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Farmschule Naos feiert 25-jähriges Bestehen

"Kleine Farmschule - Großer Anfang". Mit dieser Schlagzeile meldete die Allgemeine Zeitung am 22. März 1979 die offizielle Einweihung der Farmschule Naos im Gamsberg-Distrikt.

Heute ist die Schule auf Naos so klein nicht mehr. Und was vor 25 Jahren begann, war tatsächlich ein großer Anfang, wie sich kürzlich bei der Jubiläumsfeier der Grundschule zeigte.





"Ein Vierteljahrhundert - das ist schon etwas", meinte Hans Scholz mit unverhohlenem Stolz, als er am vergangenen Freitag bei der Jubiläumsfeier auf die 25-jährige Geschichte der Farmschule Naos zurückblickte. Von "ganz unten" hätten er und seine Frau Eva damals anfangen müssen. Denn die Grundschule auf Naos war nach Baumgartsbrunn eine der ersten Farmschulen, die im ehemaligen Südwestafrika gegründet wurden.


In einer alten Farmkirche, die der Vater von Farmer Hans Scholz Ende der 50er Jahre für die Angestellten erbaut hatte, wurde damals das erste Klassenzimmer eingerichtet. Heute dient die kleine Kapelle als Kindergarten. Statt nur einem Klassenzimmer gibt es inzwischen vier, außerdem eine große Aula, ein Schülerheim, zwei geräumige Lehrerwohnungen und einen Staudamm, der Wasser für die Schulgärten liefert. Aus den anfänglichen 12 Schülern im Alter von sechs bis 16 Jahren, die allesamt in einem Raum unterrichtet wurden, sind heute 67 geworden, die Klasse 1 bis 7 besuchen.


Die Schule war aus purer Notwendigkeit entstanden, erinnert sich das Ehepaar Scholz. Die Kinder der Farmangestellten auf Schulen - und damit auch Internate - in größeren Ortschaften zu schicken, habe sich damals für die Eltern als zu große finanzielle Belastung erwiesen. Also blieben sie zu Hause. "Wir haben das als unhaltbaren Zustand empfunden", meint Eva Scholz.


So investierten die Rinderfarmer privates Geld in den Bau eines zweiten Klassenzimmers und eines Lehrerzimmers für die schnell aus den Nähten platzende Schule. Bis dann Anfang der 80er Jahre der Lions Club Alte Feste auf das Projekt aufmerksam wurde. Und Jahr für Jahr weitere Gelder für den Ausbau der Schule auftreiben konnte. Nicht immer aus eigener Kasse, denn "unser Beitrag ist bescheiden", wie Wolfgang Schuckmann, Vorsitzender eines internationalen Projektkomitees der Alte-Feste-Lions, am Freitag bei der Überreichung einer weiteren Spende von N$ 3000 zu bedenken gab. Aber mit Hilfe des Lions Club Stormarn aus Schleswig Holstein und der Northsea-Lions.


Von dort war auch ein Bus mit 16 Lions-Club-Mitgliedern zur Jubiläumsfeier auf Naos angereist. Unter anderem, um einen Scheck von N$ 35000 zu übergeben - Geld das im Namen des tragisch verunglückten Vorsitzenden Karl Friedrich Lemp für Naos gesammelt wurde.


Zu den großen Gönnern der Farmschule gehört auch die Deutsch-Namibische Entwicklungsgesellschaft (DNEG). "Unser Ziel ist es, den Kindern eine Chance zu geben", sagte Dr. Hubertus Hausburg, ehemals Lions-Mitglied und außerdem namibischer Vertreter der DNEG. In 18 Jahren habe die Gesellschaft etwa 30 Millionen Namibia-Dollar in Entwicklungsprojekte investiert, u.a. auch für die Schule für San-Kinder auf der Farm Ombili im Norden des Landes.


"Man muss erst jähten, sähen und pflanzen, bevor man ernten kann", so Hausburg weiter. Ähnlich sieht das auch Familie Scholz: Die Früchte ihrer Arbeit können sie wahrscheinlich erst in vielen Jahren genießen. Denn obwohl die Kinder von Naos und anderen Nachbarfarmen eine siebenjährige Schulausbildung erhalten, so gestaltet sich der Sprung in die achte Klasse für viele schwierig. Nur wenige der Farmkinder sind den Anforderungen eines fremden Umfelds, beispielsweise auf der Höheren Schule in Rehoboth gewachsen. "Was eine weitere Laufbahn der Kinder angeht, wollen und müssen wir sehr bescheiden sein, das haben wir im Lauf der Jahre gelernt", sagt Eva Scholz. "Wir sind immer ganz zufrieden, wenn die Mädchen eine ordentliche Haushaltsstelle bekommen und die Jungs eine Anstellung auf einer Farm. Manche stellen wir auch selbst ein. So haben auch wir den Vorteil besser ausgebildeter Mitarbeiter."


Probleme gibt es genug auf der Farmschule Naos, daraus macht Hans Scholz keinen Hehl. Eines davon ist, dass die drei von der Regierung finanzierten Lehrerinnen und Lehrer oft abwesend sind. Was daran liegt, dass sie an den Wochenenden und in den Ferien zu ihrem Hauptwohnsitz in Windhoek zurückkehren, aber meist Schwierigkeiten mit dem Transport haben, erklärt Fransina Goraseb, Ehefrau des Schulleiters Gottfried und für die Betreuung des Kindergartens zuständig. Dann übernehmen Schüler, die die mittlere Reife (10. Klasse) absolviert haben, den Unterricht - und müssen aus privaten Mitteln dafür entlohnt werden.


Die Indifferenz der Erziehungsbehörden gegenüber diesen Problemen ist für Hans Scholz oftmals ein Stein des Anstoßes. Aber, so der Farmer, indem er eine oft geäußerte Aussage von Lions-Club-Präsident Wolfgang Schuckmann zitiert: "Wir machen trotzdem weiter!"

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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