Erste-Welt-Technik für ein 3. Welt Land
Windhoek - Der Ansturm auf die Veranstaltung der Road Fund Administration, RFA, also der Straßen-Fonds-Verwaltung im Windhoek Country Resort war groß. So groß, dass noch zehn Minuten nach dem offiziellen Beginn die Stuhlreihen um ein Erhebliches aufgestockt werden mussten. Damit hatten die Vertreter der RFA nicht gerechnet - und vielleicht auch nicht mit den kritischen Stimmen ihrer zahlreich erschienen Gäste. Die so genannten "Mass Distance Charges", kurz MDC, stellen die vierte Stufe des Road Fund Administration Gesetzes von 1999 dar. Seither wurden "Cross Border Charges", "Annual Licence Fees" sowie "Fuel Levy" erhoben und ab April kommt die MDC dazu. Der Hintergrund für diese Steuer ist eine einfach gestrickte Rechnung. Schwere Fahrzeuge, wie große Transporter und Lastwagen, beanspruchen die Straßen des namibischen Verkehrsnetzes mehr, als kleinere Fahrzeuge. Deshalb sollen die Besitzer dieser "heavy vehicles" mehr für die Straßennutzung zahlen, so Arthur Loftie-Eaton, Projektmanager der RFA für den Bereich MDC. Mit dem Geld werde dann die Infrastruktur Namibias instand gehalten. Schließlich sei diese in der gesamten Staatengemeinschaft des südlichen Afrikas, SADC, am besten entwickelt und erhalten. "Und das hat seinen Preis", so Loftie-Eaton. Einen Preis, den viele der Anwesenden nicht oder nur bedingt zahlen wollen. Das Publikum, das sich zu einem großen Teil aus Farmern und Unternehmern zusammensetzte, konnte die Pläne der RFA nicht nachvollziehen. Zu schnell werde der Plan über das Knie gebrochen. Zudem sähen sich Unternehmer, die beispielsweise nur einen "Sieben-Tonner" besäßen, nun einer weiteren ungemein hohen finanziellen Belastung ausgesetzt, war ein kritischer Besucher zu vernehmen. Die baldige Einführung eines GPS-basierten Mautsystems, wie es ähnlich nach einer langen Hängepartie erst kürzlich in Deutschland eingeführt worden ist, wurde ebenfalls bemängelt. "Das ist Erste-Welt-Technik in einem Dritte-Welt-Land, das Namibia nach wie vor ist", so eine aufgebrachte Wortmeldung. Loftie-Eaton und die weiteren Vertreter der RFA waren sichtlich um Aufklärung bemüht und stellten einen gemeinsamen Nutzen für alle in den Vordergrund. Die nächsten Informationsveranstaltungen der RFA zum Thema "MDC" finden wie folgt statt:
Keetmanshoop, Montag, 27. März, 11.00 Uhr, Canyon Hotel, Warmbader Straße
Walvis Bay, Dienstag 28. März, 9.00 Uhr, Atlantic Hotel, Sam Nujoma Avenue
Oshakati, Mittwoch, 29. März, 9.00 Uhr, Oshakati Country Lodge, Mandume Avenue
Rundu, Donnerstag, 30. März, 9.00 Uhr, Oshamare River Lodge, Maria Mwengere Straße
Keetmanshoop, Montag, 27. März, 11.00 Uhr, Canyon Hotel, Warmbader Straße
Walvis Bay, Dienstag 28. März, 9.00 Uhr, Atlantic Hotel, Sam Nujoma Avenue
Oshakati, Mittwoch, 29. März, 9.00 Uhr, Oshakati Country Lodge, Mandume Avenue
Rundu, Donnerstag, 30. März, 9.00 Uhr, Oshamare River Lodge, Maria Mwengere Straße
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen