"Erst kommt der Hunger, dann die Krankheit"
Von allen Himmelsrichtungen kommen sie. Kinder, oft erst drei oder vier Jahre alt, aber auch Jugendliche laufen mal allein, mal in Gruppen, die staubigen Wege entlang.
Die Vorfreude auf den Tag lässt sie den beschwerlichen Weg in der Mittagshitze, mit einem Geschwisterchen auf dem Arm, schnell vergessen. Heute ist Suppen- und Spieltag im "Mum Jutta Rhower Crece", ihrer zweiten Heimat im Katutura-Distrikt Okahandja Park. Dort reihen sie sich in eine Schlange vor der bunt bemalten Wellblechhütte und warten geduldig, aber mit knurrenden Mägen, auf eine Portion der dampfenden Nudelsuppe.
Im April hat die achtköpfige Initiative "Okahandja Community Project" das Crece am Rande der ärmlichen Siedlung gestartet. Obwohl das etwa 20 Quadratmeter große Provisorium kaum Platz bietet, muss es gleich mehrere Funktionen erfüllen - es bietet Raum für eine Suppenküche, einen Schlafplatz am Nachmittag, einen Spielplatz und eine Art Schule. Dreimal wöchentlich dürfen die Kinder aus der Region kommen. "Mit der Zeit wurden es immer mehr, nun sind es 92. Mehr geht nicht", sagt Paulina Angolo, die den Hort leitet. "Aber wir sind auf der Suche nach etwas Größerem."
Die meisten ihrer Schützlinge leben ohne Eltern, weil diese an Aids gestorben oder schwer daran erkrankt sind. Nun werden sie in der Dorfgemeinschaft, von ihren Großmüttern oder den älteren Geschwistern betreut - Essen und Erziehung bleiben dabei oft auf der Strecke.
Wie viele von diesen Aidswaisen selbst HIV-infiziert sind, ist nicht klar. "Das ist auch nicht so wichtig", sagt Hortleiterin Paulina. "Erst kommt der Hunger, danach die Krankheit", sagt die 37-Jährige und strotzt dabei nur so vor Unternehmensgeist. Die dynamische Frau aus Simbabwe hat dafür gesorgt, dass aus der anfänglichen Suppenküche eine Spiel- und Bildungsstätte wurde. 25 Freiwillige aus der Okahandja-Park-Gemeinschaft sorgen für Betreuung - und die spielerische Aufklärung über HIV. "Fußball gegen Aids" heißt eine Aktion oder auch "Jungen und Väter gegen Aids" - wobei oft "geliehene" Väter einspringen müssen. Auch die Mädchen haben ihr eigenes Nachmittagsprogramm. "Dabei klären wir sie auch über Sexualität auf, und wie sie sich am bestens gegen Aids schützen können", erklärt Paulina.
Für die studierte Erzieherin ist besonders wichtig, dass ihre Schützlinge sich auf dem Gelände des Crece frei und unbefangen bewegen können. "Es herrscht eine extreme Armut rundherum, und es gibt viele Probleme. Aber hier sollen sich die Kinder sicher fühlen und nach Herzenslust toben können."
Doch das geht nur mit vollem Magen. Gierig lecken die Kinder ihre Plastkteller blitzblank, bevor sie an den Spielgeräten im Garten hangeln, schaukeln oder wippen. Sie wissen: Für viele bleibt es heute die einzige genießbare Mahlzeit.
Die Vorfreude auf den Tag lässt sie den beschwerlichen Weg in der Mittagshitze, mit einem Geschwisterchen auf dem Arm, schnell vergessen. Heute ist Suppen- und Spieltag im "Mum Jutta Rhower Crece", ihrer zweiten Heimat im Katutura-Distrikt Okahandja Park. Dort reihen sie sich in eine Schlange vor der bunt bemalten Wellblechhütte und warten geduldig, aber mit knurrenden Mägen, auf eine Portion der dampfenden Nudelsuppe.
Im April hat die achtköpfige Initiative "Okahandja Community Project" das Crece am Rande der ärmlichen Siedlung gestartet. Obwohl das etwa 20 Quadratmeter große Provisorium kaum Platz bietet, muss es gleich mehrere Funktionen erfüllen - es bietet Raum für eine Suppenküche, einen Schlafplatz am Nachmittag, einen Spielplatz und eine Art Schule. Dreimal wöchentlich dürfen die Kinder aus der Region kommen. "Mit der Zeit wurden es immer mehr, nun sind es 92. Mehr geht nicht", sagt Paulina Angolo, die den Hort leitet. "Aber wir sind auf der Suche nach etwas Größerem."
Die meisten ihrer Schützlinge leben ohne Eltern, weil diese an Aids gestorben oder schwer daran erkrankt sind. Nun werden sie in der Dorfgemeinschaft, von ihren Großmüttern oder den älteren Geschwistern betreut - Essen und Erziehung bleiben dabei oft auf der Strecke.
Wie viele von diesen Aidswaisen selbst HIV-infiziert sind, ist nicht klar. "Das ist auch nicht so wichtig", sagt Hortleiterin Paulina. "Erst kommt der Hunger, danach die Krankheit", sagt die 37-Jährige und strotzt dabei nur so vor Unternehmensgeist. Die dynamische Frau aus Simbabwe hat dafür gesorgt, dass aus der anfänglichen Suppenküche eine Spiel- und Bildungsstätte wurde. 25 Freiwillige aus der Okahandja-Park-Gemeinschaft sorgen für Betreuung - und die spielerische Aufklärung über HIV. "Fußball gegen Aids" heißt eine Aktion oder auch "Jungen und Väter gegen Aids" - wobei oft "geliehene" Väter einspringen müssen. Auch die Mädchen haben ihr eigenes Nachmittagsprogramm. "Dabei klären wir sie auch über Sexualität auf, und wie sie sich am bestens gegen Aids schützen können", erklärt Paulina.
Für die studierte Erzieherin ist besonders wichtig, dass ihre Schützlinge sich auf dem Gelände des Crece frei und unbefangen bewegen können. "Es herrscht eine extreme Armut rundherum, und es gibt viele Probleme. Aber hier sollen sich die Kinder sicher fühlen und nach Herzenslust toben können."
Doch das geht nur mit vollem Magen. Gierig lecken die Kinder ihre Plastkteller blitzblank, bevor sie an den Spielgeräten im Garten hangeln, schaukeln oder wippen. Sie wissen: Für viele bleibt es heute die einzige genießbare Mahlzeit.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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