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Etoschas Tiere nach Nigeria

Auf hoher Regierungsebene wurde beschlossen, dass das Ministerium für Umwelt und Tourismus zahlreiche Wildtiere aus dem Etoscha Nationalpark an den Bundesstaat Bauchi in Nigeria liefern soll. Naturschutzexperten sind der Meinung, dass hiesige Tiere in dem dortigen Lebensraum nicht angesiedelt werden sollten.

Windhoek - Nach Gesprächen zwischen Beamten Namibias und der Regierung des Bundesstaates Bauchi in Nigeria, seien die Verantwortlichen übereingekommen, verschiedene Tierarten aus dem Etoscha Nationalpark in den Yankari Wildpark in Nigeria umzusiedeln, schreibt Segun Awodadeji von der Zeitung "This Day" in Lagos. Er beruft sich dabei auf eine Presseerklärung des Direktors für Information und Öffentlichkeitsarbeit des Governeurs des Bundesstaates Bauchi, Malam Mohammed Ahmed Abdullahi. Die Übereinkunft kam "nach verschiedenen technischen Austausch beider Seiten zustande", dem ein Besuch des Governeurs Ahmadu Adamu Mu'azu mit einer Delegation vor kurzem nach Namibia folgte. Der Besuch in Namibia diente der Presseerklärung zufolge dazu, den schnellen Ablauf der Umsiedlung der Tiere verschiedener Arten nach Nigeria zu bewerkstelligen.

Giraffen, Zebras, Impala, Kudu, Schwarze Nashörner und Riesentrappen sind einige der Tierarten, die im Etoscha Nationalpark gefangen und nach Nigeria transportiert werden sollen. Mit dem hiesigen Direktor, zuständig für alle Naturschutzgebiete Namibias, und weiteren hohen Naturschutzbeamten besuchte die nigerianische Delegation den Etoscha Nationalpark.

Nachfragen der AZ beim Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt und Tourismus, Dr. Malan Lindeque, ergaben, dass dieser sehr erstaunt war, dass die Nachricht über den geplanten Fang und Transport namibischer Wildtiere nach Nigeria an die Presse und Öffentlichkeit gelangt war. Lindeque wollte keine weiteren Einzelheiten bekannt geben oder bestätigten und sagte nur, dass Gespräche in den vergangenen zwei Jahren stattgefunden hätten. Der Staatssekretär wollte am vergangenen Donnerstag eine Abschrift der Presseerklärung oder des Nachrichtenberichtes aus Nigeria haben, bevor er weiter auf den Inhalt reagieren könne.

Schon vor vier Jahren gab es eine ähnliche Nachfrage der nigerianischen Behörden, die anscheinend, wie in diesem Falle auch, an die Adresse von Präsident Nujoma gerichtet war. Im Jahre 2000 war in der nigerianischen Liste der erwünschten Tiere neben verschiedenen Antilopen auch der Wunsch nach Weißen Nashörner sowie "Weißnasen-Impala und Tigern" geäußert worden. Hiesige Experten waren damals einerseits amüsiert und andererseits besorgt, da Arten verlangt wurden, die es überhaupt nicht gibt (Weißnasen-Impala) oder nicht in Afrika vorkommen (Tiger) oder, wie die größte Anzahl der Arten, niemals in Nigeria vorgekommen waren. Im Oktober 2000 schickte das hiesige Umweltministerium vier Naturschutzbeamte für zwei Wochen nach Nigeria, um sich an Ort und Stelle über das Habitat des Naturschutzgebietes zu informieren und die Möglichkeiten einer Umsiedlung von Wildtieren aus Etoscha zu überprüfen. Anscheinend berichteten die Beamten anschließend, dass sich der Park in Nigeria nicht für hiesige Tiere eignen würde, da der Lebensraum völlig anders sei und zahlreiche dort vorkommende Parasiten auf und an Wildtieren in Namibia nicht zu finden seien. Hiesige Tiere, die in einem trockenen Gebiet mit wenigen Parasiten und Krankheiten leben, würden in dem feuchten und völlig fremden Lebensraum Nigerias kaum überleben, sollen die Naturschutzbeamten befunden haben. Von offizieller Seite konnte die AZ keine Informationen erhalten.

In Rahmen des derzeitigen Übereinkommens zwischen Namibia und Nigerias Bundesstaat Bauchi, sollen hiesige Naturschutzbeamte ihre Kollegen in Nigeria in der Parkverwaltung, Naturschutz und Artenerhaltug ausbilden und bei dem Transport und Auswilderung der Tiere helfen. Weiterhin sollen die namibischen Naturschutzbeamten der Bauchi Bundesregierung bei der Gesetzgebung der Naturschutzbehörde und bei der Entwicklung des Tourismus helfen.

Der Yankari Wildpark in Nigeria ist im Gegensatz zum 22912 Quadratkilometer großen Etoscha Nationalpark nur 2270 Quadratkilometer groß.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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