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Fairy Glen: Die Big-Five-Safari vor den Toren Kapstadts

The Big Five- natürlich möchte jeder Südafrika-Besucher die so genannten Großen Fünf (Löwe, Büffel, Leopard, Elefant und Nashorn) zu Gesicht bekommen, ganz egal, wo er nun unterwegs ist, ob im Krüger-Park hoch oben im Norden des Landes oder im Süden auf der Kaphalbinsel.

Nachdem im Laufe der vergangenen zwei Jahrhunderte die Tiere immer mehr dem Menschen weichen mussten, wurde der letzte Löwe am Kap bereits im vorvergangenen Jahrhundert erschossen und die südlichsten Elefanten Afrikas haben sich in die Urwälder der Ostküste, in Richtung Knysna, zurückgezogen.

Seit man jedoch erkannt hat, welche wichtige Rolle dem Fortbestand der Wildtiere in der südafrikanischen Tourismus-Industrie zukommt, bemühen sich immer mehr Farmbesitzer, dieses Potential zu schützen und die Wildtierbestände wieder aufzustocken.
Nur rund eine Stunde von Kapstadt entfernt, nahe Worcester, liegt Fairy Glen, ein privates Naturreservat. Schon beim Eingang sehen wir zwei große Löwenköpfe mit mächtigen Mähnen über dem steinernen Torbogen hängen. Die gewaltige Bergkulisse im Hintergrund bietet einen wunderbar fotogenen Rahmen für das gesamte Areal mit seinen zahllosen Tieren.
An der Rezeption begrüßt uns Deon, seines Zeichens Chef-Ranger, braungebrannt in Khaki-Shorts, mit Bart und Hut, und immer einem markigen Scherz auf den Lippen. Mit einem der geländegängigen Safari-Autos beginnen wir pünktlich um 9 Uhr unsere Fahrt. Noch sind wir keine fünf Minuten unterwegs, als uns zuerst eine Herde junger Büffel über den Weg läuft. Deon erklärt uns, dass in Afrika mehr Menschen durch Büffel verletzt oder gar getötet werden als durch Löwen, da sie ungemein angriffslustig sind. Diese hier aber setzen unbeirrt ihren Weg durch den Busch fort.
Hier am West-Kap ist jetzt Frühsommer und dank der ungewöhnlich lang anhaltenden Winter-Regenfälle ist noch immer alles grün und saftig. Die blühenden Wiesen mit gelben Blümchen und die grasenden Springböcke, Zebras und Gnus wirken beinahe überirdisch - wie aus einem bunten Bilderbuch vom Paradies. Auch seltene schwarze Springböcke gibt es hier zu sehen, eine Gen-Mutation, die in freier Natur aufgrund ihrer unnatürlichen dunklen Farbe wenig Chancen zum Überleben hätten.

Gar nicht so friedlich benehmen sich die beiden Nashorn-Bullen, die jetzt vor uns im Unterholz auftauchen. Ganz deutlich bekunden sie ihren Unmut, als wir mit dem Wagen zu nahe an sie heranfahren. Der eine nimmt Anlauf, galoppiert auf uns zu und bremst nur einen halben Meter vor der Stoßstange seinen Angriff ab, eingehüllt in eine rote Staubwolke. Der gereizte Nashorn-Bulle dreht sich dann um und trottet mit seinem Kumpel auf und davon....da haben wir aber noch mal Glück gehabt.

Deon erklärt uns auch etwas über die lokale Vegetation: Vor allem Fynbos wächst hier, verschiedenste Protea-Arten und Erika-Sträucher, einzigartig auf unserem Planeten, und daher gehört das gesamte Kap auch zu einem der so genannten fünf Blumen-Königreiche dieser Erde.

