Erhaltung der deutschen Sprache
Die Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes haben sich mit folgendem beschäftigt. Am 11. und 12. August besuchte Prof. Dr. Ulrich Ammon, Professor für Germanistische Linguistik mit dem Schwerpunkt Soziolinguistik an der Universität Duisburg-Essen, zum zweiten Mal Windhoek. Er hielt einen Vortrag im Goethe Zentrum vor der Gesellschaft für Deutsche Sprache zum Thema: "Die Internationale Position der deutschen Sprache" und nahm an einer Sitzung des Fachausschusses "Netzwerk Deutsch" in der deutschen Botschaft teil. Als langjähriger Beobachter der Stellung der deutschen Sprache in Namibia und als anerkannter Sprachwissenschaftler können seine Ausführungen und Beurteilungen zur Standortbestimmung der Deutschnamibier beitragen.
Prof Ammon hat in Gesprächen die Ansicht geäußert, dass die Zukunft der deutschen Sprache als Muttersprache der Deutschnamibier gefährdet ist, weil
- die Deutschsprachigen sich zusehends weniger an Veranstaltungen beteiligen, die zum Erhalt der deutschen Sprache beitragen wie Schulvereine, Rundfunk, Kirchengemeinden, kulturelle Ereignisse und andere Organisationen
- die Deutschsprachigen sich aus der Verantwortung um den Erhalt der deutschen Sprache zurückziehen; es fehlen Führungskräfte in Schulvorständen, in der AGDS, im Deutschen Kulturrat und in anderen Körperschaften
- nur wenige Deutschsprachige ein politisches Amt bekleiden, das zu einer Einflussnahme auf politische Entscheidungen führen könnte, wie z.B. die Schulsprachenpolitik
- Deutsch in der Schule aufgrund der Beschränkung als Unterrichtssprache in staatlichen Schulen auf die ersten drei Schuljahre und aufgrund von Lehrermangel und unzureichendem Lehrernachwuchs nicht ausreichend gefördert wird.
Der Vorstand hält es für unbedingt nötig, dass wir uns überlegen, ob unsere Ziele und Arbeitsweisen überhaupt noch gefragt und aktuell sind.
Lehrertagung
Die Lehrertagung vom 15. bis 18. Juli fand in diesem Jahr wieder in der Minenschule in Arandis statt. Insgesamt 65 Pädagoginnen und Pädagogen von fast allen deutschen Schulen trugen sich in die Anwesenheitslisten ein. Die Organisation verlief einwandfrei. Frau Barbara Ziebell aus Deutschland konnte für die Tagung gewonnen werden. Die Teilnehmer beurteilten die Tagung sehr positiv. Der Inhalt entsprach bis auf wenige Ausnahmen den Wünschen der Teilnehmer.
Der diesjährige Kurt-Böhme-Rednerwettbewerb wurde am 19. Juni von der DOSW ausgerichtet.
Siegerin der Junioren (Klasse 9) war Julia Kraft (DHPS), der Senioren (Klasse 11): Josseline Ross (DHPS).
Der Horst-Kreft-Vorlesewettbewerb für Schüler der Klassen 3 + 4 und 5 + 6 hat am 11. Oktober 2009 an der Deutschen Privatschule Otavi stattgefunden. Die Gewinner waren:
Gruppe A (Klassen 3 und 4) Mika Eichhoff (DHPS), Gruppe B (Klassen 5 und 6) Anna Weber (NPS)
In diesem Jahr bietet die Deutsche Privatschule Grootfontein den Wettbewerb am 23. Oktober an.
