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Farmer bemängeln Handynetz

Windhoek - "Wir hatten am Dienstag keine Kommunikation, weil seit Wochen das Mobilfunknetz nicht richtig funktioniert. Mitglieder verschiedener Farmervereine haben bei den Löscharbeiten geholfen, aber jeder Farmerverein hat seine eigene Funkfrequenz. Das Mobiltelefon ist unsere einzige gemeinsame Kommunikationsmöglichkeit", sagte Erika Wiechmann. Die Farmer seien jedoch am vergangenen Dienstag nicht in der Lage gewesen, sich per Mobiltelefon (Handy) zu informieren oder zu warnen oder Anweisungen zu geben, da "der Turm in der Gegend überlastet und keine Verbindung möglich war". Die Mitglieder der jeweiligen Farmervereine können über Funk in Verbindung bleiben, aber die Helfer von außerhalb hätten eine andere Frequenz, was die Koordination erschwere. "Wir sind später abgehauen, weil wir nicht wussten wo, wie und wer helfen soll", sagte ein Farmer gegenüber der AZ. Tausende Hektar brannten innerhalb von eineinhalb Tagen in der Gegend des Schwarzen Nossob, Steinhausen und Hochfeld ab (AZ berichtete).
"Ich war am Dienstag zwischen 15 und 15.30 Uhr mit einem Lastwagen auf der MR 53 Schotterstraße auf dem Weg nach Hause, als ich bei einem Motoren/Pumphaus auf der Farm Borealis Flammen entdeckte. Ich hatte kein Funkgerät und kein Handy dabei und erreichte nach 15 Kilometern mein Farmhaus, von wo aus ich sofort die Nachbarn alarmierte. Bis wir unsere mobilen Löschanlagen geladen und die Tanks mit Wasser gefüllt hatten, waren die Flammen durch einen starken Westwind bereits weit vorangetrieben worden", sagte Mike Wiechmann. Schnell habe sich das Veldfeuer über mehrere Farmen ausgebreitet. "Ich habe Rinder auf der Farm Ometiomere stehen, wo ich Weide gepachtet habe. Wir haben alle Tore geöffnet, damit die Tiere vor den Flammen flüchten konnten. Auch wir haben einige Male dafür gesorgt dass wir vor der Feuerwand wegkommen", sagte Wiechmann. Er sei noch dabei seine Tiere zu suchen und zusammenzutreiben, um festzustellen wie viele fehlen, ob Tiere verletzt sind und um die Tiere "woanders hinzubringen". Fast die gesamte Farm sei abgebrannt und er müsse neue Weide finden.
Am Mittwochabend hätten die Farmer das Feuer löschen können, aber gestern Morgen wurde das trockene Veld auf der Farm von Dr. Christian Lichtenberg wieder entfacht. "Um einen bisher unversehrten Teil war bereits alles abgebrannt, nun ist dieser Teil auch weg", sagte Dr. Christian Lichtenberg gestern Vormittag. Der Tierarzt verlor etwa 6000 von 10000 Hektar seiner Farm Otjisororindi durch das Feuer. "Ich musste heute eine Oryxantilope erschießen die kein einziges Haar mehr am Körper und schwere Verbrennungen erlitten hatte", sagte der Tierarzt. Oryxantilopen und einen Kronenducker die in den Flammen umgekommen waren, habe er bisher gefunden. Einige seiner Rinder hätten versengte Haare, aber die Verbrennungen seien nicht bedrohlich.
Insgesamt seien etwa 40000 Hektar abgebrannt. Welcher Schaden an Einzäunungen und Verluste an Vieh und Wild entstanden ist, können die Farmer noch nicht bestimmen. Einige Farmen sind gänzlich abgebrannt, andere zur Hälfte, derweil einige "Glück hatten und nur ein Drittel der Weide verloren".

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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