„Es ist für alle“
Kinder als Zukunft Namibias
Es ist schon immer mein Wunsch gewesen, nach dem Abitur eine Zeit lang in einem sozialen Projekt zu arbeiten, welches bedürftige Kinder unterstützt, um so vor Ort einen Beitrag zu leisten“, sagt Lena Palm. Durch diverse Reisen durch das südliche Afrika zusammen mit ihrer Mutter Petra Bauer fühlte sie sich bereits mit dem Kontinent vertraut. Bei Recherchen im Internet stieß sie schließlich auf das Wadadee-Haus und das Kinderheim „Baby Haven“ in Windhoek, die daraufhin im kommenden halben Jahr zu ihrem Zuhause und Arbeitsplatz wurden. „Ich begleitete HIV-positive Kinder oft ins Krankenhaus zu ihren Untersuchungen. Es gab Tage, da gab es kaum genug zu essen für alle“, erinnert sich Palm. Die Offenheit und Lebensfreude der Kinder fand sie daher besonders beeindruckend. Sie bekam einen anderen Blick auf die Welt. „Die Armut, das Leid und besonders die Krankheit der Kinder haben mich tief berührt und verändert“, gibt die 22-Jährige zu. Als sich das Ende ihres sozialen Aufenthalts näherte, hatte die damalige Abiturientin den Kindern schon einige Worte in Englisch beibringen können. Doch das reichte ihr nicht. „Der Gedanke, die Kinder zurückzulassen, während ich ein Leben in Deutschland führte, wo es mir an nichts fehlt, machte mich unglücklich“, berichtet sie. Schließlich konnte sie auch ihre Mutter für die Gründung eines wohltätigen Vereins begeistern. Anfang 2015 war es dann so weit. Mit der Hilfe von Freiwilligen und Spenden konnten sie das Kinderheim renovieren. Bei ihnen ist der Name Programm: „Wadadee“ stammt aus der Sprache der Damara und bedeutet übersetzt in etwa „es ist für alle“ oder „alle sind willkommen“.
Der gemeinnützige deutsche Verein möchte bedürftigen Kindern in Namibia eine Zukunft bieten. Dafür unterstützen die acht Gründungsmitglieder verschiedene Projekte in Katutura. Zu den insgesamt fünf geförderten Organisationen zählt unter anderem auch das Kinderheim „Hope Village“, das sich insbesondere um HIV- und AIDS- Waisen kümmert. Zurzeit leben dort über 80 Mädchen und Jungen im Alter von null bis achtzehn Jahren. Der deutsche Verein hilft den zwölf Betreuerinnen, auch liebevoll „Mommies“ genannt, durch die Vermittlung von Freiwilligen. Darüber hinaus setzt er sich für Einzelschicksale ein und ermöglichte einem Waisenkind beispielsweise so eine lebenswichtige Operation in Deutschland. In der „Love your neighbour“-Vorschule unterstützen Mutter und Tochter die Leiterin Alida Swartz. Seit 1991 spielt, lernt und singt sie mit den Kindern. Anfangs waren es 50, inzwischen sind es 300. Die Idee überkam sie eines Tages, als sie mit ihrem Ehemann an einem Grillplatz saß und Kapana aß. „Ich habe beobachtet, wie ein Kind über die Straße lief, um sich gegenüber beim Kiosk Süßigkeiten zu kaufen. Es wurde totgefahren“, berichtet sie. Der Schock bei Swartz saß tief. „Ich wollte nicht mehr, dass die Kinder nur auf der Straße herumlaufen. Wir haben dann die Vorschule gegründet, um ihnen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten“, fügt sie hinzu.
