Erste Saisonniederlage für Tigers
Von Robby Echelmeyer, Windhoek
Der Tigers FC hat in der namibischen Fußball-Premierliga (NPL) seinen Vorsprung an der Tabellenspitze verteidigt. Sieben Spieltage vor Saisonende beträgt der Rückstand von Black Africa (BA) wie vor dem Wochenende neun Punkte. Zwar gewann der Verfolger am Samstagnachmittag im Sam-Nujoma-Stadion das direkte Duell gegen den bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter überraschend deutlich mit 3:0, einen Tag später jedoch zogen die Schwarz-Roten in einem weiteren Derby auf dem Kunstrasenplatz in Windhoek-Katutura gegen die African Stars mit 0:2 den Kürzeren. Die „Tiger“ stellten unterdessen mit einem 1:0-Heimerfolg über die aus Rehoboth angereisten Flamingoes ihren alten Neun-Punkte-Vorsprung wieder her.
„Ich wusste, dass die Serie irgendwann reißen würde. Nach so vielen Spielen ohne Niederlage hat sich bei uns ein gewisser Schlendrian eingeschlichen, was in dieser Phase der Saison sehr gefährlich ist. Enttäuschend war heute vor allem, wie wir uns präsentiert haben. Ein 0:3 ist nicht akzeptabel“, sagte Tigers-Coach Brian Isaacs zum ernüchternden Ausgang des Top-Duells. Doppeltorschütze Roger Katjiteo (34. Minute/85.) und Dynamo Fredericks (42.) entschieden die Partie mit ihren Treffern zu Gunsten von Black Africa. Die Tigers mussten somit zum ersten Mal seit saisonübergreifend 22 Begegnungen wieder als Verlierer den Platz verlassen.
„Wir haben heute gezeigt, dass wir ihnen qualitativ in nichts nachstehen. Diesen Nachweis waren wir uns selbst schuldig“, kommentierte BA-Trainer Nicholas „Woody“ Jacobs den starken Auftritt seiner Mannschaft. Doch 22 Stunden später konnte der Tabellenzweite nicht an die Leistung des Vortags anknüpfen. Dank später Treffer von Edwin Korukuve (77.) und Godwin Jena (83.) nahmen so die African Stars gegen ihren Erzrivalen erfolgreich Revanche für die 0:1-Hinspielpleite.
Zuvor hatten die Tigers den Hoffnungen der Flamingoes auf den Klassenerhalt einen weiteren Dämpfer versetzt. Gustav Isaak (70.) sorgte dafür, dass der NPL-Primus das Schlusslicht wie schon in der Hinrunde mit 1:0 besiegte. „Die Jungs haben toll auf die Niederlage gegen BA reagiert. Es war wohl ein Weckruf zur rechten Zeit“, befand Isaacs.
Die Flamingoes hatten tags zuvor gegen die African Stars verloren (1:3) und taumeln nach nunmehr sechs sieglosen Spielen in Folge dem direkten Wiederabstieg entgegen. Bei 17 Punkten auf dem Konto beträgt ihr Rückstand auf das rettende Ufer zwar vorerst weiterhin sechs Zähler. Allerdings haben mit Julinho Sporting (17 Punkte), dem Civics FC (23), den United Stars (24) und den Young Chiefs (25) vier der fünf Hauptkonkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib noch jeweils zwei Spiele in der Hinterhand.
Die an 14. Stelle rangierenden Citizens (21) feierten am Sonntag in Walvis Bay einen 2:1-Erfolg beim Tabellenzehnten Eleven Arrows, der sich mit seinen 27 Zählern auch noch nicht in Sicherheit wiegen darf. Vor der Niederlage gegen die Citizens waren die „elf Pfeile“ schon beim 0:1 gegen die in Otjiwarongo beheimateten Mighty Gunners leer ausgegangen. Ihr deutlich besser aufgelegter Lokalrivale Blue Waters fuhr dagegen am vergangenen Wochenende vor heimischer Kulisse wie die African Stars die Maximalausbeute von sechs Punkten ein. Dem 2:0 gegen die Citizens ließen die Hafenstädter ein 3:1 gegen die Gunners folgen. Mit nunmehr 35 Zählern ist die Auswahl von Interimscoach Armando Pedro an den spielfreien Orlando Pirates (beide 33) und den Gunners vorbei auf Platz vier geklettert.
Den dritten Rang hinter den Tigers (54) und Black Africa (45) haben die African Stars (35) mit ihren Saisonsiegen neun und zehn zumindest vorübergehend von den Orlando Pirates erobert. Die Buccaneers können aber bereits am kommenden Wochenende zurückschlagen, wenn die Spieltage 22 und 23 mit insgesamt acht Begegnungen in Windhoek und Rundu abgeschlossen werden. Sollten die „Piraten“ aus ihren Heimpartien gegen die abstiegsbedrohten Young Chiefs und Rundu Chiefs mindestens zwei Punkte holen, würden sie die Stars wieder überholen.
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Allgemeine Zeitung
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