Ergebnis der Landreform "nicht sehr ermutigend"
Windhoek - John Nkomo, Vorsitzender der simbabwischen Regierungspartei Zanu-PF, hat das weitgehende Scheitern der so genannten "Fast Track Landreform" zugegeben. In einem Interview mit dem britischen Rundfunksender BBC vom vergangenen Freitag sagte Nkomo, bis zu 60 Prozent des im Jahre 2000 gewaltsam umverteilten kommerziellen Farmlandes werde bis heute nicht bestellt.
"Die Zahl der umverteilten Farmen, auf denen wieder Landwirtschaft betrieben wird, ist in manchen Regionen in der Tat nicht sehr ermutigend", räumte Nkomo ein. Als Begründung gab er an, die vormals landlosen Neufarmer wären auf Grund fehlender Bankkredite und anderer Formen der Vorfinanzierung oftmals nicht in der Lage gewesen, Saatgut, Dünger oder notwendige landwirtschaftliche Geräte anzuschaffen.
Nkomo, der neben dem Amt des Parteivorsitzenden auch den Posten des Ministers für besondere Angelegenheiten im Kabinett von Präsident Robert Mugabe inne hat, ist der erste Regierungsvertreter in Simbabwe, der öffentlich von der bisher propagierten Regierungslinie zum Thema Landreform abweicht. Bis dato hatte die Regierung die Fast Track Landreform allen Fakten zum Trotz stets als "Erfolgsstory" bezeichnet, die aber "aus Rache" von ehemaligen Kolonialmächten sabotiert würde.
Das Ende der "Erfolgsstory"
In einer ersten Stellungnahme zu dem Interview sagte der Landwirtschaftsexperte der oppositionellen MDC, Rensen Gasela, das Scheitern der Landreform habe sich vom allerersten Tag der Umverteilungen abgezeichnet: "Wir wussten doch alle, dass die Landreform chaotisch verlaufen ist. Und wir haben das auch von Anfang an deutlich gesagt. Die Regierung sollte jetzt, drei Jahre später, nicht so tun als würde sie das Ergebnis überraschen, schließlich sind sie dafür verantwortlich. Sie gaben bestes Farmland an Leute, die noch nie in ihrem Leben Landwirtschaft betrieben haben und auch gar kein Interesse daran haben. Das waren Mitglieder der selbsternannten Elite der Zanu-PF, Soldaten, Polizisten und Staatsangestellte, die die Basis unserer Nahrungsmittelversorgung als Spekulationsobjekte missbrauchten."
Dieser Verdacht ist inzwischen von prominenter Seite bestätigt worden. Präsident Mugabe selbst hat laut Meldungen der südafrikanischen Nachrichtenagentur Sapa in seiner Neujahrsansprache letzte Woche angekündigt, dass bereits über 200000 Hektar Farmland vom Staat wieder eingezogen worden seien. Es solle in den kommenden Monaten erneut verteilt werden, da sich führende Mitglieder der Zanu-PF illegalerweise bis zu drei Farmen einverleibt hätten. Pikanterweise gehört nach Sapa-Angaben auch die Ehefrau des Präsidenten, Grace Mugabe, zu diesen Leuten.
Ein Sprecher der ehemaligen Farmbesitzer von der Organisation "Justice for Agriculture" warnte indes vor einer weiteren Verschlechterung der Nahrungsmittelversorgung: "Wir haben uns aus der Luft einen Überblick über unser ehemaliges Farmland verschafft - da ist überhaupt nichts angebaut worden! Die ehmaligen Mais- und Weizenfelder liegen brach. Was wir in den letzten beiden Jahren erlebt haben wird deshalb nichts sein zu dem, was uns bevorsteht. Die Nahrungsmittelknappheit wird in naher Zukunft noch viel schlimmer werden." Und mit einer weiteren Legende räumt "Justice for Agriculture" auf: "Die Regierung begründet die desaströse Situation jedes Jahr erneut mit einer angeblichen Dürre. Das ist eine gezielte Desinformation. Denn in den Hauptanbaugebieten in Simbabwe hat es in den letzten drei Jahren überhaupt keine Dürre gegeben."
