Farmer wollen boykottieren
Windhoek - Bisher sei immer nur geredet und versprochen worden, aber die Kleinviehproduzenten würden immer noch nicht einen gerechten Preis von den hiesigen Schlachthöfen erhalten. "Wir warten noch den 30. Juni ab, aber wenn bis dahin nichts beschlossen wurde, werden wir sämtliche Kleinviehproduzenten aufrufen keine Schafe oder Wildtiere mehr an die hiesigen Kleinviehschlachthöfe zu liefern", sagte Hans von Hase, Vorsitzender des vor einiger Zeit gegründeten Pro-Lamm-Komitees. Seit zwei Jahren würden Verhandlungen stattfinden, Versprechungen und Gesetzesänderungen gemacht, aber die namibischen Kleinviehproduzenten erhalten nicht die Preise für ihre Produkte, die sie erhalten könnten. "Augenblicklich erhalten wir in Namibia N$ 30 pro Kilogramm, auf der anderen Seite der Grenze in Upington wird bereits N$ 32,50 pro Kilogramm gezahlt und in Kapstadt sogar N$ 35 pro Kilogramm", sagte von Hase. Der neue Landwirtschaftsminister, John Mutorwa, habe wohl den Ernst der Lage erkannt und nochmals alle betroffenen Parteien aufgefordert, bis zum 10. dieses Monats eine Lösung zu finden und dem Minister bis zum 20. Juni einen Vorschlag auf den Tisch zu legen. Ende des Monats, am 30. Juni soll eine Entscheidung fallen, dies sei der Stichtag, sage von Hase. Sollten bis zu dem besagten Datum keine Änderungen der geforderten Vermarktungsmöglichkeiten für die Kleinviehproduzenten vorhanden sein, wollen die Kleinviehfarmer die hiesigen Schlachthöfe boykottieren. "Keine Schafe, keine Lämmer und keine Springböcke werden dann an die Schlachthöfe geliefert", sagte von Hase. Zu diesem Zweck würden bereits verschiedenen Versammlungen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Farmervereinen organisiert, um die Farmer über die nächsten Schritte zu informieren. Von Hase zufolge würde der nationale Boykott von kommunalen und kommerziellen Farmern sowie Neufarmern unterstützt. Die Kleinviehproduzenten verlangen, dass die Grenze wieder für die Ausfuhr von lebenden Schafen und Lämmern geöffnet werden. Die Farmer seien dabei auch bereit, wie es am 30. November des vergangenen Jahres beschlossen wurde, eine Abgabe von N$ 19 pro exportiertem Schaf zu entrichten.
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Allgemeine Zeitung
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