Familiäre Gastlichkeit zwischen den Wüsten
"Die Kalahari wird leider immer etwas stiefmütterlich behandelt, viele rasen einfach nur daran vorbei", sagt Ernst Dukes mit leicht vorwurfsvollem Unterton. "Dabei gehört sie doch zu Namibia und rundet das Bild von dem Land erst richtig ab", so seine Meinung. Die Schwärmerei über diese Region haben Ernst Dukes und Ehefrau Viktoria zur Passion gemacht: Als Pächter der Anib Lodge (bei Mariental) wollen sie den Besuchern nicht nur die Kalahari Wüste näherbringen, sondern auch beste Gastlichkeit bieten.
Dafür stehen auf der Lodge zwölf Doppelzimmer zur Verfügung, die teils bis zu fünf Personen aufgestockt werden können. Die letzten Gästehäuschen werden erst dieser Tage fertig und sollen am 9. Juli eingeweiht werden. Im vergangenen Jahr bereits ist auf Anib ein Campingplatz hinzugekommen, der vier Stellplätze und den Reisenden ein Bad sowie WC bietet. "Das ist sehr exclusiv", schätzt Herr Dukes ein, der nach gut drei Jahren in der Pächterfunktion zufrieden ist: "Seit 2000 haben wir die Auslastung um 100 Prozent gesteigert", sagt er stolz.
Die Lodge befindet sich auf einer 10000 Hektar großen Schaffarm, auf der es auch einen großen Wildbestand (Kudus, Oryx, Gnus, Hartebest, Steinböckchen, Blessböcke, Strauße) sowie etliche Vogelarten gibt. All diese Tiere begeistern die Gäste aus Deutschland, Frankreich, Italien und England, die die Anib Lodge oft wiederholt ansteuern. "Es gibt viele ,Wiederholungstäter"", so Dukes. Aber auch für die Farmerei an sich interessieren sich die Touristen - Erklärungen dazu gibt es auf den Farmrundfahrten. Eine besondere Rundfahrt ist jeden Abend die Sundowner-Tour zu den Dünen der Kalahari, die im Preis eingeschlossen ist. "Die gleichmäßigen Formen strahlen absolute Ruhe aus, die für eine ganz eigene Stimmung sorgt. Für mich ist das eine der schönsten Ecken dieses Landes", schwärmt Dukes. Ruhe finden die Gäste aber auch auf dem Logegelände selbst - ob an heißen Tagen am Pool, nach der Sundowner-Fahrt am Feuer im rustikal eingerichteten Haupthaus oder auf der Terrasse, wenn ein Wiener Eiskaffee serviert wird.
Für das Pächter-Ehepaar, das aus der Gastronomiebranche stammt, ist der Beruf zur Berufung geworden. Kulinarische Köstlichkeiten sind einer der Höhepunkte, die den Aufenthalt auf der Anib Lodge unverwechselbar machen sollen. Viktoria Dukes "regiert" in der Küche und "lässt niemanden an die Töpfe", wie ihr Ehemann erzählt. Kulinarisches kann man auf der Anib Loge auch mitnehmen: Die unter der Handelsmarke Kalahari Gourmet hergestellten Farm-Produkte (z.B. Wildpastete, Fleisch, Salate, Marmelade) können hier gekauft werden. "Alles frisch, ohne Konservierungsstoffe, also echte Feinkostware", wie Ernst Dukes versichert, und er fügt hinzu: "Das sind namibische Produkte mit österreichischem Touch."
Nach der Erweiterung der Gästeunterkünfte soll die Anib Lodge nicht mehr so schnell wachsen. Klein und individuell, das ist die Maxime. "Es geht darum, den Individualgast persönlich zu betreuen und zufriedenzustellen", sagt Herr Dukes, und führt weiter aus: "Wir versuchen immer unser Maximum, fahren immer mit Vollgas. Wir wollen einen echten Wert für das Geld bieten, dazu gehören das Kennenlernen des Landes und gute Gastronomie. Die Besucher sollen positive Erinnerungen mitnehmen."
