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Farmer wehren sich gegen Staatszugriff

Otjiwarongo - Die Veranstalter der Sondersitzung, die laut Statuten auf Wunsch von 50 Mitgliedern einberufen werden kann, waren gestern über die große Beteiligung der Farmer, darunter auch Nicht-Mitglieder, erstaunt. Der dringende Anlass der Versammlung ist ein Beschluss des Kabinetts, sich von einem Konsulenten-Team (Conradie & Damaseb sowie Shikongo Law Chanbers) ein Gutachten erstellen zu lassen, wonach das erfolgreiche Schlacht- und Marketing-Unternehmen der Rinderfarmer, das jetzt 22 Jahre alt ist, in die politische und bürokratische Gewalt des Staates geraten könnte. Durch das Gesetz über Staatsunternehmen (SOE - State owned Enterprise), das im Oktober 2008 in Kraft getreten ist, hat die Nationalversammlung das Produzentenunternehmen Meatco ohne Rückfrage bei den betroffenen Farmern einfach zu einem Staatsunternehmen deklariert. Unter anderem beansprucht die Regierung laut Gesetz, wie bei anderen Staatsunternehmen, die Meatco-Direktoren zu ernennen.
Die gestrige Versammlung war sich einig, dass sich die Produzenten gegen die Vereinnahmung durch den Staat wehren werden. Die Meatco-Führung unter Vorsitz von Arne Gressmann sowie Geschäftsführer Kobus du Plessis haben die Mitglieder gestern noch einmal über den Werdegang und die eigene strategische Zukunftsplanung informiert. Du Plessis zitierte aus einem Gutachten, das Meatco bereits 2005 bei den Buchprüfern KPMG in Auftrag gegeben hatte und das als Verhandlungsgrundlage auch dem Landwirtschaftsministerium vorgelegt wurde. Das Ministerium ist nicht weiter darauf eingegangen. Die Schrift mit Vorschlägen zur Veränderung der korporativen Strategie - "in Erwartung der Zukunft" zeigt den Produzenten allerdings Wege, wie sie unter Berücksichtigung der komplexen Viehwirtschaft nördlich und südlich des Veterinärzauns in Namibia (die Rote Linie) den Erfordernissen der Black Empowerment-Politik und der verstärkten internationalen Wettbewerbsfähigkeit gerecht werden können. Meatco exportiert 80% seiner Rindfleisch-Produktion .
Noch bevor die gestrige Mitgliederversammlung in Klausur gegangen ist, um die Details zu einem konkreten Standpunkt für das Gutachterteam und die Regierung zu erstellen, waren sich die Farmer schon einig, dass das Ziel internationaler Wettbewerbsfähigkeit und der Gewinn-bringenden Effizienz nur dann erreicht werden kann, wenn Meatco ein Unternehmen bleibt, das den Produzenten allein gehört und für dass sie auch allein geradestehen wollen. Meatco könne in Gestalt einer Kooperative oder eines Trusts, jedoch nicht als Entwicklungsorganisation agieren, obwohl die Gesellschaft sich durchaus als öffentlicher Gönner und Sponsor engagieren müsse, lautete ein Votum des Farmers Phil van Schalkwyk.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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