Falk auf Locarno Anatevka mit einem Endergebnis von -85.
“Mit solch einem Pferdematerial und einer solchen Strecke ist eine FEI One Star Prüfung allemal möglich”, resümierte FEI Entwicklungsdelegierter Jean-Phillipe Camboulives, der angereist war, um in dieser Woche den FEI Level 2 Ausbilderkurs anzubieten. “Das Problem liegt darin, dass die Reiter anscheinend zufrieden damit sind, sich auf einem Niveau aufzuhalten, dass ihnen keine wirkliche Herausforderung bietet, also ist es mehr Freizeitreiten als Sport.” Und das, so Camboulives, hätten Ausbilder, Richter und Organisatoren, die viel Zeit und Energie in die Ausrichtung von Wettbewerben steckten, nicht verdient. Von den 53 Staaten, in denen die FEI ihr Entwicklungsprogramm anbietet, sei Namibia hervorragend positioniert, trotz einer kleinen Reitsportgemeinschaft Reiten auf hohem Niveau zu zeigen und vor allem in der Vielseitigkeit auf internationale Teilnahme hinzuarbeiten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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