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Erstmals Farbringe für Hardaps Pelikane

Pelikanküken beim Hardap-Damm wurden in diesem Jahr erstmals mit Farbringen versehen, um besser festzustellen zu können, wohin die Vögel ziehen. Gleichzeitig nahm eine Forscherin aus Kapstadt Blutproben, um herauszufinden, ob die drei Brutkolonien im südlichen Afrika miteinander verwandt sind.

Hardap - Vorsichtig wird die Nadel wenige Millimeter unter die schuppige Haut am Bein in die Vene geschoben. Einige Tropfen Blut werden mit einer Spritze entnommen und in zwei kleine Ampullen gefüllt. Es folgt ein Abstrich aus dem vordersten Teil der Luftröhre sowie einer aus der Kloake des Pelikankükens. Am rechten Bein des Jungvogels wurde bereits ein nummerierter Metallring angebracht und ein grünroter Farbring mit zwei Buchstaben am linken Bein. Schnell werden noch der Flügel, Schnabel und Fuß des Kükens vermessen, bevor es wieder auf der Insel mitten im Hardap-Damm freigelassen wird. Von 30 der insgesamt 56 Anfang Mai dieses Jahres beringten Pelikanküken nahm die Forscherin Marta de Ponte Machado Blutproben und Abstriche. Pelikane sind das Thema ihrer Doktorarbeit an der Universität Kapstadt. Eine der Blutproben soll in Stellenbosch ausgewertet werden, um mit Hilfe eines Gentests festzustellen, ob die drei Brutkolonien im südlichen Afrika Kontakt miteinander haben. In Namibia brüten Pelikane auf einer Insel im Hardap-Damm und auf der Guanoplattform bei Walvis Bay. Manchmal ziehen sie in guten Regenjahren auch Junge in der Etoscha-Pfanne auf. Eine große Brutkolonie befindet sich auf der Dassen-Insel bei Kapstadt und eine dritte im Feuchtgebiet St. Lucia in der Provinz KwaZulu-Natal in Südafrika. "Namibias Pelikane sind einmalig, da sie sich natürlich ernähren und nicht von menschlichen Abfällen Gebrauch machen", sagte de Ponte Machado. Die Pelikane von der Dassen-Insel sind hauptsächlich bei einer Schweinefarm in der Kapprovinz zu finden, wo sie sich von Hühnerfleisch ernähren, welches an die Schweine verfüttert wird.

In den vergangenen zwei Jahren wurden Pelikanküken erstmals in Hardap beringt. Diese wurden nur mit einem nummerierten Metallring versehen. Einer der im Mai 2004 beringten Vögel wurde im Februar 2005 tot in der Swakopmündung gefunden. Ein im Mai vergangenen Jahres beringter Jungvogel wurde im Juli 2005 beim Damm auf der Farm Monte Christo außerhalb Windhoeks gesichtet und ein weiterer im Oktober tot im Ost-Caprivi gefunden (AZ berichtete). Dies zeigte, dass die Pelikane, die in Hardap brüten, nach Swakopmund quer über die Namib-Wüste wandern, nach Norden und Nordosten, bis in den Caprivi ziehen. Es wird vermutet, dass die großen Vögel auch vom Hardap-Damm in die Okawango-Sümpfe in Botswana ziehen, aber bisher liegen noch keine Beweise vor. "Mit Hilfe der Farbringe werden die markierten Vögel hoffentlich eher entdeckt und gemeldet", sagte Holger Kolberg von der Forschungsabteilung des Ministeriums für Umwelt und Tourismus. Dass sich Namibias Pelikane mit denen aus Südafrika in Botswana treffen, sei nicht ausgeschlossen, sagte de Ponte. Ein im Kap im Januar 2004 beringter Vogel wurde im Oktober desselben Jahres in Botswana gesichtet, über 2000 Kilometer vom Beringungsort entfernt. Gentests sollen nun belegen, ob Namibias Pelikane auch im Kap oder KwaZulu-Natal brüten.

An verschiedenen anderen Universitäten sollen die Abstriche aus Luftröhre und Kloake genutzt werden, um festzustellen, ob die hiesigen Vogelküken Krankheiten haben und welche Mikroorganismen sich in dieser Kolonie befinden.

Erstaunlich war, dass die Pelikanküken auf der Insel im Hardap-Damm sehr viel älter waren, als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr. Trotz des hohen Wasserspiegels des größten Stausees in Namibia scheinen die Pelikane genügend Futter für ihre Jungen zu finden. Experten waren der Meinung, dass tieferes Wasser zu möglichen Schwierigkeiten führen würde, da Pelikane in seichten Gewässern auf Fischfang gehen. Im Augenblick ist der Hardap-Damm 72,2 Prozent voll, im vergangenen Jahr zur gleichen Zeit waren es 57,5 Prozent seines Fassungsvermögens. Schätzungsweise 400 Pelikanküken befinden sich zurzeit auf der Insel. Neben den Pelikanen brüten augenblicklich auch Löffler, Grau- und Schwarzkopfreiher auf der Insel sowie Weißbrustkormorane. Einige Löffler- und Reiherküken wurden ebenfalls beringt, teilweise mit grünem Farbring mit weißen Buchstaben. Kolberg zufolge sei es wichtig, dass die Vögel nicht gestört werden. Aus diesem Grund ist es verboten auf die Insel zu gehen oder sich dieser mit Booten zu nähern. Der Hardap-Damm scheint der Hauptbrutplatz für Pelikane in Namibia zu sein.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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