Lehrernachwuchs und Stipendien
Die AGDS unterstützt zurzeit zwölf Lehramtsanwärterinnen finanziell mit dem Stipendiatenprogramm. Vier Studentinnen qualifizieren sich für die Mittel- und Oberstufe und acht wollen Primarschullehrerinnen werden. Zwei Stipendien werden laut Übereinkunft durch das Guthaben des ehemaligen Schulvereins Karibib finanziert, zwei weitere über die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland. Der VDA finanziert ein Stipendium. Ein weiteres Stipendium, gestiftet von Herrn Lühl Senior, soll vor allem Studenten unterstützen, die ein Zusatzstudium absolvieren wollen. Eine Stipendiatin studiert über UNISA, alle anderen studieren in Südafrika. Für die Stipendien müssen etwa 404000 N$ bereitgestellt werden.
Der Mangel an Deutschlehrern ist nach wie vor besorgniserregend. Wir werden in der Zukunft nicht mehr gewährtleisten können, dass unsere Kinder von fachlich kompetenten und pädagogisch erfahrenen deutschsprachigen Lehrkräften unterrichtet werden.
Schüleraustausch
An dem in Zusammenarbeit mit dem Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA) und von der Bundesregierung finanziell unterstützten Schüleraustausch nahmen von November bis Januar 28 namibische Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 und 11 teil. Vier der Gastschüler kamen aus einem deutschsprachigen Elternhaus, alle anderen waren Fremdsprachler. Im Gegenzug besuchten 30 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland die namibischen Gastfamilien von Juni bis September. Der Aufwand an Verwaltung und Organisation und Betreuung ist für unsere Geschäftsführerin, Frau Monika Hoffmann, beträchtlich. Besonders die Beschaffung der Visa (einschließlich Study Visa) ist eine zeitaufwändige Sache. Mit den zuständigen Behörden soll darüber verhandelt werden. Der Erfolg lässt sich nicht quantifizieren, aber die Berichte und Rückmeldungen sind überwiegend positiv. Das Programm trägt zur Förderung der deutschen Sprache und zur Verständigung zwischen Namibia und Deutschland bei, auch außerhalb der deutschsprachigen Gesellschaft.
Projekt Lilie
Am 25. September findet der sechste Gala-Abend des Projekts Lilie im Safari Hotel & Conference Centre in Windhoek statt. Bisher wurden 30 Lehrkräfte und Dozenten mit Plaketten für goldene, silberne, bronzene und weiße Lilien und einem Geldbetrag geehrt. Wir fordern alle auf, die noch keinen Tisch gebucht oder keine Karte erworben haben, dieses umgehend im Büro zu tun. Frau Patricia Glyn aus Südafrika wird eine ansprechende Video-Show präsentieren.
Finanzen
Vom Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland VDA erhalten wir jährlich einen Betrag zur Abdeckung von Kosten, die bei der Betreuung und Vermittlung von Austauschschülern aus Deutschland entstehen. Aus dem Fonds des aufgelösten Schulvereins der Privatschule Karibib wurden wiederum die Stipendienkosten von zwei Studenten abgedeckt. Ein Teil der Studiengebühren für zwei weitere Studenten wird seit Jahren von der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin übernommen. Aus der gleichen Quelle erreichte uns auch erneut ein Zuschuss zu den Reisekosten der namibischen Austauschschüler.
Der Schulverein der Privatschule Karibib hat nach dessen Auflösung das Guthaben an die AGDS mit vereinbarten Verwendungszwecken übertragen. Die Vereinbarung betrifft u.a. die Unterstützung des Projekts Lilie und des Deutschen Hörfunkprogramms sowie der beiden Stipendien.
Der aufgelöste Schul- und Förderverein Okahandja hat sein Guthaben an die AGDS übertragen. Beide Spenden erhöhen das Kapital der AGDS wesentlich.
Das Goethe-Institut Johannesburg unterstützt seit Jahren die Fortbildungstagung in Arandis mit einem Zuschuss. In diesem Jahr fällt dieser aus Einsparungsgründen geringer aus als in den Vorjahren.
Der Vorstand dankt allen Spendern sehr herzlich, ob es sich um große oder kleine Beträge handelt. Ohne diese Zuwendungen könnte die AGDS die Schulbeihilfe an die der AGDS angeschlossenene Schulen im bestehenden Umfang nicht fortsetzen.
Die diesjährige Schulbeihilfe hat der Vorstand heute auf N$450 000 festgelegt. Derselbe Schlüssel wie im vergangenen Jahr soll angewandt werden.
Rinderprojekt
Herr Georg Friedrich betreut das Rinderprojekt der AGDS mit großer Zuverlässigkeit und Sorgfalt. Es verschafft der AGDS eine willkommene zusätzliche Einnahme.
Zurzeit hat die AGDS 62 Rinder bei den folgenden Farmern auf Weide stehen:
W. Pack, C. Bergmann, B.J. Glowania, und S. Wilckens.
Wir danken den Farmern für diese großzügige Unterstützung trotz oft widriger Umstände wie Weideverlust durch Buschfeuer und Rinderkrankheiten.
Mitgliedsvereine und Mitglieder
Die Mitgliederzahlen sind rückläufig. 305 Einzel- und korporative Mitglieder und 57 Mitglieder auf Lebenszeit unterstützen die AGDS, 2009 waren es noch 311. Die Mitgliedsbeiträge von 41 Personen sind ausstehend.
Die AGDS hat zurzeit zwei korporative Mitglieder, die Firmen Metje und Ziegler und Wecke und Voigts. Wir danken beiden für diese Unterstützung.
Die vielen Tätigkeiten und Veranstaltungen der Schulvorstände wie der Schulunterricht, die Heimerziehung, die Basare, die Sitzungen usw. können im Jahresbericht der AGDS nicht aufgezählt werden. Bei jeder Vorstandssitzung berichten die Vertreter der Schulvereine über die Ereignisse des vergangenen Quartals, so dass die Vorstandsmitglieder gut informiert sind. Im Namen der deutschsprachigen Gemeinschaft, vor allem der Eltern, danke ich den Vorstandsmitgliedern und den vielen Amtsträgern und Privatpersonen sehr, die die Arbeit der Schulvereine, der Schulvorstände und der AGDS gewährleisten. Ihre Arbeit geschieht ehrenamtlich und wird in ihrer freien Zeit geleistet, meist unbeachtet von der Gesellschaft und doch unerlässlich für den Erhalt der deutschen Sprache und für die Förderung einer guten Schulerziehung.
Aufgaben der AGDS
Ich erinnere noch einmal an die in den Satzungen der AGDS formulierten Aufgaben: Dort heißt es unter Artikel 3. (i): Ziele und Aufgaben der AGDS sind die Erhaltung, Pflege und Förderung der deutschen Sprache und der deutschen Kultur in Namibia durch gezielte Förderung und Unterstützung aller Mitgliedsvereine. Und Artikel 3 (ii) lautet: Die AGDS stellt sich darüber hinaus die Aufgabe, Mittel, ganz gleich welcher Art, zu beschaffen, dieselben zu verwalten und für die Ziele und Aufgaben der AGDS zu verwenden.
Die Routine-Aufgaben der AGDS konnten wir mit gutem Erfolg erledigen, man kann sagen: Der Betrieb läuft weiter. Ob wir aber neue Herausforderungen erkennen und darauf reagieren, ist eine andere Frage, denn das erfordert Ideen und Aktionen. Laut Prof. Ammon fehlt es an Menschen, die bereit sind, Verantwortungen und Aufgaben zu übernehmen. Solche zusätzlichen Aufgaben sind u.a. Mitgliederwerbung, die Erstellung einer Broschüre, Informationen an die Mitgliedsvereine und die Öffentlichkeit, Fortbildung im Fach Deutsch Muttersprache und vor allem Lehrerwerbung.
Die Zusammenarbeit mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, dem Goethe-Zentrum sowie dem Deutschen Kulturrat, anderen Kulturträgern und den Medien war erneut problemlos und verständnisvoll, vor allem was die Ziele und Sorgen der AGDS anbetrifft. Ihnen gilt unsere Anerkennung und unser Dank.
Für konstruktive Mitarbeit möchte ich den Vorstandskolleginnen und -kollegen und den Vertretern der Mitgliedsvereine sehr herzlich danken. Ein ganz besonderer Dank geht an Frau Monika Hoffmann, unserer Geschäftsführerin und Protokollführerin bei mehr als 20 Sitzungen im Jahr (von denen die meisten einige Stunden dauern). Ebenso danke ich Frau Helma Lichtenberg, die sich als Sachbearbeiterin und Vertreterin für Frau Hoffmann gut eingearbeitet hat und auch die Verwaltung des Kuratoriums Deutsch in Namibia verantwortet.
Abschluss
Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Kernsatz des letztjährigen Jahresberichts: Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers. Unsere Muttersprache darf nicht zu einer Nischensprache in der Gesellschaft und in unserem persönlichen Leben werden. Gewiss: Wir können nicht erwarten, dass in jedem Betrieb und bei jeder Veranstaltung nur Deutsch gesprochen wird, denn wir leben in einem vielsprachigen Land. Aber wir sollten die vielen Möglichkeiten, Deutsch auch in der Öffentlichkeit zu gebrauchen, auch wahrnehmen. Vor allem sollten wir nicht zulassen, dass Deutsch in der Familie, im Freundeskreis, im Umgang mit unseren Kindern, in der Schule nur eine Nebenrolle spielt, weil es viel einfacher ist, das Auto zu fixen statt zu reparieren, die Party zu enjoyen statt zu genießen, die beester statt die Rinder zu impfen. Natürlich sollen wir Englisch, Afrikaans und vielleicht auch andere Sprachen beherrschen und verwenden, wo es angebracht ist: im Umgang mit Angestellten, beim Behördengang, vielleicht auch in der Ehe. Aber Sprachen sind wie Edelsteine: Sie leuchten nur, wenn sie echt erscheinen. Unsere Kinder und unsere Sprache sind wertvolle Güter, wir sollten sie bewahren und pflegen. Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers.
ADGS-Vorstand
Der ADGS-Gesamtvorstand besteht aus Vertreter der Schulvereinen, Einzelmitglieder sowie dem Geschäftsführendem Vorstand. Dieser bildet sich aus den sechs gewählten Vertretern: Tatjana Mills, Hanjo Böhme, Dieter Esslinger, Georg Friedrich, Ulrich Mackensen und Sven von Blottnitz.
Dieter Esslinger
Prof Ammon hat in Gesprächen die Ansicht geäußert, dass die Zukunft der deutschen Sprache als Muttersprache der Deutschnamibier gefährdet ist, weil
- die Deutschsprachigen sich zusehends weniger an Veranstaltungen beteiligen, die zum Erhalt der deutschen Sprache beitragen wie Schulvereine, Rundfunk, Kirchengemeinden, kulturelle Ereignisse und andere Organisationen
- die Deutschsprachigen sich aus der Verantwortung um den Erhalt der deutschen Sprache zurückziehen; es fehlen Führungskräfte in Schulvorständen, in der AGDS, im Deutschen Kulturrat und in anderen Körperschaften
- nur wenige Deutschsprachige ein politisches Amt bekleiden, das zu einer Einflussnahme auf politische Entscheidungen führen könnte, wie z.B. die Schulsprachenpolitik
- Deutsch in der Schule aufgrund der Beschränkung als Unterrichtssprache in staatlichen Schulen auf die ersten drei Schuljahre und aufgrund von Lehrermangel und unzureichendem Lehrernachwuchs nicht ausreichend gefördert wird.
Der Vorstand hält es für unbedingt nötig, dass wir uns überlegen, ob unsere Ziele und Arbeitsweisen überhaupt noch gefragt und aktuell sind.
