Erstaunliches Verhalten der Löwen in der Kunene-Region
Das ursprüngliche Aub-Canyon-Rudel teilte sich in verschiedene Rudel, Halbwüchsige trennten sich vom Hauptrudel und die großen Raubkatzen sind wieder im Skelettküstenpark zu finden. Die Forschung in der Kunene-Region lieferte bisher unbekanntes Verhalten des Königs der Tiere.
Ein kleiner gelber Punkt auf der mit Steinen übersäten und vegetationslosen leicht ansteigenden Fläche neben einem trockenen Rivier (Trockenfluss). Eine Löwin verharrt regungslos und starrt zu dem Fahrzeug. Im Rivierbett grüne Bäume und Büsche sowie Binsengras. Irgendwo dort zwischen den Büschen und Gräsern müssen drei ausgewachsene Mähnenlöwen liegen. Die Signale ihrer Peilsender haben sie verraten. Die Suche geht weiter. Am Geländefahrzeug hängt ein Springbock, um die Raubkatzen anzulocken. Endlich! Etwa dreihundert Meter entfernt stehen gut getarnt zwei der Löwen. Der Springbockkadaver wird hinter dem Auto hergezogen, in den Wind. Plötzlich setzen sich die beiden mächtigen Raubkatzen in Bewegung. Es bleibt keine Zeit mehr, den Köder an einem Baum anzubinden. Knapp zehn Meter laufen sie am Fahrzeug vorbei. Ein leichter Knall und die Betäubungsspritze trifft einen der Mähnenlöwen im Brustkorb. Erschrocken springt das große Raubtier zur Seite. Sein Kumpel geht direkt auf den toten Springbock zu und legt sich auf die "Beute". Tiefes Grollen und Knurren erfüllt die Luft. Mit der Betäubungsspritze in der Seite legt sich der zweite Löwe an den Kadaver. Gierig reißen die gelben Katzen den Tierkörper auf und fressen. Ein dritter Mähnenlöwe erscheint. Tiefes Knurren erwartet den Neuankömmling. Der Kampf um den besten Platz an der Beute beginnt. Einer der Löwen zieht den Springbock unter den anderen heraus und versucht zu flüchten. Das an den Hinterbeinen der Gazelle und am Auto befestigte Seil verhindert dies. Wütendes Zerren. Das eine Männchen zeigt schon die Wirkungen des Betäubungsmittels, denn es ist schon etwas unsicher auf den Beinen. Die Anwesenheit des Fahrzeugs in nächster Nähe, der Kampf mit den Artgenossen um das Futter und der Geruch von Menschen lassen das Adrenalin durch den Körper rauschen und gegen das Betäubungsmittel wirken. Ein zweiter Pfeil trifft den Löwen. Dem zuletzt angekommenen Löwen gelingt es, den Kopf und Hals des Springbocks abzureißen. Er verschwindet in den Büschen.
Dr. Philip "Flip" Stander beschließt nach vorne zu fahren, um den verbliebenen Löwen von dem halbbetäubten Tier wegzubekommen. Mit aller Kraft versuchen 200 Kilogramm Muskeln dies zu verhindern. Unsicher auf den Beinen kommt der andere Löwe hinterher. Ein zweiter Versuch. Flip Stander dreht das Fahrzeug herum, fährt auf den Löwen zu, der erst drei Meter vor dem Auto von der Beute ablässt. Schnell schnappt er sich ein Stück Fleisch und verschwindet. Nach einer dritten Spritze aus dem Betäubungsgewehr legt sich der Löwe endlich nieder. Plötzlich taucht die Löwin auf. Sie packt sich den Rest des Springbockkadavers und verschwindet. Im letzten Licht des Tages liegt der große Mähnenlöwe des Achab-Rudels quer über einen trockenen Ast am Boden. Ihm kann nun ein neues Halsband mit Peilsender angelegt und ein Brandzeichen gegeben werden.
Forschung begann 1999
Vor wenigen Jahren war das Betäuben der Löwen in der Kunene-Region, dem ehemaligen Damaraland, nicht so einfach gewesen. Die Raubkatzen waren scheu und unheimlich vorsichtig. Tagelang dauerten damals die Suche und anschließende Versuche, die Raubkatzen nah genug an das Fahrzeug zu bekommen, um einen Betäubungspfeil abschießen zu können. Nur in der Dunkelheit der Nacht trauten sich die Großkatzen näher an den Geländewagen. Die jahrelange Forschungsarbeit hat sich bezahlt gemacht. Die Löwen haben sich an das Fahrzeug gewöhnt.
Nach etlichen Versuchen gelang es dem Raubtierexperten Dr. Flip Stander im Oktober 1999, die ersten drei Löwen des Aub-Canyon-Rudels zu betäuben und mit Peilsendern zu versehen. XPL 1, das große Männchen des Rudels, und zwei seiner Weibchen. Im Februar 2000 folgten weitere Weibchen, darunter XPL 9 und XPL 11. Zehn Halbwüchsige waren in dem Rudel, von denen sich vier, eine Löwin und drei Männchen, zum Erstaunen des Forschers wenige Monate später vom Rudel trennten. Noch nie zuvor war beobachtet worden, dass sich halbwüchsige Löwen vom Rudel trennen und erfolgreich jagen und überleben. Im Mai 2001 gelang es dem Forscher, die ersten Mitglieder des Achab-Rudels zu betäuben und mit Peilsendern zu versehen. Das Rudel bestand aus einem Männchen und zwei Löwinnen. Ein Weibchen hatte zu diesem Zeitpunkt vier etwa acht Monate alte Junge und das zweite Weibchen kurz darauf drei Junge. Erstaunlich weite Strecken legten die Löwen in diesem Teil der Namib-Wüste zurück. Im März dieses Jahres übernahmen die drei Mähnenlöwen, von denen einer am vergangenen Donnerstag betäubt wurde, das Achab-Rudel. Sie töteten das alte Männchen.
Auch der Vater der meisten Löwen in der Kunene-Region, XPL 1, wurde im Februar dieses Jahres getötet. Drei seiner Söhne, die einige Jahre zuvor mit ihren Müttern von dem Rudel abgespaltet waren, kamen zurück zum Aub-Canyon nordwestlich von Palmwag. Der alte Löwe war der Kraft der jungen Männchen nicht gewachsen.
Ein weiterer Sohn von XPL 1, der über drei Jahre mit seinen Geschwistern in der Umgebung von Puros war, kehrte vor zwei Monaten zu seinem Geburtsort in der Nähe des Aub-Canyons zurück. Seine "Familie" akzeptierte den "Fremden" nicht und er wurde getötet. Dr. Stander fand das Skelett und das Halsband mit Peilsender zwischen den Felsen.
"Allein in diesem Jahr wurden vier Löwen in der Kunene-Region von ihren Artgenossen getötet. Eine etwa fünfjährige Löwin fanden wir ebenfalls tot, aber wir kennen nicht den Grund ihres Todes", sagte Stander. Auch der Rudelführer des Hobatere-Rudels, ein etwa 18-jähriger Mähnenlöwe, der ursprünglich vom Gemsbokvlakte-Rudel im Etoscha-Nationalpark stammt, wurde von drei jungen Männchen aus dem Aub-Canyon-Rudel getötet. Als Zwölfjährigen hatte Dr. Stander den Hobatere-Löwen bei Renostervlei im westlichen Teil des Etoscha-Nationalparks wiedergefunden. Danach wanderte der riesige Löwe nach Hobatere und übernahm das dortige Rudel.
Konflikte mit Menschen
Dank der Peilsender konnten zahlreiche Wanderungen der Löwen in der Kunene-Region beobachtet werden. In fast alle Richtungen wanderten die großen Raubkatzen in der Wüste und Halbwüste. Ein Männchen wagte sich in den vergangenen Monaten nach Süden in das Huab-Rivier, weiter in das Ugab-Rivier und selbst bis in das Omaruru-River. Anfang vergangener Woche war es wieder im Huab-Rivier und Ende der Woche zurück im Ugab.
Ein Löwe des ursprünglichen Aub-Canyon-Rudels wanderte mit Geschwistern nach Norden bis an den Kunenefluss und wurde schließlich im Hartmanns-Tal von den dort lebenden Viehbesitzern geschossen. Sechs markierte Löwen, darunter zwei mit Peilsendern, wurden in den kommunalen Hegegebieten um die Hobatere-Konzession, westlich des Etoscha-Nationalparks, getötet.
