Erst lachen, dann denken: Nashorn soll kopfüber hängen
Windhoek (km) - Der Ig-Nobelpreis ist ein Absurdum – und führt dennoch jedes Jahr zu interessanten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ausgetragen vom humorvollen Wissenschaftsmagazin „Annals of Improbable Research“, sollen die nicht ganz so bekannte Spaßversion des Nobelpreises erst zum Lachen anregen, und dann zum Denken. So auch der diesjährige Preisträger in der Kategorie Transport, Wildtierarzt Robin Radcliffe von der Cornell-Universität im Staate New York, der zu Recherchezwecken in Namibia zwölf Nashörner für zehn Minuten kopfüber hängen ließ, um herauszufinden, ob diese Art des Nashorntransports mit Helikoptern schädlich für die Tiere ist. Zu Artenschutzwecken werden Nashörner zwischen Habitaten stets von einem Helikopter kopfüber hängend geflogen, Robin zufolge wurden allerdings noch nie die Folgen auf Herz, Lunge und Blutkreislauf getestet. Dies wollte Robin ändern. Die Forschungsergebnisse: Kopfüber geflogen zu werden, ist für die Nashörner sogar besser als richtig herum oder auf der Seite liegend, da die Lunge dadurch gleichmäßig mit Blut versorgt wird. Liegt das Tier zu lange auf der Seite oder auf der Brust, kann es zu einseitiger Blutversorgung der Lunge und durch sein großes Gewicht zu Muskelschäden kommen. Robin sagte auf seinen Preis hin: „Als ich zum ersten Mal vom Ig-Nobelpreis hörte, wusste ich nicht, ob ich es gut oder schlecht finde. Aber die Botschaft „Es bringt dich zum Lachen und dann zum Denken“ ist wichtig. Mehr Menschen sollten verstehen, wie viel Anstrengungen unternommen werden, um diese tollen Tiere zu retten.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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