Die Eltern zahlen 150 namibische Dollar im Monat. Wer kein Geld hat, hilft anderweitig in der Vorschule aus. Vor drei Jahren brannten alle Gebäude ab. Seither versuchen Swartz und ihre vier Töchter in dürftig aufgebauten Wellblechhütten den Schulalltag fortzuführen. Ein wichtiger Schritt des Wiederaufbaus war es beispielsweise, eine Suppenküche zu bauen, um die Kinder täglich mit einer warmen und gesunden Mahlzeit zu versorgen. Das haben Mutter und Tochter geschafft: Mitte August wurde die Essensausgabe offiziell eröffnet. Palm lebt inzwischen seit knapp zwei Jahren in Namibia. Ihre Mutter kommt sie mehrmals im Jahr dort besuchen, um sich ein Bild vom Fortschritt der Projekte zu machen. Für ihr Engagement wurde Palm in ihrer Heimatstadt bereits mit dem Nachwuchspreis „Aachen Sozial“ ausgezeichnet. Ihr Leben in Namibia möchte sie inzwischen nicht mehr missen. „Wenn man sich engagiert und merkt, dass man ein Kind glücklich machen konnte, dann ist dies ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt sie.
Informationen zu „Wadadee cares“ gibt es auch im Internet unter: www.wadadeecares.com/
Milena Schwoge
Der gemeinnützige deutsche Verein möchte bedürftigen Kindern in Namibia eine Zukunft bieten. Dafür unterstützen die acht Gründungsmitglieder verschiedene Projekte in Katutura. Zu den insgesamt fünf geförderten Organisationen zählt unter anderem auch das Kinderheim „Hope Village“, das sich insbesondere um HIV- und AIDS- Waisen kümmert. Zurzeit leben dort über 80 Mädchen und Jungen im Alter von null bis achtzehn Jahren. Der deutsche Verein hilft den zwölf Betreuerinnen, auch liebevoll „Mommies“ genannt, durch die Vermittlung von Freiwilligen. Darüber hinaus setzt er sich für Einzelschicksale ein und ermöglichte einem Waisenkind beispielsweise so eine lebenswichtige Operation in Deutschland. In der „Love your neighbour“-Vorschule unterstützen Mutter und Tochter die Leiterin Alida Swartz. Seit 1991 spielt, lernt und singt sie mit den Kindern. Anfangs waren es 50, inzwischen sind es 300. Die Idee überkam sie eines Tages, als sie mit ihrem Ehemann an einem Grillplatz saß und Kapana aß. „Ich habe beobachtet, wie ein Kind über die Straße lief, um sich gegenüber beim Kiosk Süßigkeiten zu kaufen. Es wurde totgefahren“, berichtet sie. Der Schock bei Swartz saß tief. „Ich wollte nicht mehr, dass die Kinder nur auf der Straße herumlaufen. Wir haben dann die Vorschule gegründet, um ihnen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten“, fügt sie hinzu.
Die Eltern zahlen 150 namibische Dollar im Monat. Wer kein Geld hat, hilft anderweitig in der Vorschule aus. Vor drei Jahren brannten alle Gebäude ab. Seither versuchen Swartz und ihre vier Töchter in dürftig aufgebauten Wellblechhütten den Schulalltag fortzuführen. Ein wichtiger Schritt des Wiederaufbaus war es beispielsweise, eine Suppenküche zu bauen, um die Kinder täglich mit einer warmen und gesunden Mahlzeit zu versorgen. Das haben Mutter und Tochter geschafft: Mitte August wurde die Essensausgabe offiziell eröffnet. Palm lebt inzwischen seit knapp zwei Jahren in Namibia. Ihre Mutter kommt sie mehrmals im Jahr dort besuchen, um sich ein Bild vom Fortschritt der Projekte zu machen. Für ihr Engagement wurde Palm in ihrer Heimatstadt bereits mit dem Nachwuchspreis „Aachen Sozial“ ausgezeichnet. Ihr Leben in Namibia möchte sie inzwischen nicht mehr missen. „Wenn man sich engagiert und merkt, dass man ein Kind glücklich machen konnte, dann ist dies ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt sie.
Informationen zu „Wadadee cares“ gibt es auch im Internet unter: www.wadadeecares.com/
Milena Schwoge
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Allgemeine Zeitung
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