Lehrertagung
Die Lehrertagung vom 15. bis 18. Juli fand in diesem Jahr wieder in der Minenschule in Arandis statt. Insgesamt 65 Pädagoginnen und Pädagogen von fast allen deutschen Schulen trugen sich in die Anwesenheitslisten ein. Die Organisation verlief einwandfrei. Frau Barbara Ziebell aus Deutschland konnte für die Tagung gewonnen werden. Die Teilnehmer beurteilten die Tagung sehr positiv. Der Inhalt entsprach bis auf wenige Ausnahmen den Wünschen der Teilnehmer.
Der diesjährige Kurt-Böhme-Rednerwettbewerb wurde am 19. Juni von der DOSW ausgerichtet.
Siegerin der Junioren (Klasse 9) war Julia Kraft (DHPS), der Senioren (Klasse 11): Josseline Ross (DHPS).
Der Horst-Kreft-Vorlesewettbewerb für Schüler der Klassen 3 + 4 und 5 + 6 hat am 11. Oktober 2009 an der Deutschen Privatschule Otavi stattgefunden. Die Gewinner waren:
Gruppe A (Klassen 3 und 4) Mika Eichhoff (DHPS), Gruppe B (Klassen 5 und 6) Anna Weber (NPS)
In diesem Jahr bietet die Deutsche Privatschule Grootfontein den Wettbewerb am 23. Oktober an.
Lehrernachwuchs und Stipendien
Die AGDS unterstützt zurzeit zwölf Lehramtsanwärterinnen finanziell mit dem Stipendiatenprogramm. Vier Studentinnen qualifizieren sich für die Mittel- und Oberstufe und acht wollen Primarschullehrerinnen werden. Zwei Stipendien werden laut Übereinkunft durch das Guthaben des ehemaligen Schulvereins Karibib finanziert, zwei weitere über die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland. Der VDA finanziert ein Stipendium. Ein weiteres Stipendium, gestiftet von Herrn Lühl Senior, soll vor allem Studenten unterstützen, die ein Zusatzstudium absolvieren wollen. Eine Stipendiatin studiert über UNISA, alle anderen studieren in Südafrika. Für die Stipendien müssen etwa 404000 N$ bereitgestellt werden.
Der Mangel an Deutschlehrern ist nach wie vor besorgniserregend. Wir werden in der Zukunft nicht mehr gewährtleisten können, dass unsere Kinder von fachlich kompetenten und pädagogisch erfahrenen deutschsprachigen Lehrkräften unterrichtet werden.
Schüleraustausch
An dem in Zusammenarbeit mit dem Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA) und von der Bundesregierung finanziell unterstützten Schüleraustausch nahmen von November bis Januar 28 namibische Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 und 11 teil. Vier der Gastschüler kamen aus einem deutschsprachigen Elternhaus, alle anderen waren Fremdsprachler. Im Gegenzug besuchten 30 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland die namibischen Gastfamilien von Juni bis September. Der Aufwand an Verwaltung und Organisation und Betreuung ist für unsere Geschäftsführerin, Frau Monika Hoffmann, beträchtlich. Besonders die Beschaffung der Visa (einschließlich Study Visa) ist eine zeitaufwändige Sache. Mit den zuständigen Behörden soll darüber verhandelt werden. Der Erfolg lässt sich nicht quantifizieren, aber die Berichte und Rückmeldungen sind überwiegend positiv. Das Programm trägt zur Förderung der deutschen Sprache und zur Verständigung zwischen Namibia und Deutschland bei, auch außerhalb der deutschsprachigen Gesellschaft.
Projekt Lilie
Am 25. September findet der sechste Gala-Abend des Projekts Lilie im Safari Hotel & Conference Centre in Windhoek statt. Bisher wurden 30 Lehrkräfte und Dozenten mit Plaketten für goldene, silberne, bronzene und weiße Lilien und einem Geldbetrag geehrt. Wir fordern alle auf, die noch keinen Tisch gebucht oder keine Karte erworben haben, dieses umgehend im Büro zu tun. Frau Patricia Glyn aus Südafrika wird eine ansprechende Video-Show präsentieren.
