Erst forschen, dann pflanzen
Die Staatsfelder von Aussenkehr am Oranje sollen nicht als Konkurrenz zur privaten Landwirtschaft dienen, sondern der Forschung und dem experimentellen Anbau.
Dies erklärte der Projektleiter Tertius Basson Anfang der Woche in einem Interview mit der AZ.
Windhoek/Aussenkehr - Das Landwirtschaftsministerium ist zwar schon seit fünf Jahren auf Aussenkehr mit der Entwicklung von Berieselungsflächen beschäftigt, aber die extrem andersartigen Bedingungen stellen sowohl dem Staat als auch den Privatfarmern und den Kleinsiedlern strenge Herausforderungen. Die Behauptung, dass man "nur" Wasser brauche, um aus der Wüste ein Paradies zu machen, wird niemand wiederholen, der die Produktionsbedingungen zwischen Aussenkehr und Noordoewer am Oranje auch nur flüchtig kennen lernt.
Zuerst konfrontieren den Neusiedler - auf dem 593 Hektar großen Staatskomplex entstehen 20 unabhängige Siedlerparcellen zu je 4 ha - "höllische" Temperaturen. Der Tagesdurchschnitt für das Jahr liegt bei 38o C, derweil die Sommertemperaturen Wochen lang bis zu 47o C, steigen können. Im Winter sackt das Quecksilber zuweilen auf 10o C ab und es kann auch Frost geben. Der Niederschlag, hauptsächlich in Gestalt von Winterregen, beträgt selten mehr als 50 mm, derweil die Verdunstung bei den Temperaturen erwartungsgemäß hoch ist: rund 2900 mm (2,90 Meter!).
Worauf begründet sich also das beachtliche Interesse des Staates, ausländischer und namibischer Investoren an diesem Flecken Erde, der trotz des Wasserreichtums des Oranje kaum als "wirtlich" bezeichnet werden kann? Immerhin haben sich vor und nach dem Staat (1995) noch sieben andere Agrarunternehmen angesiedelt, so dass die berieselte Gesamtfläche demnächst 1000 ha erreichen wird.
Neusiedler aus dem Norden wollten laut Projektleiter Basson zunächst den Erfahrungswerten und dem Rat vor Ort nicht trauen. Folglich bestanden sie auf Maisanbau, mussten aus eigener Erfahrung dann jedoch lernen, dass die Maisstaude in dem relativ brackigen Boden mickrig bleibt.
Erstaunlich gut gedeihen dagegen verschiedene Speise- bzw. Exporttrauben, Datteln, Mangos und im minderen Maße Zitrusfrüchte.
Auf dem staatlichen Aussenkehr-Projekt mit vier kreisrunden Berieselungsfeldern zu je 30 Hektar waren zwei Flächen dem Luzerne-Anbau gewidmet, aber dort sollen nun Mangobäume angepflanzt werden, da sich der Ertrag des Futteranbaus infolge der hohen Kosten der Feldbestellung und vor allem der Berieselung nicht lohnt.
Dattelpalmen, Mangobäume und Weinstöcke erweisen sich auf brackigem Boden und in der extremen Hitze als erstaunlich produktiv und resistent. Hinzu kommt, dass die Früchte zur vorweihnachtlichen Zeit und im Winter der nördlichen Himmelsphäre reif werden. Darüber hinaus gibt es noch einen Konkurrenzvorteil: Die Früchte erreichen ihre Reife noch vor den anderen großen Obstanbaugebieten des südlichen Afrika.
Eine ständige Gefahr besteht jedoch, dass der von Natur aus karge, sandige Schotterboden durch Überbewässerung und unsachgemäße Bodenbehandlung versalzt. Die Landwirte müssen sich daher beizeiten besinnen, wenn der Salpeter ausschlägt und sie ihre bereits erwiesene Profitmarge behaupten wollen.
Dies erklärte der Projektleiter Tertius Basson Anfang der Woche in einem Interview mit der AZ.
Windhoek/Aussenkehr - Das Landwirtschaftsministerium ist zwar schon seit fünf Jahren auf Aussenkehr mit der Entwicklung von Berieselungsflächen beschäftigt, aber die extrem andersartigen Bedingungen stellen sowohl dem Staat als auch den Privatfarmern und den Kleinsiedlern strenge Herausforderungen. Die Behauptung, dass man "nur" Wasser brauche, um aus der Wüste ein Paradies zu machen, wird niemand wiederholen, der die Produktionsbedingungen zwischen Aussenkehr und Noordoewer am Oranje auch nur flüchtig kennen lernt.
Zuerst konfrontieren den Neusiedler - auf dem 593 Hektar großen Staatskomplex entstehen 20 unabhängige Siedlerparcellen zu je 4 ha - "höllische" Temperaturen. Der Tagesdurchschnitt für das Jahr liegt bei 38o C, derweil die Sommertemperaturen Wochen lang bis zu 47o C, steigen können. Im Winter sackt das Quecksilber zuweilen auf 10o C ab und es kann auch Frost geben. Der Niederschlag, hauptsächlich in Gestalt von Winterregen, beträgt selten mehr als 50 mm, derweil die Verdunstung bei den Temperaturen erwartungsgemäß hoch ist: rund 2900 mm (2,90 Meter!).
Worauf begründet sich also das beachtliche Interesse des Staates, ausländischer und namibischer Investoren an diesem Flecken Erde, der trotz des Wasserreichtums des Oranje kaum als "wirtlich" bezeichnet werden kann? Immerhin haben sich vor und nach dem Staat (1995) noch sieben andere Agrarunternehmen angesiedelt, so dass die berieselte Gesamtfläche demnächst 1000 ha erreichen wird.
Neusiedler aus dem Norden wollten laut Projektleiter Basson zunächst den Erfahrungswerten und dem Rat vor Ort nicht trauen. Folglich bestanden sie auf Maisanbau, mussten aus eigener Erfahrung dann jedoch lernen, dass die Maisstaude in dem relativ brackigen Boden mickrig bleibt.
Erstaunlich gut gedeihen dagegen verschiedene Speise- bzw. Exporttrauben, Datteln, Mangos und im minderen Maße Zitrusfrüchte.
Auf dem staatlichen Aussenkehr-Projekt mit vier kreisrunden Berieselungsfeldern zu je 30 Hektar waren zwei Flächen dem Luzerne-Anbau gewidmet, aber dort sollen nun Mangobäume angepflanzt werden, da sich der Ertrag des Futteranbaus infolge der hohen Kosten der Feldbestellung und vor allem der Berieselung nicht lohnt.
Dattelpalmen, Mangobäume und Weinstöcke erweisen sich auf brackigem Boden und in der extremen Hitze als erstaunlich produktiv und resistent. Hinzu kommt, dass die Früchte zur vorweihnachtlichen Zeit und im Winter der nördlichen Himmelsphäre reif werden. Darüber hinaus gibt es noch einen Konkurrenzvorteil: Die Früchte erreichen ihre Reife noch vor den anderen großen Obstanbaugebieten des südlichen Afrika.
Eine ständige Gefahr besteht jedoch, dass der von Natur aus karge, sandige Schotterboden durch Überbewässerung und unsachgemäße Bodenbehandlung versalzt. Die Landwirte müssen sich daher beizeiten besinnen, wenn der Salpeter ausschlägt und sie ihre bereits erwiesene Profitmarge behaupten wollen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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