Es kriselt weiter am Kavango
Windhoek - Korruptionsskandale, Missmanagement und notorische Geldprobleme sind dafür verantwortlich, dass sich viele Lokalbehörden permanent am Rande des Ruins befinden oder de facto bankrott sind. Dies geht regelmäßig aus den Revisionsberichten hervor, die der General-Buchprüfer über deren Finanz- und Verwaltungslage erstellt. Die Hauptstadt der Kavango-Region, Rundu, ist in diesem Zusammenhang ein trauriges Beispiel. Nachdem Junias Kandjeke in seinem vorletzten Bericht auf Grund gravierender Versäumnisse in der Verwaltung kein Revisionsurteil fällen konnte - das heißt, dass er (oder die von ihm eingesetzten unabhängigen Wirtschaftsprüfer) keinerlei Möglichkeiten hatte, sich ein objektives, realistisches Bild von der Finanzlage des Dorfrates zu machen - hat sich die Lage inzwischen ein wenig entschärft. So wird dem Dorfrat im aktuellsten Revisionsbericht (Abschluss 30. Juni 2006) immerhin bescheinigt, genügend Fortschritte in der internen Finanzkontrolle gemacht zu haben, um ein ,,qualifiziertes" Revisionsurteil zu bekommen.
Dennoch skizziert der General-Buchprüfer Zahlen, die jeden unabhängigen, marktwirtschaftlich funktionierenden Betrieb wahrscheinlich längst in die Knie gezwungen hätten. So betrug der angehäufte Verlust im Juni 2006 nach Schätzungen von Kandjeke 1,3 Millionen Namibia-Dollar. Im Vorjahr betrug das Defizit allerdings noch 5,5 Milionen Namibia-Dollar. Die Gewinn- und Verlustrechnung von Rundu wurde zuletzt im Jahre 2002 mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Damals betrug der angehäufte Gewinn noch 4,7 Millionen-Namibia-Dollar.
Einem Bescheid der Steuerbehörde zufolge habe der Rundu-Dorfrat dem Fiskus bis Ende Februar 2006 rund 1,17 Millionen Namibia-Dollar Mehrwertsteuer geschuldet. Zinszahlungen und Bußgelder, die auf Grund dieses Versäumnisses dem Finanzministerium gezahlt werden müssten, seien in der Buchhaltung des Dorfrates nicht berücksichtigt worden, bemängelt der General-Buchprüfer.
Das Verhältnis von Betriebskapital zu den laufenden Verbindlichkeiten betrug am 31. März 2007 rund 0,87 Prozent - dieses Defizit in Höhe von rund 160000 Namibia-Dollar ist ein Zeichen für gefährdete Liquidität. Allerdings betrugen die langfristigen Schulden nur 337711 Namibia-Dollar. Die gesamten Vermögenswerte des Dorfrates werden in dem Revisionsbericht mit 42 Millionen Namibia-Dollar beziffert.
Ein wichtiger Grund für die Finanzmisere ist offensichtlich die Zahlungsmoral der Bürger von Rundu. So mussten in den drei Jahren bis Juni 2005 fast zehn Millionen Namibia-Dollar uneinbringliche Forderungen abgeschrieben werden. Zum Juni 2006 seien weitere 6,4 Millionen Namibia-Dollar Außenstände derart unsicher, dass Kandjeke rät, auch sie als uneinbringliche Forderungen abzuschreiben. Die Stadtverwaltungsgebühren, die im Finanzjahr 2005/2006 tatsächlich bezahlt oder eingetrieben wurden, ließen nach Schätzungen von Kandjeke durchschnittlich 164 Tage auf sich warten.
Etwas besser als Rundu macht der Dorfrat von Ongwediva seine Sache. Der Revisionsbericht für das im Juni 2006 abgeschlossene Finanzjahr wurde auch unlängst vom General-Buchprüfer im Parlament vorgelegt. So hat der Rat seit 2004 den Anteil uneinbringbarer Forderungen an den Gesamtaußenständen kontinuierlich reduzieren können. Auch die überfälligen Außenstände (länger als 120 Tage) konnten nach Angaben von Kandjeke seit 2004 stetig verringert werden.