Zum Mittagessen fahren wir in die Lodge, wo schon ein reichhaltiges Buffet auf uns wartet.Hier treffen wir auch auf Pieter de Jager, Manager und Sohn des Begünders von Fairy Glen. Er erzählt uns die Geschichte des Reservats: "Seit über 30 Jahren ist dieses Land in Besitz unserer Familie und stellt mit seiner heutigen Fläche einen Zusammenschluss von sechs verschiedenen Farmen dar. Vor rund fünf Jahren hatte mein Vater Piet de Jager die Idee, dieses wunderbare Land als privates Wildreservat mit afrikanischen Wildtieren zu besiedeln, nachdem es hier bisher vor allem Kleintiere gegeben hatte. Bergleoparden lebten schon damals in unserem Gebiet und die hatten ihren Hunger gelegentlich auch an unserem Kleingetier gestillt. Wir begannen, die größeren Tiere auszuwildern: Löwen, Giraffen, Büffel, Nashörner und schließlich auch unsere beiden großen Elefanten. Archäologen haben uns bestätigt, dass hier bereits vor über 200 Jahren Elefanten frei umhergezogen sind und auf einigen Felsen kann man noch ganz deutlich die Spuren sehen, die sie beim ,Zähneputzen' oder Schärfen ihrer Stoßzähne hinterlassen haben. Unsere neuen Tierbestände kaufen wir vor allem bei Auktionen, aber durch den glücklichen Umstand, dass wir hier vorort eine gute Vegetation haben, die sich als Nahrung für die meisten unserer Tiere eignet, vermehren sie sich sozusagen ganz von selbst. Auch nehmen wir Tiere auf, die aufgrund von Fehlernährung zu uns gebracht werden."
Fairy Glen hat sich innerhalb kürzester Zeit weit über die Erwartungen hinaus entwickelt und die Vision für die Zukunft ist es, ein "wirkliches Traum-Reservat" zu schaffen, natürlich auch noch mit weiteren Tieren. "Wir bieten die südlichste Big-Five-Safari in Afrika und sind Gewinner des 'Best Destination Award'". Zusätzlich beherbergt das Reservat neben den Big Five auch noch andere Tierarten wie Gnu, Krokodil, Kuhantilope, Zebra, Springbok, Klipspringer, Oryx, Nyala, Steinbock, Schakal, Luchs, Rheebok, Pavian und andere. Fairy Glen hat Geschichte geschrieben, als erstes Big-Five-Reservat in der Nähe von Kapstadt und als das Gebiet, wo es wieder freilebende Elefanten zu sehen gibt.

Nach der Mittagspause geht es mit unserer Fahrt dann weiter zu den Löwen. Aus Sicherheitsgründen sind sie in einem eigenen Gehege untergebracht, liegen um diese Uhrzeit aber nur faul und träge herum und nehmen von uns keinerlei Notiz. Auch in freier Natur verbringen sie so den größten Teil des Tages, nur morgens und vor allem am späten Nachmittag werden sie aktiv und gehen auf Jagd.

Nach längerer Suche treffen wir doch noch auf die beiden Elefanten, die gemächlich durch das Unterholz schlendern. Sie scheinen mit unserem Safari-Gefährt vertraut zu sein, denn ohne sichtbare Gemütsregung nähern sie sich unserem Wagen. Die junge Rangerin, die jetzt bei uns mitfährt, hat ein paar Äpfel für sie mitgebracht. Gerne wird dieses "Gastgeschenk" von den grauen Riesen entgegengenommen. Aber es scheint nicht genug gewesen zu sein, denn einer der Rüssel beginnt in unserem Auto herumzusuchen und plötzlich habe ich ihn auch auf meiner Linse.

Wir drehen um, langsam beginnt ein kühler Wind zu wehen und graue Wolken ziehen auf. Es riecht nach Regen. Dieses Jahr ist wirklich ungewöhnlich mit seinem Wetter, normalerweise brennt um diese Jahreszeit die Sonne schon recht unerbittlich am Kap.
Neben den verschiedenen Safaris bietet das Fairy-Glen-Wildreservat seinen Gästen natürlich auch die Möglichkeit zu übernachten. Die neun Selbstversorger-Chalets beinhalten neben kompletter Küchenausstattung und Bad auch Klima-anlage, TV und Braai-Platz, vier davon sogar die Möglichkeit, die Tiere auch in der Nacht zu beobachten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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