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„Ernsthaftes Ernährungsproblem“
„Ernsthaftes Ernährungsproblem“

„Ernsthaftes Ernährungsproblem“

Mehr als 600000 Namibier leben in Armut – und gehen hungrig ins Bett
Nina Cerezo
Von Nina Cerezo, Windhoek

Noch im aktuellen Finanzjahr soll aus Theorie Praxis werden: Das im August 2016 vom Kabinett verabschiedete Konzept zur Wohlstandsumverteilung und Armutsbekämpfung wurde gemäß Bischof Zephania Kameeta, Minister für Armutsausrottung und Sozialfürsorge, im vergangenen Jahr fertiggestellt und umfasst alle staatlichen Programme und Initiativen zur Ausrottung von Armut. Dies sagte er bei der Vorstellung des Berichts im Parlament Ende September. Auf drei Jahre angesetzt (bis zum Finanzjahr 2019/20), konzentrieren sich die im Bericht erfassten Initiativen auf sieben Themenbereiche, mit denen das gesetzte Ziel bis 2025 erreicht werden soll.

Neben der Stärkung von Sozialschutzsystemen, der Schaffung von Arbeitsplätzen und des Zugangs zu Sozialleistungen sowie der Förderung von Bildung und Geschlechtergleichheit, wird in dem rund 50 Seiten umfassenden Dokument das Ende des Hungerleidens betont. Denn „Nahrungsmittelsicherheit zu schaffen, ist der erste Schritt, um Armut zu bekämpfen“, heißt es in dem Bericht, der Namibia diesbezüglich in kein gutes Licht stellt. So liege das Land im globalen Hunger-Index 2016 auf Platz 108 von insgesamt 123 Ländern und müsse einem „ernsthaften Ernährungsproblem“ ins Gesicht blicken.

Laut Konzeptpapier litten dabei im Jahr 2015 370000 Namibier und damit rund 16% der Bevölkerung unter Nahrungsmittelunsicherheit sowie sie auf soziale Unterstützung angewiesen waren. Dass dieser Aspekt untrennbar mit Armut in Verbindung steht, zeigt sich an dessen Definition, wie sie im Dokument formuliert wird: „In Namibia ist man arm, wenn man hungrig ins Bett geht oder sich von der Müllhalde ernähren muss; wenn das Wasser von einer Quelle stammt, die für Nutztiere gedacht ist und man sich kein angemessenes Haus leisten kann; Und wenn man sich im Freien erleichtern muss und keinen Zugang zu Gesundheitsleistungen hat“, heißt es, wobei sich der Bericht auch auf die namibische Haushalts- und Einkommensuntersuchung (NHIES) 2015/16 bezieht, nach der damals 18% der Bevölkerung unter der absoluten Armutsgrenze und 11% unter der Grenze für extreme Armut lebten.

Absolute Armut sei dabei dann gegeben, wenn ihr jährlicher Konsum weniger als 4535,52 N$ betrage und somit keine Versorgung mit Basisgütern und einem Basisservice möglich sei. Weiter geht aus dem Bericht hervor, dass das Armutslevel regional sehr unterschiedlich ist: So sei es mit 69% am höchsten im Epupa-Wahlkreis in der Kunene-Region, während es mit 0,1% am geringsten in Windhoek West in der Khomas-Region sei.

Darüber hinaus geht der Bericht auch auf das Armutsgefälle ein und bestätigt, was der im vergangenen Monat vorgestellte Bericht der Vereinten Nationen (UN) darlegte: So herrscht in Namibia in Punkto Einkommen ein extremes Einkommensgefälle, wobei der UN-Bericht dabei das Land weltweit auf Platz zwei ansiedelt. Größer sei die Schere nur in Südafrika (AZ berichtete).

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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