Im Hoarusib-Rivier bei Puros lebt inzwischen ein 14-köpfiges Rudel, dessen ursprüngliche Löwen aus dem Aub-Canyon-Rudel stammen. Die Mitglieder des Puros-Hegegebietes sind inzwischen sehr stolz auf ihre Löwen, da sie neben den Elefanten die Haupttouristenattraktion sind. Von diesen Löwen-Rudeln wandern einige bis an die Küste. Seit über 15 Jahren sind es wieder die ersten Löwen im Skelettküsten-Park.
"Inzwischen sind im ehemaligen Damaraland und Kaokoveld wieder zwischen 70 und 120 Löwen. Viele von ihnen kennen wir noch nicht und wissen wenig über ihre Wanderungen und Verhalten", sagte Flip Stander. Aus diesem Grund sei die Forschung sehr wichtig. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge sei der Bestand jedoch gesund und am Wachsen. Es kommt zu Konflikten mit den dort lebenden Gemeinschaften, aber durch die Forschung und Zusammenarbeit der kommunalen Bevölkerung können die Löwen in den Weiten der Namib-Wüste und den Halbwüstengebieten in der Kunene-Region zu einer wertvollen Ressource werden.
Dem betäubten Löwen sollte am vergangenen Donnerstagnachmittag ein GPS-Peilsender-Halsband angelegt werden. Stander musste jedoch feststellen, dass das Halsband zu eng war. So erhielt der stattliche Löwe mit einer Schulterhöhe von 1,10 Metern nur einen neuen Peilsender. Die GPS-Peilsender-Halsbänder haben den Vorteil, dass sie nicht nur ein Signal aussenden, um den Löwen zu orten, sondern dass sie auch je nach Einstellung alle ein oder zwei Stunden den genauen Standort speichern. Per Funk kann das Halsband nach Monaten von dem Hals des Raubtieres gelöst und die Daten auf einen Computer geladen werden. Tausendmal mehr Daten über die Wanderungen werden somit gewonnen. Kosten pro Halsband: N$ 30000.
Als die Sonne hinter den Bergen versinkt, bewegt der Löwe die Augen und ab und zu fährt die Zunge über die Lippen. Er braucht noch einige Stunden, um vollständig aus der Betäubung zu erwachen.
Ein kleiner gelber Punkt auf der mit Steinen übersäten und vegetationslosen leicht ansteigenden Fläche neben einem trockenen Rivier (Trockenfluss). Eine Löwin verharrt regungslos und starrt zu dem Fahrzeug. Im Rivierbett grüne Bäume und Büsche sowie Binsengras. Irgendwo dort zwischen den Büschen und Gräsern müssen drei ausgewachsene Mähnenlöwen liegen. Die Signale ihrer Peilsender haben sie verraten. Die Suche geht weiter. Am Geländefahrzeug hängt ein Springbock, um die Raubkatzen anzulocken. Endlich! Etwa dreihundert Meter entfernt stehen gut getarnt zwei der Löwen. Der Springbockkadaver wird hinter dem Auto hergezogen, in den Wind. Plötzlich setzen sich die beiden mächtigen Raubkatzen in Bewegung. Es bleibt keine Zeit mehr, den Köder an einem Baum anzubinden. Knapp zehn Meter laufen sie am Fahrzeug vorbei. Ein leichter Knall und die Betäubungsspritze trifft einen der Mähnenlöwen im Brustkorb. Erschrocken springt das große Raubtier zur Seite. Sein Kumpel geht direkt auf den toten Springbock zu und legt sich auf die "Beute". Tiefes Grollen und Knurren erfüllt die Luft. Mit der Betäubungsspritze in der Seite legt sich der zweite Löwe an den Kadaver. Gierig reißen die gelben Katzen den Tierkörper auf und fressen. Ein dritter Mähnenlöwe erscheint. Tiefes Knurren erwartet den Neuankömmling. Der Kampf um den besten Platz an der Beute beginnt. Einer der Löwen zieht den Springbock unter den anderen heraus und versucht zu flüchten. Das an den Hinterbeinen der Gazelle und am Auto befestigte Seil verhindert dies. Wütendes Zerren. Das eine Männchen zeigt schon die Wirkungen des Betäubungsmittels, denn es ist schon etwas unsicher auf den Beinen. Die Anwesenheit des Fahrzeugs in nächster Nähe, der Kampf mit den Artgenossen um das Futter und der Geruch von Menschen lassen das Adrenalin durch den Körper rauschen und gegen das Betäubungsmittel wirken. Ein zweiter Pfeil trifft den Löwen. Dem zuletzt angekommenen Löwen gelingt es, den Kopf und Hals des Springbocks abzureißen. Er verschwindet in den Büschen.