Übernachten im Truppenraum
Bleibende Erinnerungen hat auch die Burgsdorf Gästefarm (nahe Maltahöhe) ihren Gästen zu bieten. Jeden Tag wird dort ein Teil der Geschichte dieses Landes und seiner Menschen zu neuem Leben erweckt.
Der Ursprung von Farm samt Haus geht über 100 Jahre zurück. Es war im Jahr 1894, als Oberleutnant Henning von Burgsdorf am Rande des eindrucksvollen Schwarzrand Plateaus eine Polizeistation errichtete. Aus dieser Station wurde rund 30 Jahre später eine Karakulschaf- und Rinderfarm. Als Namibia sich im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts zu einem blühenden Reiseland entwickelte, eröffneten die Farmbesitzer in den liebevoll renovierten Kolonialzeitgebäuden die gemütliche Gästefarm Burgsdorf. Seit knapp zehn Jahren ist die Burgsdorf Gästefarm durchgehend im Beherbungsgeschäft. Dafür stehen heute neun Zimmer, alle en-suite, zur Verfügung. Früher waren es Truppenraum, Werkstätten und Lagerräume, wo erschöpfte Touristen jetzt ihr Haupt zur Ruhe betten können - wie sich die Bilder doch gleichen... Außerdem gibt es hier auch Campingmöglichkeiten.
Auf dem 13000 Hektar großen Gelände wird auch heute noch intensiv mit Rindern, Ziegen und Schafen gefarmt. "Viele Gäste sind interessiert an der Farmerei", sagt Uwe Rahn, der gemeinsam mit Gwen Botes die Farm pachtet. Sie kümmern sich mit dem Personal um die Gäste - meist Individualtouristen -, welche vor allem aus dem deutschsprachigen Raum sowie aus den Niederlanden und aus Italien auf Burgsdorf einkehren. Die Gästefarm ist ein idealer Ausgangspunkt für Fahrten ins Sossusvlei sowie nach Sesriem, Schloss Duwiseb und in den Naukluft Park. Aber auch der Aufenthalt auf dem Gelände ist sehr kurzweilig. Bei Rundfahrten auf dem Nachbarfarmgelände können die Touristen unter anderm Giraffen, Zebras, Springböcke, Gnus, Oryx und Strauße sehen. Es gibt drei verschiedene Wanderwege zum Plateau oder zu den Dünen. "Unser Hit ist der Sundowner auf dem Schwarzrand Plateau", sagt Rahn und ergänzt: "Ich weiß, Sundowner werden überall gemacht, aber unsere sind etwas spezielles, denn von da oben hat man einen ganz besonderen Blick." Auch die Teufelskralle, die in dieser Gegend vorkommt, ruft die Neugier vieler Gäste hervor, und nicht zuletzt ist auch die Kolonialgeschichte dieses Ortes für nicht wenige reizvoll.
Für die Zukunft planen die Pächter die Etablierung einer kleinen Bibliothek, die auch Internet-Anschluss bieten soll. Die Historie indes soll im Haupthaus noch stärker zur Geltung gebracht werden. So planen die Pächter, den Speisesaal mit Relikten aus vergangenen Tagen zu versehen und so eine kleine Ausstellung zu schaffen. Die Dekoration an der Bar gibt einen kleinen Vorgeschmack darauf. Apropos Geschmack: Für den Gaumen der Gäste bietet die Küche "Spezialitäten vom heimischen Wild", vor allem von Kudu und Springbock.
Im Gästebuch loben viele Besucher die "freundliche Aufnahme" und kündigen ein Wiedersehen an. Entspannen in der Einsamkeit, das ist ein Eindruck, den Burgsdorf vermittelt. Oder wie es Pächter Rahn aus den Äußerungen der Gäste wiedergibt: "Eine kleine Oase im Nichts."
Auf Spuren der Geologen
Einer Oase gleicht auch das Anwesen der Sinclair Gästefarm, ca. 60 Kilometer westlich von Helmeringhausen und inmitten der bizarren, von Vulkangestein dominierten Umgebung zwischen Rooirand und gelegen. Im Jahr 1984 wurde sie als eine der ersten Gästenfarmen in dieser Region etabliert. Die Geschichte reicht freilich viel weiter zurück. Die Sinclair Farm wurde 1930 zum Zwecke der Karakulschafzucht gegründet und nach dem schottischen Geologen, der in diesem Gebiet Ende des 19. Jahrhunderts wirkte, benannt. Hannelore Hoffmann (geb. Grasop) ist hier aufgewachsen und kaufte mit ihrem Mann Gunther die Farm im Jahr 1980 von ihren Eltern.
Infolge der Dürrejahre nahm der Tourismus einen größeren Stellenwert ein, wenngleich auch heute noch die Haltung von Rindern und Karakulschafen ein Standbein der 12500 Hektar großen Farm ist. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem Tourismus. Fünf Doppelzimmer und ein Einzelzimmer - alle verschieden eingerichtet und teils mit Möbeln aus der alten Farmzeit bestückt - stehen für die Gäste zur Verfügung, die vor allem aus dem deutschsprachigen Raum anreisen - und auch mehrmals die Farm besuchen. "Manche Gäste waren mal mit einer Reisegruppe zum Essen hier und kommen dann als Individualreisende wieder", erklärt Gunther Hoffmann.
"Viele, die länger bleiben, sind an Mineralien interessiert", so Hoffmann. Schließlich ist die alte Kupfermine ein Dorado für Steinsammler und Hobbygeologen - und sie ist nur drei Kilometer vom Haus entfernt, also ideal für einen Besuch im Rahmen einer Wanderung. Auf Wunsch nimmt Gastgeber Hoffmann die Touristen auch mit und bringt ihnen Fauna, Flora und Geologie in dieser Welt der Kontraste sowie die Geschichte dieser Region bzw. des Landes näher. Und wenn Familien anreisen, finden Kinder mit den Kälbern, Schafen und Hühnern genügend Abwechselung.
Das Individuelle ist den Hoffmanns Verpflichtung, eine Gästefarm "mit Familienanschluss" quasi. "Bei uns ist der Gast nicht eine Nummer, sondern wird ganz persönlich betreut", so Herr Hoffmann. Auch die Farmküche trägt der Individualität Rechnung. Brötchen, Marmelade, Wurst, Butter und Käse - alles wird hier noch selbst hergestellt und ist in jedem Fall schmackhaft. Gästefarm pur eben. Das Ambiente im Farmhaus trägt dazu bei - die vielen Bilder an den Wänden erzählen Geschichten von früher, und wenn Gunther Hoffmann im Redefluss ist, gibt er so manche Anekdoten und Episoden vergangener Jahrzehnte sowie des Farmleben preis.
Wie zuhause fühlen
Ganz andere Interessen verfolgen Gäste Weltevrede Gästefarm. Fast jeder, der in die Wüste Namib will, kommt hier zwangsläufig vorbei, denn die Zufahrt zu dem ca. 12000 Hektar große Gelände liegt zwischen Solitaire und Sesriem.
Vor neun Jahren begannen Willie und Zanne Swarts, hier aus zwei alten Häusern einen Gastbetrieb einzurichten. Nach mehrfacher Erweiterung (dieses Jahr sind die jüngsten Häuser hinzugekommen) kann Weltevrede inzwischen 30 Besucher im Farmhaus und in soliden Bungalows (darunter auch Familieneinheiten) beherbergen. Auch zwei Campingplätze - bei den Häusern (mit Dusche und WC) sowie abseits der Häuser, nahe den Dünen - gehören zu dem Anwesen. Die Dünen der ältesten Wüste der Welt sind das Ziel der Individualtouristen, die fast ausschließlich aus Europa anreisen. "Die meisten kommen von Swakopmund oder Lüderitzbucht und bleiben durchschnittlich zwei Nächte hier. In dem Tag dazwischen fahren sie nach Sossusvlei, am Tag darauf geht"s weiter", erklärt Willie Swarts.
Die Stunden auf Weltevrede können die Gäste am/im Schwimmbecken oder bei der Sundowner-Fahrt in die Dünen verbringen. Wildtiere gibt es auf der Farm en masse, nach Angaben des Besitzers bis zu 1000 Springböcke, rund 200 Oryx", dazu Zebras, Kudus, Steinböcke, Geparden, Strauße, Warzenschweine, Hyänen und Schakale. Nicht selten kommen die Springböcke zu den kleinen Wasserstellen, die sich vor den Bungalows befinden und können von der Terrasse beobachtet werden.
"Es gibt auch eine 4x4-Tour in die Berge für Selbstfahrer, außerdem können auf der Farm Buschmann-Felszeichnungen angeschaut werden", ergänzt Swarts. Eine Attraktion ist seiner Meinung nach die Bar. Bei der Hitze während des Tages bietet sie einen Platz zum Abkühlen und am Abend das rustikale Ambiente, einen erlebnisreichen Tag gemütlich ausklingen zu lassen bzw. sich von den Gastgebern Tipps für die Umgebung geben zu lassen. Hier herrscht Selbstbedienung. "Wir vertrauen den Gästen. Sie sind unter sich und fühlen sich wie zuhause", sagt Swarts.
Die Küche bietet "köstliche Landhauskost", alles wird täglich frisch zubereitet.Das passt zu dem Eindruck, den die Besucher haben und den der Name der Farm ("sehr zufrieden") trägt. "Die Gäste wollen einen schönen, sauberen Platz, gutes Essen und gute Preise - das alles kriegen sie hier", so Swarts abschließend.
Auf den Gästefarmen und -lodges im Südwesten Namibias herrschte im Monat Juni die "Ruhe vor dem Sturm". Es wurde repariert, renoviert und umgebaut - Zeit für Vorbereitungen. Alle sind nun voller Erwartung auf die kommende Saison, für die schon einige Buchungen vorliegen. Die Besucher können kommen - und die familiäre Gastlichkeit zwischen den Wüsten genießen.
Dafür stehen auf der Lodge zwölf Doppelzimmer zur Verfügung, die teils bis zu fünf Personen aufgestockt werden können. Die letzten Gästehäuschen werden erst dieser Tage fertig und sollen am 9. Juli eingeweiht werden. Im vergangenen Jahr bereits ist auf Anib ein Campingplatz hinzugekommen, der vier Stellplätze und den Reisenden ein Bad sowie WC bietet. "Das ist sehr exclusiv", schätzt Herr Dukes ein, der nach gut drei Jahren in der Pächterfunktion zufrieden ist: "Seit 2000 haben wir die Auslastung um 100 Prozent gesteigert", sagt er stolz.
Die Lodge befindet sich auf einer 10000 Hektar großen Schaffarm, auf der es auch einen großen Wildbestand (Kudus, Oryx, Gnus, Hartebest, Steinböckchen, Blessböcke, Strauße) sowie etliche Vogelarten gibt. All diese Tiere begeistern die Gäste aus Deutschland, Frankreich, Italien und England, die die Anib Lodge oft wiederholt ansteuern. "Es gibt viele ,Wiederholungstäter"", so Dukes. Aber auch für die Farmerei an sich interessieren sich die Touristen - Erklärungen dazu gibt es auf den Farmrundfahrten. Eine besondere Rundfahrt ist jeden Abend die Sundowner-Tour zu den Dünen der Kalahari, die im Preis eingeschlossen ist. "Die gleichmäßigen Formen strahlen absolute Ruhe aus, die für eine ganz eigene Stimmung sorgt. Für mich ist das eine der schönsten Ecken dieses Landes", schwärmt Dukes. Ruhe finden die Gäste aber auch auf dem Logegelände selbst - ob an heißen Tagen am Pool, nach der Sundowner-Fahrt am Feuer im rustikal eingerichteten Haupthaus oder auf der Terrasse, wenn ein Wiener Eiskaffee serviert wird.
