Erongo hat die Nase voll
Corona: Ein Wort, das viele einfach nicht mehr hören können. Seit Monaten werden die Medien weltweit von dem Thema überschattet. Neuinfektionen, Virustote, Lockdown, COVID-19-Krise – es will einfach nicht enden. Hierzulande hat insbesondere die Erongo-Region die Nase gestrichen voll. „Nach der ersten Ausgangsbeschränkung haben unsere Unternehmen mithilfe eines ‚Beatmungsgerätes' überlebt. Am Montag hat Präsident Hage Geingob auch dies Gerät abgeschaltet“, meinte ein Swakopmunder Unternehmer, nachdem Geingob einen erneuten vollständigen Lockdown für die gesamte zentrale Küstenregion verkündet hatte. Die Metapher trifft den Nagel auf den Kopf. Unternehmer stehen wütend, entrüstet und enttäuscht da – sie sind entmutigt. Geingobs Maßnahme wird als kurzsichtig und zu streng empfunden. Sie bringt erneut gewaltige finanzielle Verluste für Firmen und führt zu Entlassungen und dem Wirtschaftskollaps. Dabei hatten viele Unternehmen bereits geschlossen.
Man braucht kein Wirtschaftsfachmann zu sein, um zu erkennen, dass der ökonomische Schaden des Lockdowns auf der ersten Stufe in keinem Verhältnis zu dem Ziel steht, eine Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Zumal bisher lediglich eine einzige lokale Infizierung bestätigt worden ist. Was passiert, wenn in Windhoek eine Infizierung festgestellt wird? Wird die Hauptstadt dann auch für zwei Wochen oder zwei Monate dichtgemacht? Dass sich Unternehmer nun zusammengetan haben und vor Gericht den Lockdown anfechten wollen, ist zumindest verständlich und hätte wahrscheinlich längst angestrengt werden sollen. So hätten zahlreiche Jobverluste teilweise vermieden werden können.
Wie immer, zeigte sich der Präsident während der Ankündigung am Montag gut gelaunt und machte wiederholt darauf aufmerksam, dass er für seine Corona-Maßnahmen „von der Welt gelobt“ werde. Das erweckt den Eindruck, als ob ihm mehr an seinem Ruf liegt als am Leid der arbeitslosen Namibier – er scheint die Finanzmisere schlichtweg zu ignorieren.
Erwin Leuschner
Man braucht kein Wirtschaftsfachmann zu sein, um zu erkennen, dass der ökonomische Schaden des Lockdowns auf der ersten Stufe in keinem Verhältnis zu dem Ziel steht, eine Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Zumal bisher lediglich eine einzige lokale Infizierung bestätigt worden ist. Was passiert, wenn in Windhoek eine Infizierung festgestellt wird? Wird die Hauptstadt dann auch für zwei Wochen oder zwei Monate dichtgemacht? Dass sich Unternehmer nun zusammengetan haben und vor Gericht den Lockdown anfechten wollen, ist zumindest verständlich und hätte wahrscheinlich längst angestrengt werden sollen. So hätten zahlreiche Jobverluste teilweise vermieden werden können.
Wie immer, zeigte sich der Präsident während der Ankündigung am Montag gut gelaunt und machte wiederholt darauf aufmerksam, dass er für seine Corona-Maßnahmen „von der Welt gelobt“ werde. Das erweckt den Eindruck, als ob ihm mehr an seinem Ruf liegt als am Leid der arbeitslosen Namibier – er scheint die Finanzmisere schlichtweg zu ignorieren.
Erwin Leuschner
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen