Erste Zweifel am Windpark-Riesenprojekt
Das namibisch-niederländische Kooperationsunternehmen Aeolus wurde vom niederländischen Unternehmer Leo van Gastel (Chef von Aeolus Associated) und der United Africa Group unter Haddis Tilahun gegründet und hatte im April dieses Jahres vom Energieministerium eine Lizenz zur Stromerzeugung erhalten. Nach den Plänen sollen bereits im kommenden Jahr 102 Windturbinen an der Küste installiert werden und Strom liefern (AZ berichtete).
Die Stromkaufvereinbarung ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass erzeugte Energie in das nationale Netz eingespeist werden kann. Bei Projekten dieser Größenordnung sollte angenommen werden können, dass Entwickler erst ein PPA abschließen sowie einen Preis für die produzierte Energie verhandeln und sich danach um Finanzierungs- und Konstruktionsfragen kümmern. Die fehlende Vereinbarung nährt die Zweifel von niederländischen und hiesigen Experten an dem Vorhaben. Manche halten den geplanten Windpark für zu groß. Weiterhin stelle sich etwa die Frage, wie viel unregelmäßige Stromlieferung das namibische Versorgungssystem vertragen und ausgleichen könne. Denn wenngleich die namibische Küste über recht gute Windbedingungen verfüge, gibt es natürlich auch windstille Tage.
Weitere Detailinformationen zu dem Projekt sind rar. Wie Ger Kegge, niederländischer Honorarkonsul in Namibia, auf AZ-Nachfrage sagte, habe der vorgesehene Lieferant Emergya Wind Technologies (EWT) aus den Niederlanden im eigenen Land offenbar einen Antrag auf finanzielle Unterstützung bei der Agentur Oret gestellt. Ob bereits ein Zuschuss bewilligt wurde, sei jedoch nicht klar. Beim Internetauftritt von EWT sucht man vergeblich nach Information über das Großprojekt in Namibia. Mehrfache Versuche, Haddis Tilahun von der United Africa Group für weitere Auskünfte zu erreichen, verliefen in den vergangenen Tagen ergebnislos.
Mit 300 Millionen Namibia-Dollar werde die niederländische Regierung laut Aeolus Power Generation Namibia die Gesamtinvestitionskosten in Höhe von 1,1 Milliarden Namibia-Dollar unterstützen. 92 MW Kapazität sollen laut van Gastel an der Küste Namibias installiert werden. Dafür müsste jede Turbine knapp 900 kW produzieren - das absolute Produktionsmaximum. Die Effizienz von Windturbinen hängt laut Expertenangaben vor allem von der Windgeschwindigkeit ab und bewegt sich normalerweise bei durchschnittlich 25 bis 35 Prozent. Vor Lüderitzbucht, wo die Mehrzahl der Turbinen installiert werden soll, sind dies etwa 30 Prozent der installierten Kapazität. Die Frage, ob die namibische Strominfrastruktur mit der gelieferten Energie ohne Probleme umgehen kann, wurde noch nicht beantwortet. In Europa beispielsweise bestehen ein dichtes Stromleitungsnetz und ein beachtlicher grenzüberschreitender Energieaustausch, so dass Angebotsunterschiede leichter verteilt werden können. Diese Bedingungen sind in Namibia nicht gegeben.
Auf konventionelle Art oder mit erneuerbaren Energien bemühen sich derzeit viele Länder im südlichen Afrika, den bei der Stromerzeugung und -versorgung verlorenen Boden wieder gutzumachen. An allen Ecken und Enden wird gebaut: Südafrika baut ein Kern- und ein Kohlekraftwerk, Botswana prüft ein Wasserkraftwerk, in Namibia läuft eine Studie für ein weiteres Kohlekraft, gemeinsam mit Angola prüft das Land ein Wasserkraftwerk in den Bainesbergen und auch über kleinere Wasserkraftwerke am Oranjefluss werden Gespräche geführt. All diese Bemühungen könnten schon in wenigen Jahren in Überkapazitäten münden.
Die Stromkaufvereinbarung ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass erzeugte Energie in das nationale Netz eingespeist werden kann. Bei Projekten dieser Größenordnung sollte angenommen werden können, dass Entwickler erst ein PPA abschließen sowie einen Preis für die produzierte Energie verhandeln und sich danach um Finanzierungs- und Konstruktionsfragen kümmern. Die fehlende Vereinbarung nährt die Zweifel von niederländischen und hiesigen Experten an dem Vorhaben. Manche halten den geplanten Windpark für zu groß. Weiterhin stelle sich etwa die Frage, wie viel unregelmäßige Stromlieferung das namibische Versorgungssystem vertragen und ausgleichen könne. Denn wenngleich die namibische Küste über recht gute Windbedingungen verfüge, gibt es natürlich auch windstille Tage.
Weitere Detailinformationen zu dem Projekt sind rar. Wie Ger Kegge, niederländischer Honorarkonsul in Namibia, auf AZ-Nachfrage sagte, habe der vorgesehene Lieferant Emergya Wind Technologies (EWT) aus den Niederlanden im eigenen Land offenbar einen Antrag auf finanzielle Unterstützung bei der Agentur Oret gestellt. Ob bereits ein Zuschuss bewilligt wurde, sei jedoch nicht klar. Beim Internetauftritt von EWT sucht man vergeblich nach Information über das Großprojekt in Namibia. Mehrfache Versuche, Haddis Tilahun von der United Africa Group für weitere Auskünfte zu erreichen, verliefen in den vergangenen Tagen ergebnislos.
Mit 300 Millionen Namibia-Dollar werde die niederländische Regierung laut Aeolus Power Generation Namibia die Gesamtinvestitionskosten in Höhe von 1,1 Milliarden Namibia-Dollar unterstützen. 92 MW Kapazität sollen laut van Gastel an der Küste Namibias installiert werden. Dafür müsste jede Turbine knapp 900 kW produzieren - das absolute Produktionsmaximum. Die Effizienz von Windturbinen hängt laut Expertenangaben vor allem von der Windgeschwindigkeit ab und bewegt sich normalerweise bei durchschnittlich 25 bis 35 Prozent. Vor Lüderitzbucht, wo die Mehrzahl der Turbinen installiert werden soll, sind dies etwa 30 Prozent der installierten Kapazität. Die Frage, ob die namibische Strominfrastruktur mit der gelieferten Energie ohne Probleme umgehen kann, wurde noch nicht beantwortet. In Europa beispielsweise bestehen ein dichtes Stromleitungsnetz und ein beachtlicher grenzüberschreitender Energieaustausch, so dass Angebotsunterschiede leichter verteilt werden können. Diese Bedingungen sind in Namibia nicht gegeben.
Auf konventionelle Art oder mit erneuerbaren Energien bemühen sich derzeit viele Länder im südlichen Afrika, den bei der Stromerzeugung und -versorgung verlorenen Boden wieder gutzumachen. An allen Ecken und Enden wird gebaut: Südafrika baut ein Kern- und ein Kohlekraftwerk, Botswana prüft ein Wasserkraftwerk, in Namibia läuft eine Studie für ein weiteres Kohlekraft, gemeinsam mit Angola prüft das Land ein Wasserkraftwerk in den Bainesbergen und auch über kleinere Wasserkraftwerke am Oranjefluss werden Gespräche geführt. All diese Bemühungen könnten schon in wenigen Jahren in Überkapazitäten münden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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