Kandjeke kritisiert aber unter anderem, dass die Aufgabenteilung in der Finanzverwaltung des Dorfrates nicht optimal sei, es Probleme in der Abgleichung des Bankkontos gegeben habe (was potenziellen Betrug fördern könnte), die Bestandskontrolle nicht gut genug gewesen sei und weitere Verluste bei der Wasserlieferung erlitten wurden. Unterm Strich kommen auch bei Ongwediva rote Zahlen heraus. So betrug der aufgehäufte Verlust im Juni 2006 rund 2,9 Millionen Namibia-Dollar. Allerdings weist die Bilanz ein Betriebskapital in Höhe von 6,2 Millionen Namibia-Dollar auf. Dem stehen kurzfristige Verbindlichkeiten von rund 1,9 Millionen Namibia-Dollar gegenüber.
Dennoch skizziert der General-Buchprüfer Zahlen, die jeden unabhängigen, marktwirtschaftlich funktionierenden Betrieb wahrscheinlich längst in die Knie gezwungen hätten. So betrug der angehäufte Verlust im Juni 2006 nach Schätzungen von Kandjeke 1,3 Millionen Namibia-Dollar. Im Vorjahr betrug das Defizit allerdings noch 5,5 Milionen Namibia-Dollar. Die Gewinn- und Verlustrechnung von Rundu wurde zuletzt im Jahre 2002 mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Damals betrug der angehäufte Gewinn noch 4,7 Millionen-Namibia-Dollar.
Einem Bescheid der Steuerbehörde zufolge habe der Rundu-Dorfrat dem Fiskus bis Ende Februar 2006 rund 1,17 Millionen Namibia-Dollar Mehrwertsteuer geschuldet. Zinszahlungen und Bußgelder, die auf Grund dieses Versäumnisses dem Finanzministerium gezahlt werden müssten, seien in der Buchhaltung des Dorfrates nicht berücksichtigt worden, bemängelt der General-Buchprüfer.
Das Verhältnis von Betriebskapital zu den laufenden Verbindlichkeiten betrug am 31. März 2007 rund 0,87 Prozent - dieses Defizit in Höhe von rund 160000 Namibia-Dollar ist ein Zeichen für gefährdete Liquidität. Allerdings betrugen die langfristigen Schulden nur 337711 Namibia-Dollar. Die gesamten Vermögenswerte des Dorfrates werden in dem Revisionsbericht mit 42 Millionen Namibia-Dollar beziffert.
Ein wichtiger Grund für die Finanzmisere ist offensichtlich die Zahlungsmoral der Bürger von Rundu. So mussten in den drei Jahren bis Juni 2005 fast zehn Millionen Namibia-Dollar uneinbringliche Forderungen abgeschrieben werden. Zum Juni 2006 seien weitere 6,4 Millionen Namibia-Dollar Außenstände derart unsicher, dass Kandjeke rät, auch sie als uneinbringliche Forderungen abzuschreiben. Die Stadtverwaltungsgebühren, die im Finanzjahr 2005/2006 tatsächlich bezahlt oder eingetrieben wurden, ließen nach Schätzungen von Kandjeke durchschnittlich 164 Tage auf sich warten.
Etwas besser als Rundu macht der Dorfrat von Ongwediva seine Sache. Der Revisionsbericht für das im Juni 2006 abgeschlossene Finanzjahr wurde auch unlängst vom General-Buchprüfer im Parlament vorgelegt. So hat der Rat seit 2004 den Anteil uneinbringbarer Forderungen an den Gesamtaußenständen kontinuierlich reduzieren können. Auch die überfälligen Außenstände (länger als 120 Tage) konnten nach Angaben von Kandjeke seit 2004 stetig verringert werden.
Kandjeke kritisiert aber unter anderem, dass die Aufgabenteilung in der Finanzverwaltung des Dorfrates nicht optimal sei, es Probleme in der Abgleichung des Bankkontos gegeben habe (was potenziellen Betrug fördern könnte), die Bestandskontrolle nicht gut genug gewesen sei und weitere Verluste bei der Wasserlieferung erlitten wurden. Unterm Strich kommen auch bei Ongwediva rote Zahlen heraus. So betrug der aufgehäufte Verlust im Juni 2006 rund 2,9 Millionen Namibia-Dollar. Allerdings weist die Bilanz ein Betriebskapital in Höhe von 6,2 Millionen Namibia-Dollar auf. Dem stehen kurzfristige Verbindlichkeiten von rund 1,9 Millionen Namibia-Dollar gegenüber.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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