Experten, Nein Danke!
Auch die Sesamstraße wird nicht von Aids verschont. Es ist richtig, dass gerade Südafrika, eines der Länder an der Spitze der Infektionsrate, das erste Land ist, dass eine HIV-infizierte Puppe in der Kinderserie mitspielen lässt.
In Afrika leben rund drei Viertel aller 40 Millionen HIV-Infizierten der Welt, behauptet die UN. Während man in Amerika noch darüber berät, die Puppe auch dort zu zeigen, hat die Dringlichkeit an Aids-Aufklärung auf dem afrikanischem Kontinent einen alarmierenden Zustand erreicht. In Simbabwe droht das Erziehungssystem unter einer Welle von Aids-Erkrankungen zusammenzubrechen und amerikanische "Experten" predigen währenddessen in Namibia die Abstinenz und behaupten, Kondome schützen nicht wirklich gegen Aids. Einige der Verhüter würden sogar den HI-Virus anregen und deshalb sollte man, anstatt Kondome zu gebrauchen, lieber ganz auf den Geschlechtsverkehr verzichten.
Abstinenz, in einem Land, wo Polygamie und der voreheliche Fruchtbarkeitsbeweis Teil einiger Kulturen ist, wo Kinder als Statussymbol und für die Altersversicherung da sind, wo eine Arbeitslosigkeit von 40% herrscht und eine ebenso hohe Armuts- und Analphabetentumsrate? Namibia ist nicht Amerika. Was dort erfolgreich sein mag, kann hier gefährlich werden. Keinen sexuellen Kontakt zu haben, ist sicherlich eine gute Lösung, aber sie ist unrealistisch. Und den Gebrauch von Kondomen öffentlich abzulehnen ist skandalös. Derartige "Experten", sind hier nicht willkommen.
Aids ist nicht eine Sache der Schwarzen. Homosexualität und Drogen nicht eine Sache der Weißen. Obwohl die meisten HIV-Infizierten sicherlich schwarz sind, und die meisten Ecstacy-, Kokain- oder Heroin-Verwender in Namibia noch überwiegend weiß sind, so wird sich dies bald ändern. Sucht ist teuer, auf Dauer kann sich der Gebrauch der moderneren Drogen hier zu Lande keiner leisten. Dann muss das Geld von woanders beschafft werden, dann wird auch der Strich eine "gemischte Sache" und Aids eine "weiße Sache". Aids, Drogen, Armut sind "nationale Angelegenheiten". Das Hin- und Herschieben von Problemen auf bestimmte Bevölkerungsgruppen ist eine lästige Angewohnheit unserer Gesellschaft geworden. Damit können wir nicht effektiv für eine Verbesserung kämpfen. Wir brauchen eine nationale Aidspolitik, zugeschneidert auf unsere eigene Kultur, auf den namibischen Kontext.
In Afrika leben rund drei Viertel aller 40 Millionen HIV-Infizierten der Welt, behauptet die UN. Während man in Amerika noch darüber berät, die Puppe auch dort zu zeigen, hat die Dringlichkeit an Aids-Aufklärung auf dem afrikanischem Kontinent einen alarmierenden Zustand erreicht. In Simbabwe droht das Erziehungssystem unter einer Welle von Aids-Erkrankungen zusammenzubrechen und amerikanische "Experten" predigen währenddessen in Namibia die Abstinenz und behaupten, Kondome schützen nicht wirklich gegen Aids. Einige der Verhüter würden sogar den HI-Virus anregen und deshalb sollte man, anstatt Kondome zu gebrauchen, lieber ganz auf den Geschlechtsverkehr verzichten.
Abstinenz, in einem Land, wo Polygamie und der voreheliche Fruchtbarkeitsbeweis Teil einiger Kulturen ist, wo Kinder als Statussymbol und für die Altersversicherung da sind, wo eine Arbeitslosigkeit von 40% herrscht und eine ebenso hohe Armuts- und Analphabetentumsrate? Namibia ist nicht Amerika. Was dort erfolgreich sein mag, kann hier gefährlich werden. Keinen sexuellen Kontakt zu haben, ist sicherlich eine gute Lösung, aber sie ist unrealistisch. Und den Gebrauch von Kondomen öffentlich abzulehnen ist skandalös. Derartige "Experten", sind hier nicht willkommen.
Aids ist nicht eine Sache der Schwarzen. Homosexualität und Drogen nicht eine Sache der Weißen. Obwohl die meisten HIV-Infizierten sicherlich schwarz sind, und die meisten Ecstacy-, Kokain- oder Heroin-Verwender in Namibia noch überwiegend weiß sind, so wird sich dies bald ändern. Sucht ist teuer, auf Dauer kann sich der Gebrauch der moderneren Drogen hier zu Lande keiner leisten. Dann muss das Geld von woanders beschafft werden, dann wird auch der Strich eine "gemischte Sache" und Aids eine "weiße Sache". Aids, Drogen, Armut sind "nationale Angelegenheiten". Das Hin- und Herschieben von Problemen auf bestimmte Bevölkerungsgruppen ist eine lästige Angewohnheit unserer Gesellschaft geworden. Damit können wir nicht effektiv für eine Verbesserung kämpfen. Wir brauchen eine nationale Aidspolitik, zugeschneidert auf unsere eigene Kultur, auf den namibischen Kontext.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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