Dr. Philip "Flip" Stander beschließt nach vorne zu fahren, um den verbliebenen Löwen von dem halbbetäubten Tier wegzubekommen. Mit aller Kraft versuchen 200 Kilogramm Muskeln dies zu verhindern. Unsicher auf den Beinen kommt der andere Löwe hinterher. Ein zweiter Versuch. Flip Stander dreht das Fahrzeug herum, fährt auf den Löwen zu, der erst drei Meter vor dem Auto von der Beute ablässt. Schnell schnappt er sich ein Stück Fleisch und verschwindet. Nach einer dritten Spritze aus dem Betäubungsgewehr legt sich der Löwe endlich nieder. Plötzlich taucht die Löwin auf. Sie packt sich den Rest des Springbockkadavers und verschwindet. Im letzten Licht des Tages liegt der große Mähnenlöwe des Achab-Rudels quer über einen trockenen Ast am Boden. Ihm kann nun ein neues Halsband mit Peilsender angelegt und ein Brandzeichen gegeben werden.
Forschung begann 1999
Vor wenigen Jahren war das Betäuben der Löwen in der Kunene-Region, dem ehemaligen Damaraland, nicht so einfach gewesen. Die Raubkatzen waren scheu und unheimlich vorsichtig. Tagelang dauerten damals die Suche und anschließende Versuche, die Raubkatzen nah genug an das Fahrzeug zu bekommen, um einen Betäubungspfeil abschießen zu können. Nur in der Dunkelheit der Nacht trauten sich die Großkatzen näher an den Geländewagen. Die jahrelange Forschungsarbeit hat sich bezahlt gemacht. Die Löwen haben sich an das Fahrzeug gewöhnt.
Nach etlichen Versuchen gelang es dem Raubtierexperten Dr. Flip Stander im Oktober 1999, die ersten drei Löwen des Aub-Canyon-Rudels zu betäuben und mit Peilsendern zu versehen. XPL 1, das große Männchen des Rudels, und zwei seiner Weibchen. Im Februar 2000 folgten weitere Weibchen, darunter XPL 9 und XPL 11. Zehn Halbwüchsige waren in dem Rudel, von denen sich vier, eine Löwin und drei Männchen, zum Erstaunen des Forschers wenige Monate später vom Rudel trennten. Noch nie zuvor war beobachtet worden, dass sich halbwüchsige Löwen vom Rudel trennen und erfolgreich jagen und überleben. Im Mai 2001 gelang es dem Forscher, die ersten Mitglieder des Achab-Rudels zu betäuben und mit Peilsendern zu versehen. Das Rudel bestand aus einem Männchen und zwei Löwinnen. Ein Weibchen hatte zu diesem Zeitpunkt vier etwa acht Monate alte Junge und das zweite Weibchen kurz darauf drei Junge. Erstaunlich weite Strecken legten die Löwen in diesem Teil der Namib-Wüste zurück. Im März dieses Jahres übernahmen die drei Mähnenlöwen, von denen einer am vergangenen Donnerstag betäubt wurde, das Achab-Rudel. Sie töteten das alte Männchen.
Auch der Vater der meisten Löwen in der Kunene-Region, XPL 1, wurde im Februar dieses Jahres getötet. Drei seiner Söhne, die einige Jahre zuvor mit ihren Müttern von dem Rudel abgespaltet waren, kamen zurück zum Aub-Canyon nordwestlich von Palmwag. Der alte Löwe war der Kraft der jungen Männchen nicht gewachsen.
Ein weiterer Sohn von XPL 1, der über drei Jahre mit seinen Geschwistern in der Umgebung von Puros war, kehrte vor zwei Monaten zu seinem Geburtsort in der Nähe des Aub-Canyons zurück. Seine "Familie" akzeptierte den "Fremden" nicht und er wurde getötet. Dr. Stander fand das Skelett und das Halsband mit Peilsender zwischen den Felsen.
"Allein in diesem Jahr wurden vier Löwen in der Kunene-Region von ihren Artgenossen getötet. Eine etwa fünfjährige Löwin fanden wir ebenfalls tot, aber wir kennen nicht den Grund ihres Todes", sagte Stander. Auch der Rudelführer des Hobatere-Rudels, ein etwa 18-jähriger Mähnenlöwe, der ursprünglich vom Gemsbokvlakte-Rudel im Etoscha-Nationalpark stammt, wurde von drei jungen Männchen aus dem Aub-Canyon-Rudel getötet. Als Zwölfjährigen hatte Dr. Stander den Hobatere-Löwen bei Renostervlei im westlichen Teil des Etoscha-Nationalparks wiedergefunden. Danach wanderte der riesige Löwe nach Hobatere und übernahm das dortige Rudel.
Konflikte mit Menschen
Dank der Peilsender konnten zahlreiche Wanderungen der Löwen in der Kunene-Region beobachtet werden. In fast alle Richtungen wanderten die großen Raubkatzen in der Wüste und Halbwüste. Ein Männchen wagte sich in den vergangenen Monaten nach Süden in das Huab-Rivier, weiter in das Ugab-Rivier und selbst bis in das Omaruru-River. Anfang vergangener Woche war es wieder im Huab-Rivier und Ende der Woche zurück im Ugab.
Ein Löwe des ursprünglichen Aub-Canyon-Rudels wanderte mit Geschwistern nach Norden bis an den Kunenefluss und wurde schließlich im Hartmanns-Tal von den dort lebenden Viehbesitzern geschossen. Sechs markierte Löwen, darunter zwei mit Peilsendern, wurden in den kommunalen Hegegebieten um die Hobatere-Konzession, westlich des Etoscha-Nationalparks, getötet.
Im Hoarusib-Rivier bei Puros lebt inzwischen ein 14-köpfiges Rudel, dessen ursprüngliche Löwen aus dem Aub-Canyon-Rudel stammen. Die Mitglieder des Puros-Hegegebietes sind inzwischen sehr stolz auf ihre Löwen, da sie neben den Elefanten die Haupttouristenattraktion sind. Von diesen Löwen-Rudeln wandern einige bis an die Küste. Seit über 15 Jahren sind es wieder die ersten Löwen im Skelettküsten-Park.
"Inzwischen sind im ehemaligen Damaraland und Kaokoveld wieder zwischen 70 und 120 Löwen. Viele von ihnen kennen wir noch nicht und wissen wenig über ihre Wanderungen und Verhalten", sagte Flip Stander. Aus diesem Grund sei die Forschung sehr wichtig. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge sei der Bestand jedoch gesund und am Wachsen. Es kommt zu Konflikten mit den dort lebenden Gemeinschaften, aber durch die Forschung und Zusammenarbeit der kommunalen Bevölkerung können die Löwen in den Weiten der Namib-Wüste und den Halbwüstengebieten in der Kunene-Region zu einer wertvollen Ressource werden.
Dem betäubten Löwen sollte am vergangenen Donnerstagnachmittag ein GPS-Peilsender-Halsband angelegt werden. Stander musste jedoch feststellen, dass das Halsband zu eng war. So erhielt der stattliche Löwe mit einer Schulterhöhe von 1,10 Metern nur einen neuen Peilsender. Die GPS-Peilsender-Halsbänder haben den Vorteil, dass sie nicht nur ein Signal aussenden, um den Löwen zu orten, sondern dass sie auch je nach Einstellung alle ein oder zwei Stunden den genauen Standort speichern. Per Funk kann das Halsband nach Monaten von dem Hals des Raubtieres gelöst und die Daten auf einen Computer geladen werden. Tausendmal mehr Daten über die Wanderungen werden somit gewonnen. Kosten pro Halsband: N$ 30000.
Als die Sonne hinter den Bergen versinkt, bewegt der Löwe die Augen und ab und zu fährt die Zunge über die Lippen. Er braucht noch einige Stunden, um vollständig aus der Betäubung zu erwachen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen