Erhalt von Deutsch "fraglich"
Windhoek - "Ob man in zehn, 20 oder 30 Jahren hier noch Deutsch als Muttersprache spricht, ist fraglich", sagte AGDS-Vorsitzender bei der Veranstaltung am Samstag in Windhoek. Dabei zieht er die Beobachtungen des Linguisten Prof. Ulrich Ammon von der Universität Duisburg-Essen heran und fühlt sich durch seine eigenen Erfahrungen bestätigt.
Ammon habe die Ansicht geäußert, dass "die Zukunft der deutschen Sprache als Muttersprache der Deutsch-Namibier gefährdet ist" und dafür mehrere Argumente genannt. So würden sich die Deutschsprachigen immer "weniger an Veranstaltungen beteiligen, die zum Erhalt der deutschen Sprache beitragen" (z.B. von Schulvereinen, Rundfunk, Kirchengemeinden und anderen Organisationen). Dies haben AGDS und Deutscher Kulturrat (DKR) erst am Wochenende wieder erlebt, als zu den Jahreshauptversammlungen beider Organisation kein Quorum (beschlussfähige Mitgliederzahl) erreicht wurde. Überdies würden sich die Deutschsprachigen "aus der Verantwortung um den Erhalt der deutschen Sprache zurückziehen". Es fehlten Führungskräfte in Schul- und Sportvereinen sowie anderen Körperschaften; auch hier bilden AGDS und DKR keine Ausnahme.
Darüber hinaus gebe es nur wenige Deutschsprachige, die ein politisches Amt bekleiden, "das zu einer Einflussnahme auf politische Entscheidungen führen könnte, z.B. die Schulsprachenpolitik", führte Esslinger aus. Und nicht zuletzt werde "Deutsch in der Schule aufgrund der Beschränkung als Unterrichtssprache in staatlichen Schulen auf die ersten drei Schuljahre und aufgrund von Lehrermangel und unzureichendem Lehrernachwuchs nicht ausreichend gefördert". Esslinger nannte den Mangel an Deutschlehrern "besorgniserregend" und ergänzte: "Wir werden in Zukunft nicht mehr gewährleisten können, dass unsere Kinder von fachlich kompetenten und pädagogisch erfahrenen deutschsprachigen Lehrkräften unterrichtet werden."
DSW-Schulleiter Peter Schlenther bezeichnete die Ammon-These als "befremdlich", zumal dieser noch nie kleine Schulen besucht habe. "Solche Aussagen höre ich schon seit 40 Jahren. Wir sollten nicht darüber jaulen, was ein Professor sagt, sondern mit großem Engagement weitermachen. Nur so schaffen wir es, die deutsche Sprache auf diesem Niveau zu erhalten", führte er aus und verwahrte sich gegen eine "Bettelkultur". DKR-Vorsitzender Eckhart Mueller nannte es hingegen "verletzend", dass solche Sprachexperten das Engagement der Deutschsprachigen "nicht genügend würdigen".
Der AGDS-Chef zeigte sich erfreut über den Widerspruch, der ihm "eine andere Perspektive" gebe. Der Nachwuchsmangel in Vereinen und Organisationen sei dennoch nicht von der Hand zu weisen. Zur Sprache führte er aus: "Unsere Muttersprache darf nicht zu einer Nischensprache in der Gesellschaft und unserem persönlichen Leben werden. Vor allem sollten wir nicht zulassen, dass Deutsch in der Familie, im Freundeskreis, im Umgang mit unseren Kindern und in der Schule eine Nebenrolle spielt. Unsere Kinder und unsere Sprache sind wertvolle Güter, wir sollten sie bewahren und pflegen." Abschließend sagte Esslinger: "Die Pflege der deutschen Sprache fängt bei Jedem selber an."
Ammon habe die Ansicht geäußert, dass "die Zukunft der deutschen Sprache als Muttersprache der Deutsch-Namibier gefährdet ist" und dafür mehrere Argumente genannt. So würden sich die Deutschsprachigen immer "weniger an Veranstaltungen beteiligen, die zum Erhalt der deutschen Sprache beitragen" (z.B. von Schulvereinen, Rundfunk, Kirchengemeinden und anderen Organisationen). Dies haben AGDS und Deutscher Kulturrat (DKR) erst am Wochenende wieder erlebt, als zu den Jahreshauptversammlungen beider Organisation kein Quorum (beschlussfähige Mitgliederzahl) erreicht wurde. Überdies würden sich die Deutschsprachigen "aus der Verantwortung um den Erhalt der deutschen Sprache zurückziehen". Es fehlten Führungskräfte in Schul- und Sportvereinen sowie anderen Körperschaften; auch hier bilden AGDS und DKR keine Ausnahme.
Darüber hinaus gebe es nur wenige Deutschsprachige, die ein politisches Amt bekleiden, "das zu einer Einflussnahme auf politische Entscheidungen führen könnte, z.B. die Schulsprachenpolitik", führte Esslinger aus. Und nicht zuletzt werde "Deutsch in der Schule aufgrund der Beschränkung als Unterrichtssprache in staatlichen Schulen auf die ersten drei Schuljahre und aufgrund von Lehrermangel und unzureichendem Lehrernachwuchs nicht ausreichend gefördert". Esslinger nannte den Mangel an Deutschlehrern "besorgniserregend" und ergänzte: "Wir werden in Zukunft nicht mehr gewährleisten können, dass unsere Kinder von fachlich kompetenten und pädagogisch erfahrenen deutschsprachigen Lehrkräften unterrichtet werden."
DSW-Schulleiter Peter Schlenther bezeichnete die Ammon-These als "befremdlich", zumal dieser noch nie kleine Schulen besucht habe. "Solche Aussagen höre ich schon seit 40 Jahren. Wir sollten nicht darüber jaulen, was ein Professor sagt, sondern mit großem Engagement weitermachen. Nur so schaffen wir es, die deutsche Sprache auf diesem Niveau zu erhalten", führte er aus und verwahrte sich gegen eine "Bettelkultur". DKR-Vorsitzender Eckhart Mueller nannte es hingegen "verletzend", dass solche Sprachexperten das Engagement der Deutschsprachigen "nicht genügend würdigen".
Der AGDS-Chef zeigte sich erfreut über den Widerspruch, der ihm "eine andere Perspektive" gebe. Der Nachwuchsmangel in Vereinen und Organisationen sei dennoch nicht von der Hand zu weisen. Zur Sprache führte er aus: "Unsere Muttersprache darf nicht zu einer Nischensprache in der Gesellschaft und unserem persönlichen Leben werden. Vor allem sollten wir nicht zulassen, dass Deutsch in der Familie, im Freundeskreis, im Umgang mit unseren Kindern und in der Schule eine Nebenrolle spielt. Unsere Kinder und unsere Sprache sind wertvolle Güter, wir sollten sie bewahren und pflegen." Abschließend sagte Esslinger: "Die Pflege der deutschen Sprache fängt bei Jedem selber an."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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