Finanzen
Vom Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland VDA erhalten wir jährlich einen Betrag zur Abdeckung von Kosten, die bei der Betreuung und Vermittlung von Austauschschülern aus Deutschland entstehen. Aus dem Fonds des aufgelösten Schulvereins der Privatschule Karibib wurden wiederum die Stipendienkosten von zwei Studenten abgedeckt. Ein Teil der Studiengebühren für zwei weitere Studenten wird seit Jahren von der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin übernommen. Aus der gleichen Quelle erreichte uns auch erneut ein Zuschuss zu den Reisekosten der namibischen Austauschschüler.
Der Schulverein der Privatschule Karibib hat nach dessen Auflösung das Guthaben an die AGDS mit vereinbarten Verwendungszwecken übertragen. Die Vereinbarung betrifft u.a. die Unterstützung des Projekts Lilie und des Deutschen Hörfunkprogramms sowie der beiden Stipendien.
Der aufgelöste Schul- und Förderverein Okahandja hat sein Guthaben an die AGDS übertragen. Beide Spenden erhöhen das Kapital der AGDS wesentlich.
Das Goethe-Institut Johannesburg unterstützt seit Jahren die Fortbildungstagung in Arandis mit einem Zuschuss. In diesem Jahr fällt dieser aus Einsparungsgründen geringer aus als in den Vorjahren.
Der Vorstand dankt allen Spendern sehr herzlich, ob es sich um große oder kleine Beträge handelt. Ohne diese Zuwendungen könnte die AGDS die Schulbeihilfe an die der AGDS angeschlossenene Schulen im bestehenden Umfang nicht fortsetzen.
Die diesjährige Schulbeihilfe hat der Vorstand heute auf N$450 000 festgelegt. Derselbe Schlüssel wie im vergangenen Jahr soll angewandt werden.
Rinderprojekt
Herr Georg Friedrich betreut das Rinderprojekt der AGDS mit großer Zuverlässigkeit und Sorgfalt. Es verschafft der AGDS eine willkommene zusätzliche Einnahme.
Zurzeit hat die AGDS 62 Rinder bei den folgenden Farmern auf Weide stehen:
W. Pack, C. Bergmann, B.J. Glowania, und S. Wilckens.
Wir danken den Farmern für diese großzügige Unterstützung trotz oft widriger Umstände wie Weideverlust durch Buschfeuer und Rinderkrankheiten.
Mitgliedsvereine und Mitglieder
Die Mitgliederzahlen sind rückläufig. 305 Einzel- und korporative Mitglieder und 57 Mitglieder auf Lebenszeit unterstützen die AGDS, 2009 waren es noch 311. Die Mitgliedsbeiträge von 41 Personen sind ausstehend.
Die AGDS hat zurzeit zwei korporative Mitglieder, die Firmen Metje und Ziegler und Wecke und Voigts. Wir danken beiden für diese Unterstützung.
Die vielen Tätigkeiten und Veranstaltungen der Schulvorstände wie der Schulunterricht, die Heimerziehung, die Basare, die Sitzungen usw. können im Jahresbericht der AGDS nicht aufgezählt werden. Bei jeder Vorstandssitzung berichten die Vertreter der Schulvereine über die Ereignisse des vergangenen Quartals, so dass die Vorstandsmitglieder gut informiert sind. Im Namen der deutschsprachigen Gemeinschaft, vor allem der Eltern, danke ich den Vorstandsmitgliedern und den vielen Amtsträgern und Privatpersonen sehr, die die Arbeit der Schulvereine, der Schulvorstände und der AGDS gewährleisten. Ihre Arbeit geschieht ehrenamtlich und wird in ihrer freien Zeit geleistet, meist unbeachtet von der Gesellschaft und doch unerlässlich für den Erhalt der deutschen Sprache und für die Förderung einer guten Schulerziehung.