Für das Pächter-Ehepaar, das aus der Gastronomiebranche stammt, ist der Beruf zur Berufung geworden. Kulinarische Köstlichkeiten sind einer der Höhepunkte, die den Aufenthalt auf der Anib Lodge unverwechselbar machen sollen. Viktoria Dukes "regiert" in der Küche und "lässt niemanden an die Töpfe", wie ihr Ehemann erzählt. Kulinarisches kann man auf der Anib Loge auch mitnehmen: Die unter der Handelsmarke Kalahari Gourmet hergestellten Farm-Produkte (z.B. Wildpastete, Fleisch, Salate, Marmelade) können hier gekauft werden. "Alles frisch, ohne Konservierungsstoffe, also echte Feinkostware", wie Ernst Dukes versichert, und er fügt hinzu: "Das sind namibische Produkte mit österreichischem Touch."
Nach der Erweiterung der Gästeunterkünfte soll die Anib Lodge nicht mehr so schnell wachsen. Klein und individuell, das ist die Maxime. "Es geht darum, den Individualgast persönlich zu betreuen und zufriedenzustellen", sagt Herr Dukes, und führt weiter aus: "Wir versuchen immer unser Maximum, fahren immer mit Vollgas. Wir wollen einen echten Wert für das Geld bieten, dazu gehören das Kennenlernen des Landes und gute Gastronomie. Die Besucher sollen positive Erinnerungen mitnehmen."
Übernachten im Truppenraum
Bleibende Erinnerungen hat auch die Burgsdorf Gästefarm (nahe Maltahöhe) ihren Gästen zu bieten. Jeden Tag wird dort ein Teil der Geschichte dieses Landes und seiner Menschen zu neuem Leben erweckt.
Der Ursprung von Farm samt Haus geht über 100 Jahre zurück. Es war im Jahr 1894, als Oberleutnant Henning von Burgsdorf am Rande des eindrucksvollen Schwarzrand Plateaus eine Polizeistation errichtete. Aus dieser Station wurde rund 30 Jahre später eine Karakulschaf- und Rinderfarm. Als Namibia sich im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts zu einem blühenden Reiseland entwickelte, eröffneten die Farmbesitzer in den liebevoll renovierten Kolonialzeitgebäuden die gemütliche Gästefarm Burgsdorf. Seit knapp zehn Jahren ist die Burgsdorf Gästefarm durchgehend im Beherbungsgeschäft. Dafür stehen heute neun Zimmer, alle en-suite, zur Verfügung. Früher waren es Truppenraum, Werkstätten und Lagerräume, wo erschöpfte Touristen jetzt ihr Haupt zur Ruhe betten können - wie sich die Bilder doch gleichen... Außerdem gibt es hier auch Campingmöglichkeiten.
Auf dem 13000 Hektar großen Gelände wird auch heute noch intensiv mit Rindern, Ziegen und Schafen gefarmt. "Viele Gäste sind interessiert an der Farmerei", sagt Uwe Rahn, der gemeinsam mit Gwen Botes die Farm pachtet. Sie kümmern sich mit dem Personal um die Gäste - meist Individualtouristen -, welche vor allem aus dem deutschsprachigen Raum sowie aus den Niederlanden und aus Italien auf Burgsdorf einkehren. Die Gästefarm ist ein idealer Ausgangspunkt für Fahrten ins Sossusvlei sowie nach Sesriem, Schloss Duwiseb und in den Naukluft Park. Aber auch der Aufenthalt auf dem Gelände ist sehr kurzweilig. Bei Rundfahrten auf dem Nachbarfarmgelände können die Touristen unter anderm Giraffen, Zebras, Springböcke, Gnus, Oryx und Strauße sehen. Es gibt drei verschiedene Wanderwege zum Plateau oder zu den Dünen. "Unser Hit ist der Sundowner auf dem Schwarzrand Plateau", sagt Rahn und ergänzt: "Ich weiß, Sundowner werden überall gemacht, aber unsere sind etwas spezielles, denn von da oben hat man einen ganz besonderen Blick." Auch die Teufelskralle, die in dieser Gegend vorkommt, ruft die Neugier vieler Gäste hervor, und nicht zuletzt ist auch die Kolonialgeschichte dieses Ortes für nicht wenige reizvoll.
Für die Zukunft planen die Pächter die Etablierung einer kleinen Bibliothek, die auch Internet-Anschluss bieten soll. Die Historie indes soll im Haupthaus noch stärker zur Geltung gebracht werden. So planen die Pächter, den Speisesaal mit Relikten aus vergangenen Tagen zu versehen und so eine kleine Ausstellung zu schaffen. Die Dekoration an der Bar gibt einen kleinen Vorgeschmack darauf. Apropos Geschmack: Für den Gaumen der Gäste bietet die Küche "Spezialitäten vom heimischen Wild", vor allem von Kudu und Springbock.
Im Gästebuch loben viele Besucher die "freundliche Aufnahme" und kündigen ein Wiedersehen an. Entspannen in der Einsamkeit, das ist ein Eindruck, den Burgsdorf vermittelt. Oder wie es Pächter Rahn aus den Äußerungen der Gäste wiedergibt: "Eine kleine Oase im Nichts."
Auf Spuren der Geologen
Einer Oase gleicht auch das Anwesen der Sinclair Gästefarm, ca. 60 Kilometer westlich von Helmeringhausen und inmitten der bizarren, von Vulkangestein dominierten Umgebung zwischen Rooirand und gelegen. Im Jahr 1984 wurde sie als eine der ersten Gästenfarmen in dieser Region etabliert. Die Geschichte reicht freilich viel weiter zurück. Die Sinclair Farm wurde 1930 zum Zwecke der Karakulschafzucht gegründet und nach dem schottischen Geologen, der in diesem Gebiet Ende des 19. Jahrhunderts wirkte, benannt. Hannelore Hoffmann (geb. Grasop) ist hier aufgewachsen und kaufte mit ihrem Mann Gunther die Farm im Jahr 1980 von ihren Eltern.
Infolge der Dürrejahre nahm der Tourismus einen größeren Stellenwert ein, wenngleich auch heute noch die Haltung von Rindern und Karakulschafen ein Standbein der 12500 Hektar großen Farm ist. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem Tourismus. Fünf Doppelzimmer und ein Einzelzimmer - alle verschieden eingerichtet und teils mit Möbeln aus der alten Farmzeit bestückt - stehen für die Gäste zur Verfügung, die vor allem aus dem deutschsprachigen Raum anreisen - und auch mehrmals die Farm besuchen. "Manche Gäste waren mal mit einer Reisegruppe zum Essen hier und kommen dann als Individualreisende wieder", erklärt Gunther Hoffmann.
"Viele, die länger bleiben, sind an Mineralien interessiert", so Hoffmann. Schließlich ist die alte Kupfermine ein Dorado für Steinsammler und Hobbygeologen - und sie ist nur drei Kilometer vom Haus entfernt, also ideal für einen Besuch im Rahmen einer Wanderung. Auf Wunsch nimmt Gastgeber Hoffmann die Touristen auch mit und bringt ihnen Fauna, Flora und Geologie in dieser Welt der Kontraste sowie die Geschichte dieser Region bzw. des Landes näher. Und wenn Familien anreisen, finden Kinder mit den Kälbern, Schafen und Hühnern genügend Abwechselung.
