Eskalation im "Bump" begünstigt
Trotz der unterschiedlichen Dimensionen kann man im Prinzip zwischen dem Gewaltausbruch im "Bump", dem 11. September in New York und der Geiselnahme von München 1972 gewisse Parallelen entdecken. In allen Fällen wurden vorhandene Hinweise auf bevorstehende Gewalt nicht ernstgenommen, nötige Sicherheitsmaßnahmen (vermutlich aus Kostengründen) vernachlässigt bzw. Lücken im Sicherheitssystem hingenommen, die das Entstehen einer solchen Situation begünstigten.
Es ist an der Zeit, dass auch die namibische Öffentlichkeit versteht, dass Sicherheit eines der höchsten Güter ist und dass Einsparungen oder Knickrigkeit auf dieser Seite am Ende teuer bezahlt werden. Alle rufen nach besseren Sicherheitsdienstleistungen, aber kaum jemand ist bereit, dafür auch deutlich mehr zu zahlen. So kann es sein, dass Wachleute - schlecht rekrutiert, kaum ausgebildet und unangemessen ausgerüstet - in Situationen geschickt werden, denen sie von vorneherein nicht gewachsen sein können. Schuld daran tragen nicht die Sicherheitskräfte, sondern die zuständigen Bosse und noch mehr der Auftraggeber, der hier nicht auf der nötigen Qualität besteht - vermutlich um Geld zu sparen. Immer wieder erlebe ich in meiner Berufspraxis, dass Menschen erst dann "aufschreien", wenn es bereits zu spät ist (der "Bump"-Fall ist nur ein Beispiel von vielen). Aber bis es zur Eskalation kommt, lullt man sich gerne in ein falsches Sicherheitsgefühl, entweder um die Nerven zu beruhigen, und/oder um schlicht Geld zu sparen - nach dem Motto: "Es wird schon nichts passieren."
Eine rationale Risikoanalyse hätte im "Bump"-Fall schon sehr viel früher nach einschneidenden Veränderungen bei den Sicherheitsmaßnahmen verlangt, da Gewalt dort keine Seltenheit war. Da nichts dergleichen geschah, wurde eine solche Eskalation indirekt begünstigt.
Ich hoffe, dass die Verantwortlichen, aber auch die Öffentlichkeit ihre Lehren daraus ziehen und konstruktive Konsequenzen folgen lassen.
Marco Grünert (Sicherheitsberater und Combat-Ausbilder), Windhoek
Es ist an der Zeit, dass auch die namibische Öffentlichkeit versteht, dass Sicherheit eines der höchsten Güter ist und dass Einsparungen oder Knickrigkeit auf dieser Seite am Ende teuer bezahlt werden. Alle rufen nach besseren Sicherheitsdienstleistungen, aber kaum jemand ist bereit, dafür auch deutlich mehr zu zahlen. So kann es sein, dass Wachleute - schlecht rekrutiert, kaum ausgebildet und unangemessen ausgerüstet - in Situationen geschickt werden, denen sie von vorneherein nicht gewachsen sein können. Schuld daran tragen nicht die Sicherheitskräfte, sondern die zuständigen Bosse und noch mehr der Auftraggeber, der hier nicht auf der nötigen Qualität besteht - vermutlich um Geld zu sparen. Immer wieder erlebe ich in meiner Berufspraxis, dass Menschen erst dann "aufschreien", wenn es bereits zu spät ist (der "Bump"-Fall ist nur ein Beispiel von vielen). Aber bis es zur Eskalation kommt, lullt man sich gerne in ein falsches Sicherheitsgefühl, entweder um die Nerven zu beruhigen, und/oder um schlicht Geld zu sparen - nach dem Motto: "Es wird schon nichts passieren."
Eine rationale Risikoanalyse hätte im "Bump"-Fall schon sehr viel früher nach einschneidenden Veränderungen bei den Sicherheitsmaßnahmen verlangt, da Gewalt dort keine Seltenheit war. Da nichts dergleichen geschah, wurde eine solche Eskalation indirekt begünstigt.
Ich hoffe, dass die Verantwortlichen, aber auch die Öffentlichkeit ihre Lehren daraus ziehen und konstruktive Konsequenzen folgen lassen.
Marco Grünert (Sicherheitsberater und Combat-Ausbilder), Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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