Aufgaben der AGDS
Ich erinnere noch einmal an die in den Satzungen der AGDS formulierten Aufgaben: Dort heißt es unter Artikel 3. (i): Ziele und Aufgaben der AGDS sind die Erhaltung, Pflege und Förderung der deutschen Sprache und der deutschen Kultur in Namibia durch gezielte Förderung und Unterstützung aller Mitgliedsvereine. Und Artikel 3 (ii) lautet: Die AGDS stellt sich darüber hinaus die Aufgabe, Mittel, ganz gleich welcher Art, zu beschaffen, dieselben zu verwalten und für die Ziele und Aufgaben der AGDS zu verwenden.
Die Routine-Aufgaben der AGDS konnten wir mit gutem Erfolg erledigen, man kann sagen: Der Betrieb läuft weiter. Ob wir aber neue Herausforderungen erkennen und darauf reagieren, ist eine andere Frage, denn das erfordert Ideen und Aktionen. Laut Prof. Ammon fehlt es an Menschen, die bereit sind, Verantwortungen und Aufgaben zu übernehmen. Solche zusätzlichen Aufgaben sind u.a. Mitgliederwerbung, die Erstellung einer Broschüre, Informationen an die Mitgliedsvereine und die Öffentlichkeit, Fortbildung im Fach Deutsch Muttersprache und vor allem Lehrerwerbung.
Die Zusammenarbeit mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, dem Goethe-Zentrum sowie dem Deutschen Kulturrat, anderen Kulturträgern und den Medien war erneut problemlos und verständnisvoll, vor allem was die Ziele und Sorgen der AGDS anbetrifft. Ihnen gilt unsere Anerkennung und unser Dank.
Für konstruktive Mitarbeit möchte ich den Vorstandskolleginnen und -kollegen und den Vertretern der Mitgliedsvereine sehr herzlich danken. Ein ganz besonderer Dank geht an Frau Monika Hoffmann, unserer Geschäftsführerin und Protokollführerin bei mehr als 20 Sitzungen im Jahr (von denen die meisten einige Stunden dauern). Ebenso danke ich Frau Helma Lichtenberg, die sich als Sachbearbeiterin und Vertreterin für Frau Hoffmann gut eingearbeitet hat und auch die Verwaltung des Kuratoriums Deutsch in Namibia verantwortet.
Abschluss
Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Kernsatz des letztjährigen Jahresberichts: Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers. Unsere Muttersprache darf nicht zu einer Nischensprache in der Gesellschaft und in unserem persönlichen Leben werden. Gewiss: Wir können nicht erwarten, dass in jedem Betrieb und bei jeder Veranstaltung nur Deutsch gesprochen wird, denn wir leben in einem vielsprachigen Land. Aber wir sollten die vielen Möglichkeiten, Deutsch auch in der Öffentlichkeit zu gebrauchen, auch wahrnehmen. Vor allem sollten wir nicht zulassen, dass Deutsch in der Familie, im Freundeskreis, im Umgang mit unseren Kindern, in der Schule nur eine Nebenrolle spielt, weil es viel einfacher ist, das Auto zu fixen statt zu reparieren, die Party zu enjoyen statt zu genießen, die beester statt die Rinder zu impfen. Natürlich sollen wir Englisch, Afrikaans und vielleicht auch andere Sprachen beherrschen und verwenden, wo es angebracht ist: im Umgang mit Angestellten, beim Behördengang, vielleicht auch in der Ehe. Aber Sprachen sind wie Edelsteine: Sie leuchten nur, wenn sie echt erscheinen. Unsere Kinder und unsere Sprache sind wertvolle Güter, wir sollten sie bewahren und pflegen. Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers.
ADGS-Vorstand
Der ADGS-Gesamtvorstand besteht aus Vertreter der Schulvereinen, Einzelmitglieder sowie dem Geschäftsführendem Vorstand. Dieser bildet sich aus den sechs gewählten Vertretern: Tatjana Mills, Hanjo Böhme, Dieter Esslinger, Georg Friedrich, Ulrich Mackensen und Sven von Blottnitz.
Dieter Esslinger
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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