Farmverkauf ohne Angst vor Verlust

Windhoek - Ein neues Modell für den Verkauf von Farmland soll Farmer nun ermutigen, ihren Grund und Boden an den Staat zu verkaufen und somit die Landumverteilung zu beschleunigen. Wie der Verband der kommerziellen Farmer (NLU) zum Wochenende mitteilte, werde dieses Modell im Ministerium für Ländereien getestet. Wichtigste Neuerung sei die Autonomie des potenziellen Verkäufers.

Laut Gesetz muss jeder Farmer sein Grundstück zuerst der Regierung anbieten (Vorkaufsrecht). War diese interessiert, hat sie ein preisliches Gegenangebot gemacht. Wenn der Käufer damit nicht einverstanden war, konnte er sein Verkaufsangebot nicht zurückziehen, sondern nur per Gericht versuchen, seine Preisvorstellung durchzusetzen. Dieses Prinzip wurde in dem neuen Modell verändert. Demnach würden zunächst Verhandlungen eines Preiskomitees beginnen, die im Idealfall mit einer Übereinstimmung beider Seiten beendet werden. Sollte keine Einigung erzielt werden, könne der Farmer sein Verkaufsangebot zurückziehen. Macht er davon keinen Gebrauch, werde die Regierung ein (neues) Preisangebot machen, an das der Verkäufer dann gebunden sei; auch die Rücknahme der Offerte sei dann nicht mehr möglich, heißt es.

Dieses neue Modell sei in der Vergangenheit schon testweise angewendet worden - und habe dazu geführt, dass deutlich mehr Farmer ihren Grund und Boden der Regierung angeboten hätten, berichtet NLU-Geschäftsführer Sakkie Coetzee auf AZ-Nachfrage. "Ausgehend von diesem Erfolg empfehlen wir der Regierung, dieses Prinzip im neuen Landgesetz aufzunehmen", sagte er und appellierte an die Farmer: "Bitte nutzen Sie diese Möglichkeit."