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Expedition untersucht Plastikverschmutzung

Swakopmund/Walvis Bay - "Es gibt eine riesige Menge an Plastik im Meer", sagte der südafrikanische Umweltschützer Simon Bannister diese Woche in Walvis Bay im AZ-Gespräch. Er wird zusammen mit einer Crew am heutigen Donnerstag den Walvis Bayer Hafen auf dem Segelschiff "Sea Dragon" verlassen und nach 30 Tagen Forschungsarbeit voraussichtlich Anfang Februar in Montevideo/Uruguay ankommen.

Finanziert wird das Projekt vom "5 Gyres Institute". Laut der Internetseite dieses Instituts landet ein Großteil des Plastikmülls weltweit im Ozean. Manches Plastikmaterial (zum Beispiel Polystyrol oder Polycarbonat) sinkt zu Boden, während anderes (Polypropylen und Schaumstoff) auf der Wasseroberfläche treibt. Das Sonnenlicht und die Bewegung der Wellen zerlegen dieses Plastik in immer kleinere und feinere Teilchen - sie werden aber nie komplett abgebaut. Dieses Material wird durch die großen Wirbel (gyres) im Ozean ganz langsam an einer Stelle konzentriert und dort angesammelt. Laut Bannister gibt es regelrechte Plastikinseln mitten im Meer. "Die Akkumulationszone im südlichen Atlantischen Ozean ist etwa so groß wie Südafrika", so der Umweltschützer. Das Gebiet des Plastikmülls im Nordpazifischen Wirbel, auch der am stärksten verschmutze, sei etwa doppelt so groß wie die Vereinigten Staaten. "Diese Plastikinseln haben auch positive Aspekte, weil sie Giftstoffe im Meer auffangen und absorbieren", so Bannister. Dennoch würden Fische den Müll aufnehmen und letztlich daran verenden.

Das 5 Gyres Institute hat mit seiner Forschungsarbeit Anfang 2010 begonnen. Hinter dem Segelschiff ziehen die Forscher verschiedene Schleppnetzfischereigeräte mit sich, die Plastik aus dem Meer filtern. Diese Proben werden eingefroren und in Los Angeles untersucht. "Ich bin sehr erfreut, weil wir auf unserer Seereise von Kapstadt nach Walvis Bay lediglich zwei Plastikflaschen im Meer gesehen haben", sagte Bannister. Laut der Internetseite wurde bei 44% aller Meeresvögel sowie 22% aller Seeschildkröten Plastik im oder am Körper gefunden. "Wir wollen die Situation zunächst auswerten und die Auswirkungen ermitteln, bevor wir an einer Lösung arbeiten" so Bannister.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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