Ex-AZ-Chefredakteur Hans Feddersen verstorben
Windhoek (fis) – Der Lehrer und Medienschaffende Hans Feddersen ist gestern im Alter von 63 Jahren verstorben. Über 13 Jahre lang war er AZ-Chefredakteur und hat anschließend eine eigene Zeitung herausgegeben.
Feddersen hat vermutlich einen Herzinfarkt erlitten, erklärte sein Sohn Karsten Feddersen im AZ-Gespräch zu den Vermutungen zur Todesursache. Der 63-Jährige sei am Vormittag mit Einkäufen aus einem Supermarkt in Windhoek gekommen, habe sich in sein auf dem Parkplatz stehendes Auto gesetzt und sei dann offenbar zusammengebrochen.
Nach mehreren Jahren im Lehrerberuf wechselte Feddersen in die Medienbranche, war von Dezember 1981 bis März 1995 Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung. Nach dem Verkauf der AZ an die Democratic Media Holdings (DMH) kündigte Feddersen – weil er eine deutschsprachige Zeitung unter afrikaanser Leitung für nicht vereinbar hielt – und gründete wenig später seine eigene Zeitung: „PLUS“. Diese Publikation erschien wöchentlich und in drei Sprachen (hauptsächlich Deutsch, gemischt mit etwas Englisch und Afrikaans). Finanzielle Schwierigkeiten waren dann im Jahr 2007 der Hauptgrund für die Einstellung von „PLUS“, als auch der letzte Hilferuf nach einem Investor mit vier Millionen Euro Kapital keinen Erfolg brachte.
Zuletzt war Feddersen für das Namibia-Büro der deutschen Hanns-Seidel-Stiftung als freier Berater tätig und gab vor allem Seminare im Bereich der politischen Bildung. Sein Publikum seien politische Partein und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) gewesen, erklärte Stiftungsdirektorin Uta Staschewsky gestern auf AZ-Nachfrage und sprach von einem „großen Verlust“. Unvergessen bleibt Feddersen auch auf der Bühne des Karnevals, wo man ihn als scharfsinnigen und humorvollen Büttenredner in Windhoek und anderen Orten erlebte.
Feddersen lebte von seiner Frau getrennt in Windhoek und hinterlässt vier Söhne.
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Allgemeine Zeitung
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