"Die Zahl der umverteilten Farmen, auf denen wieder Landwirtschaft betrieben wird, ist in manchen Regionen in der Tat nicht sehr ermutigend", räumte Nkomo ein. Als Begründung gab er an, die vormals landlosen Neufarmer wären auf Grund fehlender Bankkredite und anderer Formen der Vorfinanzierung oftmals nicht in der Lage gewesen, Saatgut, Dünger oder notwendige landwirtschaftliche Geräte anzuschaffen.
Nkomo, der neben dem Amt des Parteivorsitzenden auch den Posten des Ministers für besondere Angelegenheiten im Kabinett von Präsident Robert Mugabe inne hat, ist der erste Regierungsvertreter in Simbabwe, der öffentlich von der bisher propagierten Regierungslinie zum Thema Landreform abweicht. Bis dato hatte die Regierung die Fast Track Landreform allen Fakten zum Trotz stets als "Erfolgsstory" bezeichnet, die aber "aus Rache" von ehemaligen Kolonialmächten sabotiert würde.
Das Ende der "Erfolgsstory"
In einer ersten Stellungnahme zu dem Interview sagte der Landwirtschaftsexperte der oppositionellen MDC, Rensen Gasela, das Scheitern der Landreform habe sich vom allerersten Tag der Umverteilungen abgezeichnet: "Wir wussten doch alle, dass die Landreform chaotisch verlaufen ist. Und wir haben das auch von Anfang an deutlich gesagt. Die Regierung sollte jetzt, drei Jahre später, nicht so tun als würde sie das Ergebnis überraschen, schließlich sind sie dafür verantwortlich. Sie gaben bestes Farmland an Leute, die noch nie in ihrem Leben Landwirtschaft betrieben haben und auch gar kein Interesse daran haben. Das waren Mitglieder der selbsternannten Elite der Zanu-PF, Soldaten, Polizisten und Staatsangestellte, die die Basis unserer Nahrungsmittelversorgung als Spekulationsobjekte missbrauchten."
Dieser Verdacht ist inzwischen von prominenter Seite bestätigt worden. Präsident Mugabe selbst hat laut Meldungen der südafrikanischen Nachrichtenagentur Sapa in seiner Neujahrsansprache letzte Woche angekündigt, dass bereits über 200000 Hektar Farmland vom Staat wieder eingezogen worden seien. Es solle in den kommenden Monaten erneut verteilt werden, da sich führende Mitglieder der Zanu-PF illegalerweise bis zu drei Farmen einverleibt hätten. Pikanterweise gehört nach Sapa-Angaben auch die Ehefrau des Präsidenten, Grace Mugabe, zu diesen Leuten.
Ein Sprecher der ehemaligen Farmbesitzer von der Organisation "Justice for Agriculture" warnte indes vor einer weiteren Verschlechterung der Nahrungsmittelversorgung: "Wir haben uns aus der Luft einen Überblick über unser ehemaliges Farmland verschafft - da ist überhaupt nichts angebaut worden! Die ehmaligen Mais- und Weizenfelder liegen brach. Was wir in den letzten beiden Jahren erlebt haben wird deshalb nichts sein zu dem, was uns bevorsteht. Die Nahrungsmittelknappheit wird in naher Zukunft noch viel schlimmer werden." Und mit einer weiteren Legende räumt "Justice for Agriculture" auf: "Die Regierung begründet die desaströse Situation jedes Jahr erneut mit einer angeblichen Dürre. Das ist eine gezielte Desinformation. Denn in den Hauptanbaugebieten in Simbabwe hat es in den letzten drei Jahren überhaupt keine Dürre gegeben."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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