Das Individuelle ist den Hoffmanns Verpflichtung, eine Gästefarm "mit Familienanschluss" quasi. "Bei uns ist der Gast nicht eine Nummer, sondern wird ganz persönlich betreut", so Herr Hoffmann. Auch die Farmküche trägt der Individualität Rechnung. Brötchen, Marmelade, Wurst, Butter und Käse - alles wird hier noch selbst hergestellt und ist in jedem Fall schmackhaft. Gästefarm pur eben. Das Ambiente im Farmhaus trägt dazu bei - die vielen Bilder an den Wänden erzählen Geschichten von früher, und wenn Gunther Hoffmann im Redefluss ist, gibt er so manche Anekdoten und Episoden vergangener Jahrzehnte sowie des Farmleben preis.
Wie zuhause fühlen
Ganz andere Interessen verfolgen Gäste Weltevrede Gästefarm. Fast jeder, der in die Wüste Namib will, kommt hier zwangsläufig vorbei, denn die Zufahrt zu dem ca. 12000 Hektar große Gelände liegt zwischen Solitaire und Sesriem.
Vor neun Jahren begannen Willie und Zanne Swarts, hier aus zwei alten Häusern einen Gastbetrieb einzurichten. Nach mehrfacher Erweiterung (dieses Jahr sind die jüngsten Häuser hinzugekommen) kann Weltevrede inzwischen 30 Besucher im Farmhaus und in soliden Bungalows (darunter auch Familieneinheiten) beherbergen. Auch zwei Campingplätze - bei den Häusern (mit Dusche und WC) sowie abseits der Häuser, nahe den Dünen - gehören zu dem Anwesen. Die Dünen der ältesten Wüste der Welt sind das Ziel der Individualtouristen, die fast ausschließlich aus Europa anreisen. "Die meisten kommen von Swakopmund oder Lüderitzbucht und bleiben durchschnittlich zwei Nächte hier. In dem Tag dazwischen fahren sie nach Sossusvlei, am Tag darauf geht"s weiter", erklärt Willie Swarts.
Die Stunden auf Weltevrede können die Gäste am/im Schwimmbecken oder bei der Sundowner-Fahrt in die Dünen verbringen. Wildtiere gibt es auf der Farm en masse, nach Angaben des Besitzers bis zu 1000 Springböcke, rund 200 Oryx", dazu Zebras, Kudus, Steinböcke, Geparden, Strauße, Warzenschweine, Hyänen und Schakale. Nicht selten kommen die Springböcke zu den kleinen Wasserstellen, die sich vor den Bungalows befinden und können von der Terrasse beobachtet werden.
"Es gibt auch eine 4x4-Tour in die Berge für Selbstfahrer, außerdem können auf der Farm Buschmann-Felszeichnungen angeschaut werden", ergänzt Swarts. Eine Attraktion ist seiner Meinung nach die Bar. Bei der Hitze während des Tages bietet sie einen Platz zum Abkühlen und am Abend das rustikale Ambiente, einen erlebnisreichen Tag gemütlich ausklingen zu lassen bzw. sich von den Gastgebern Tipps für die Umgebung geben zu lassen. Hier herrscht Selbstbedienung. "Wir vertrauen den Gästen. Sie sind unter sich und fühlen sich wie zuhause", sagt Swarts.
Die Küche bietet "köstliche Landhauskost", alles wird täglich frisch zubereitet.Das passt zu dem Eindruck, den die Besucher haben und den der Name der Farm ("sehr zufrieden") trägt. "Die Gäste wollen einen schönen, sauberen Platz, gutes Essen und gute Preise - das alles kriegen sie hier", so Swarts abschließend.
Auf den Gästefarmen und -lodges im Südwesten Namibias herrschte im Monat Juni die "Ruhe vor dem Sturm". Es wurde repariert, renoviert und umgebaut - Zeit für Vorbereitungen. Alle sind nun voller Erwartung auf die kommende Saison, für die schon einige Buchungen vorliegen. Die Besucher können kommen - und die familiäre Gastlichkeit zwischen den Wüsten genießen.
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Allgemeine Zeitung
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