Erziehungswesen in der Krise
Windhoek - "Die geringe Versetzungsquote (an Schulen) gibt weiterhin Anlass zu großer Sorge", räumte Iyambo jetzt bei der Vorstellung des Erziehungsetats im Parlament ein. Die hohe Wiederholungsrate führe bei Eltern und Schülern gleichermaßen zu "Frustration und Verärgerung" und habe zu dem "Boykott" von Schulen beigetragen, deren Unterrichtsniveau besonders niedrig sei.
Angesichts dieser Entwicklung müsse dringend Ursachenforschung betrieben und die Frage beantwortet werden, warum "die Versetzungsquote sowohl an Grundschulen wie auch an Hochschulen so erschreckend niedrig ist". Ein möglicher Grund für diesen Missstand könnte Iyambo zufolge darin liegen, dass Schüler überfordert seien, weil sie "zu viele Fächer" pro Jahr belegen müssten. Außerdem herrsche die weit verbreitete Meinung vor, dass viele Lehrer weder willens noch fähig seien, die vorgeschriebene Unterrichtsmaterie angemessen zu vermitteln.
Nach Einschätzung des Erziehungsministers sind jedoch weniger die Pädagogen, als vielmehr das Desinteresse der Eltern an der Bildungsmisere im Lande schuld. Demnach forderte er alle Eltern auf, sich aktiv an der Erziehung ihrer Kinder zu beteiligen und bei diesen frühzeitig Werte wie Disziplin, Einsatz und Ehrgeiz zu verinnerlichen. "Eltern haben die moralische und rechtliche Pflicht dafür zu sorgen, dass ihre Kinder am Unterricht teilnehmen", sagte Iyambo und ergänzte: "Der Anblick von Kindern, die während der Schulzeit ziellos auf der Straße umherirren ist unerträglich und es ist höchste Zeit, dass Eltern in die Verantwortung genommen werden."
Das Ausmaß der Bildungskrise machte Iyambo anhand von Statistiken deutlich, die er als "alarmierend" bezeichnete. Danach haben 11,4 Prozent aller Schüler in den Klassen acht bis 11 im vergangenen Jahr das Klassenziel verfehlt. In Zahlen ausgedrückt bedeute dies, dass 19268 von 169390 Kindern an hiesigen Oberschulen 2009 nicht versetzt worden seien. Noch größer ist laut Iyambo die Anzahl Schulversager in den Unterstufen wo zum Beispiel in Grad 5 rund 23 Prozent aller Schüler sitzen geblieben seien.
Einen Grund dafür machte Iyambo in der kontinuierlich wachsenden Anzahl Schüler aus. Dies habe dazu geführt, dass die Schülerzahl in vielen Landesteilen die Kapazität der Bildungseinrichtungen übersteige. Außerdem habe der Zuwachs an Schülern und Studenten von 577290 im Jahre 2008 auf 585471 im darauf folgenden Jahr die finanziellen Ressourcen des Ministeriums stark strapaziert. Deshalb sei es nur begrenzt gelungen, durch finanzielle Anreize zusätzliche Lehrer zu rekrutieren und für diese Unterkünfte in ländlichen Gebieten zu errichten.
Das Bildungsministerium beschäftigt derzeit 21607 Pädagogen und macht mit 6,5 Milliarden (oder 23,5 Prozent) den größten Ausgabenposten im Haushaltsentwurf aus. Davon sind Iyambo zufolge 5,9 Milliarden N$ (oder 92,3 Prozent) für Betriebsausgaben veranschlagt, was wenig Spielraum für "Entwicklungsprojekte" lasse.
Trotz der finanziellen Zwänge sei es mit Unterstützung aus Geberländern gelungen, im vergangenen Finanzjahr 219 neue Klassenzimmer, sowie 96 Unterkünfte für Schüler und elf Wohnungen für Erzieher zu errichten, 192 Bildungseinrichtungen zu renovieren und sechs neue Schullabore einzurichten.
Angesichts dieser Entwicklung müsse dringend Ursachenforschung betrieben und die Frage beantwortet werden, warum "die Versetzungsquote sowohl an Grundschulen wie auch an Hochschulen so erschreckend niedrig ist". Ein möglicher Grund für diesen Missstand könnte Iyambo zufolge darin liegen, dass Schüler überfordert seien, weil sie "zu viele Fächer" pro Jahr belegen müssten. Außerdem herrsche die weit verbreitete Meinung vor, dass viele Lehrer weder willens noch fähig seien, die vorgeschriebene Unterrichtsmaterie angemessen zu vermitteln.
Nach Einschätzung des Erziehungsministers sind jedoch weniger die Pädagogen, als vielmehr das Desinteresse der Eltern an der Bildungsmisere im Lande schuld. Demnach forderte er alle Eltern auf, sich aktiv an der Erziehung ihrer Kinder zu beteiligen und bei diesen frühzeitig Werte wie Disziplin, Einsatz und Ehrgeiz zu verinnerlichen. "Eltern haben die moralische und rechtliche Pflicht dafür zu sorgen, dass ihre Kinder am Unterricht teilnehmen", sagte Iyambo und ergänzte: "Der Anblick von Kindern, die während der Schulzeit ziellos auf der Straße umherirren ist unerträglich und es ist höchste Zeit, dass Eltern in die Verantwortung genommen werden."
Das Ausmaß der Bildungskrise machte Iyambo anhand von Statistiken deutlich, die er als "alarmierend" bezeichnete. Danach haben 11,4 Prozent aller Schüler in den Klassen acht bis 11 im vergangenen Jahr das Klassenziel verfehlt. In Zahlen ausgedrückt bedeute dies, dass 19268 von 169390 Kindern an hiesigen Oberschulen 2009 nicht versetzt worden seien. Noch größer ist laut Iyambo die Anzahl Schulversager in den Unterstufen wo zum Beispiel in Grad 5 rund 23 Prozent aller Schüler sitzen geblieben seien.
Einen Grund dafür machte Iyambo in der kontinuierlich wachsenden Anzahl Schüler aus. Dies habe dazu geführt, dass die Schülerzahl in vielen Landesteilen die Kapazität der Bildungseinrichtungen übersteige. Außerdem habe der Zuwachs an Schülern und Studenten von 577290 im Jahre 2008 auf 585471 im darauf folgenden Jahr die finanziellen Ressourcen des Ministeriums stark strapaziert. Deshalb sei es nur begrenzt gelungen, durch finanzielle Anreize zusätzliche Lehrer zu rekrutieren und für diese Unterkünfte in ländlichen Gebieten zu errichten.
Das Bildungsministerium beschäftigt derzeit 21607 Pädagogen und macht mit 6,5 Milliarden (oder 23,5 Prozent) den größten Ausgabenposten im Haushaltsentwurf aus. Davon sind Iyambo zufolge 5,9 Milliarden N$ (oder 92,3 Prozent) für Betriebsausgaben veranschlagt, was wenig Spielraum für "Entwicklungsprojekte" lasse.
Trotz der finanziellen Zwänge sei es mit Unterstützung aus Geberländern gelungen, im vergangenen Finanzjahr 219 neue Klassenzimmer, sowie 96 Unterkünfte für Schüler und elf Wohnungen für Erzieher zu errichten, 192 Bildungseinrichtungen zu renovieren und sechs neue Schullabore einzurichten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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