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Erinnern im Nachbarland

Hunderte Herero aus Botswana und Namibia haben am Samstag in der Ortschaft Tsau, im Nordwesten von Botswana, an einer Gedenkfeier für die Opfer des Deutsch-Herero-Krieges vor 100 Jahren teilgenommen.

Windhoek/Tsau - Von namibischer Seite war es das Gedenk-Komitee um den obersten Hererochef Kuaima Riruako, auch als Ovaherero Genozid-Gedenk-Komitee bekannt, das das zeremonielle Treffen mit den Nachfahren der Flüchtlinge und Vertriebenen von August 1904 einberufen hatte. Das Gedenken von Tsau ist das einzige von insgesamt 13 Erinnerungstreffen dieses Jahres, das namibische Initiatoren außerhalb des Landes angeregt haben.

Bei den Herero von Tsau handelt es sich um den Rest der Abkömmlinge der etwas über 100 Überlebenden (laut Nampa), die nach der Schlacht von Waterberg im August 1904 die fast wasserlose Omaheke und Kalahari unter großen Verlusten an Mensch und Vieh durchquert hatten. 1992/93 hatte der leitende Chef Riruako einen Großteil der Botswana-Herero zu repatriieren versucht. Nur ein Teil ist seinem Ruf gefolgt und wurde hauptsächlich in Gam in der Omaheke, etwa 80 km südlich von Tsumkwe unter ärmlichen Umständen angesiedelt.

Am Gedenken am Samstag beteiligten sich Würden- und Amtsträger aus Namibia, Südafrika und aus Botswana, die am Grab von Willie Wilhelm Maharero und seiner Mutter Matare Kränze niederlegten Willie Wilhelm Maharero ist der Bruder des Oberhäuptlings Samuel Maharero, unter dessen Befehl die Ovaherero sich im Januar 1904 gegen die deutsche Kolonialherrschaft erhoben. Schon vor der Schlacht am Waterberg stand er mit dem britischen Magistrat im damaligen Betschuanaland in Verbindung, um die Möglichkeit der Ausweichung ins Exil zu sichern. Samuel Maharero verstarb im Exil, seine Leiche wurde jedoch im August 1923 nach Okahandja zur Bestattung überführt, derweil seine anderen Verwandten in Botswana begraben sind.

Vor zwei Jahren hat die Ovaherero-Gemeinschaft von Botswana Willie Wilhelm Maharero ein Ehrenmal errichtet. Laut Überlieferung ist er im Kampf gegen die deutsche Truppe gefallen.

Am Gedenken am Samstag waren Jacob Nkate, Handels- und Industrieminister von Botswana, Chef Riruako, die namibische Hochkommissarin Theresia Samaria von Gaberone und Chef David Kabazembi beteiligt. Zum Höhepunkt gehörten die Ansprache Riruakos, Aufmarsch der Truppenspieler, Inspektion der Ehrenwache durch General-Leutnant Mompati Merafhe, ein Schönheitswettbewerb sowie eine traditionelle Kulturdarbietung der Ovahimba.

Die Veranstalter haben betont, dass das Gedenken nicht zum Anreiz für Ressentiments gedacht sei, sondern zur Erinnerung an die tragische Geschichte der Herero und der Deutschen, woraus die gemeinsame Zukunft gestaltet werden solle. Das Gedenken wurde gestern abgeschlossen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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